el día después es el día antes oder auch: “Vor dem Spiel ist nach dem Spiel”

Samstag entschloss ich mich kurzer Hand erstmal auszuschlafen und die nächtlichen Tacos zu verdauen.. Außerdem bedeutet alleine wohnen auch viel mehr als nur mehr Freiheiten – mehr Aufgaben fallen auch an.. Putzen, Wäsche waschen , dir selbst die Frage zu stellen ” Sag mal, willst du nicht mal aufstehen??!”

Gegen Mittag ereignete sich erneut der Nahkampf mit dem Ofen ( Ich toaste mein Brot im Ofen, Toaster sind mir zu originell..und nicht vorhanden). Mein Feuerzeug gibt langsam den Geist auf und wenn ich das Mini-Streichholz benutze, kann ich mich gleich von meinem rechten Arm verabschieden. Ich klopfte drüben bei Leo, aber niemand öffnete.. Mein Nachbar hatte das ganze Wochenende in Mexico City verbracht, wie sich später herausstellte.. und das mache ich bald ahaaauch 🙂

Nun ja, ich widmete mich erstmal meinen Emails. Am Freitag hatte mir Reyna geschrieben, eine Studentin aus Pachuca, die ebenfalls als Deutschassistentin arbeitet und- jetzt kommt’s- für ein Jahr in Münster studiert hat und dort durch meinen Zeitungsartikel auf mich aufmerksam geworden ist- Oh mann, wie klein die Welt doch ist !

Das sind die Momente die mich immer wieder an eine höhere Macht oder zumindest Schicksal glauben lassen 🙂 Wir verabredeten und für Samstagabend und Reyna lud mich doch glatt ins Estadio Hidalgo ein, wo ihr Vater eine Tribüne auf 100 Jahre gemietet hat! Sehr cool und eine sehr gute Sicht!

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Mit von der Partie waren außerdem Reynas Bruder und Claudio, ein Student aus Münster ( oh ja, Münster ist hier wohl öfters vertreten), der hier vor einiger Zeit ein Auslandsjahr gemacht hat.

Das sind wir; Claudio, Reyna und Ich

Ich weiß nicht mehr genau wie das Spiel ausgegangen ist, aber ich fands super! Die mexikanischen Fans berühren einen wirklich mit ihren ausdrucksstarken, archaischen Gesängen! Da wird Pachuca doch glatt auch mein Corazón ! <3

In der Halbzeit sind wir zu dem Fanblock mit der “Band” gelaufen, und man merkt schnell, dass man hier wie eine Attraktion behandelt wird .. Vor Allem, da Claudio und ich als Blondinen im Doppelpack unterwegs waren und er zudem wirklich sehr groß ist. Nachdem wir dieses Foto aufgenommen hatten, zückten direkt noch ein paar Mexikaner ihre Handys um Fotos von uns zu machen. Zwei kamen direkt auf mich zu und fragten ob sie ein Foto mit mir machen dürften. Claudio entgegnete nur auf Spanisch: “Sag mal, weißt du was das kostet?”

Nach dem Spiel machten wir noch ein wenig Pachucas Nightlife unsicher, in einem ominösen Haus im nirgendwo, das – Obacht- 7 Clubs auf einmal beherbergt !

Reyna und meine Wenigkeit

Reyna und meine Wenigkeit

Mir gefällt es, dass ich hier wirklich soo viele interessante und besondere Menschen treffe.. Selbst in den verrücktesten Clubs habe ich hier die tollsten Gespräche, über Gott und die Welt und das trotz meines noch nicht ganz so ausgereiften Spanisch.. Über den Dächern von Pachuca habe ich mich mit einem jungen Mann aus Mexico  City über die Merkwürdigkeit unterhalten, dass hier Leute die frommsten Namen tragen (Jesús Ángel und haste nicht gesehen), jedoch total wenig Bezug zu ihrem Glauben haben . Anscheinend reicht das Vertrauen in fromme Namensgebung zum Schutz der Kinder aus.. je mehr heilige Namen, desto reicher  wird das Kind wohl gesegnet sein! Ähnliches fällt mir hier beim Busfahren auf.. aber erst im nächsten  Artikel:) Außerdem: Die Feria- Pachucas großer Jahrmarkt, der mich sehr an Karpaten erinnert.. und endlich: Mein Arbeitsalltag! Bis zum nächsten Mal, gute Nacht!