Einmonatiges Jubiläum!

Hallihallo und herzlich willkommen zu meinem ersten Blogeintrag hier!

Pünktlich zum einmonatigen Jubiläum meines Dienstes hier in Brünn habe ich mich nun also doch noch entschieden einen Blog zu starten. Denn ich habe bemerkt wie sich die schönen Momente sammeln, und die ersten Erinnerungen schon wieder zu verflüchtigen beginnen, wenn ich sie nicht festhalte! Und das wäre wirklich ein Jammer, denn es passiert so viel Erzählenswertes, was ich mit euch teilen möchte und auch selber nicht vergessen will!

Jetzt sind es doch tatsächlich schon vier Wochen, die ich hier in Brünn lebe. Und damit vier Wochen neuer Lebenserfahrung deluxe, angefangen mit der ersten eigenen Wohnung, dem ersten eigenen Waschmitteleinkauf, der ersten alleinigen Nacht hier (nicht mal mein Kätzchen schnurrte mir abends noch um die Beine, das war schon etwas anderes) und dem ersten Ikea- Einkauf, der auf einmal aus Messern, Schneidebrettchen und Bettlaken bestand- Größen um die ich mich bis jetzt nicht zu sorgen brauchte, wenn ich mich in der Kerzen- und Kunstpflanzenabteilung verdullte. Aber erstmal nur soviel zu diesem Teil des Geschehens. Denn was, wie man meinen sollte, doch eigentlich den größten Brocken darstellt, ist das alleinige Dasein in einer völlig neuen Umgebung. Mit kaum einem Wort Tschechisch im Gepäck fühlte es sich schon komisch an hier anzukommen. Ich empfand eine unerklärliche Scham bei dem Gedanken bald hier zu leben und kaum ein Wort der Landessprache zu verstehen. (okay außer einem Satz der mir aus meiner Lernapp in Erinnerung geblieben ist: Rada jsem te pomohla“, was so viel bedeutet wie „es freut mich, dass ich dir helfen konnte“ und angesichts der Tatsache, dass ich sonst weder etwas erklären noch irgendeine Wegbeschreibung hätte geben können ein denkbar blöder Starter ist.) Gleichzeitig wurde ich mit so viel Herzlichkeit und Beau Geste hier empfangen, dass sich dieses Gefühl schnell verflüchtigte. Dennoch habe ich natürlich vor, dass es nicht nur bei einem vernichtenden „Nemluvim Cesky“ zu beginn jeder Unterhaltung bleibt.

Brünn…

Wenn ich ehrlich bin, ging es mir seit November letzten Jahres vor allem um eins bei meiner Bewerbung – RAUS kommen, etwas anderes sehen und mal die eigenen Komfortzone verlassen. Die Stadt selbst stand bei den Gedanken an meine Zeit hier nie so richtig im Mittelpunkt. Sie würde größer sein als meine Heimatstadt und damit war erstmal alles schick. Dass ich eine Stadt aber so schnell lieb gewinnen würde wie Brünn, hätte ich nicht gedacht. (Nicht einmal Berlin hat mir so schnell seine Schönheit offenbart, und meine Liebe zu der Stadt steht außer Frage.) Wie habe ich es in so vielen Memos bescheiden versucht festzuhalten? So hell, so groß, scheinbar so weitläufig, so gefüllt von Altbauten in den schönsten Pastelltönen, so mit Leben gefüllt, und so großstädtisch der Flair (hier könnte ich sogar echt zum Öko werden- das Angebot an Bioläden und auch Unverpacktläden ist wirklich super). Und dennoch so überschaubar und gemütlich, dass ich bereits in den ersten Tagen eine gute Orientierung finde konnte.
Das sind aber natürlich nur Worte, die genau wie Fotos flach, geräuschlos, und „Vibe-los“ auf den Handybildschirmen der Liebsten erscheinen können. Was es aber heißt die Luft hier zu schnuppern, über Plätze gefüllt mit Menschen, fröhlicher Musik (lauten Männertenören) zu schlendern und dabei die spätsommerlichen Sonnenstrahlen zu tanken, dieses Gefühl könnt ihr nur erahnen. Und so an dieser Stelle noch einmal der Apell an euch, meine herzlichste Einladung anzunehmen und mich in meiner riiiiiiiiiesigen Wohnung mit eurem Besuch zu beehren, damit ich auch meine Gastgeberqualitäten ein erstes Mal auf die Probe stellen kann..

Ich grüße euch lieb, Emma