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Tag 79 – Seemeilen

Neuer Tag – neue Stadt! Heute ging es die Küste runter zum südlichsten Ziel unseres Trips: Dubrovnik! Doch bevor wir unser Silvester-Domizil erreichten, gab es noch zwei Dinge zu erledigen: Erstens – Omiš, oder besser gesagt das Kastell von Omiš. Hoch oben thront es über dem Städtchen. So hoch, dass wir nach ein paar unglaublich engen, kurvigen Sträßchen kapitulierten und unser Auto lieber sicher auf einem Parkplatz abstellten. Den Rest ging es zu Fuß. Und das war zwar anstregend aber doch jede Anstrengung wert. Denn erst einmal oben angelagt, hatten wir die wunderschöne Aussicht ganz für uns alleine.

Runter den Berg, runter die grausamen Sträßchen und weiter im Programm: Erst via (mindestens genauso halsbrecherischer) Landstraße, dann mein Debut auf kroatischen Autobahnen. Schön 130 km/h bei freier Fahrt – der Bleifuß lässt grüßen! Und auch hier die felsige Landschaft; atemberaubend. Etwa eine Stunde, dann hatten wir die Bosnische Grenze erreicht. Und da gab es einiges zum Lachen: Denn – wie könnte es anders sein – wir wurden herausgezogen. Brav parkte ich unser Auto auf dem Seitenstreifen. Doch anstatt die Scheibenwischer auszumachen schaltete ich sie erstmal in den Turbo. Dann aussteigen und Taschen filzen lassen. Als Christian dabei erstmal sein ganzes Kleingeld geräuschvoll auf den Boden fallen lässt ist es um mich geschehen: Lachflash. Wir werden gefragt woher wir kommen und wie lange wir in Kroatien sind. Unsere Geschichte (Rijeka, Bjelovar und Pula – sechs, neun und elf Monate) verwirrt die zwei Grenzbeamtinnen vollends. Etwas genervt werden noch ein paar Türen geöffnet, dann dürfen wir weiterfahren. Die ganze Fahrt durch Bosnien schüttet es wie aus Kübeln. Dann sind wir wieder in Kroatien und ohne zweite Kontrolle dürfen wir passieren.

Auf unseren zweiten Stopp in Ston verzichteten wird dankend – der Regen hat kaum nachgelassen und es wird langsam dunkel. Ein Bus kommt uns entgegen, anstelle einer Nummer und eines Fahrziels leuchtet uns „Sretna Nova Godina“ entgegen.

In Dubrovnik angekommen wieder eine halsbrecherische Abfahrt zu unserem Haus und es ist geschafft. Unser Auto und auch wir haben eine traumhafte Aussicht auf die Stadt zu unseren Füßen. Allerdings stellt unser Apartment (ein gemütlich ausgebauter Dachboden) die Jungs vor einige Herausforderungen: Arne hat sich schier ausgeknockt als er sich (wohlgemerkt das erste von vielen Malen) den Kopf angehauen hat. Und ein herausstehender Balken am Fußboden sorgt für unser persönliches „Dinner for One“. Nach einem kurzen Kuchen-Snack (die Gastfreundschaft in Kroatien ist wirklich top!) gehen wir noch schnell einkaufen, dann steht unser Silvester-Festmahl auf dem Tisch. Der Wasserkocher pfeift sein Lied, die Mikrowelle sorgt für eine zweite Stimme und Arne kriegt vor lauter Lachen die scharfe Soße in die Nase. Ein ganz normales Silvester also.

Jetzt wird draußen schon fleißig geböllert und auch wir zählen die Stunden. In dem Sinne: Einen guten Rutsche euch allen! Bis zum nächsten Jahr 😉