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Gauck besucht UB – Und ich war dabei!

Jetzt bloß nicht zu viel erwarten. Aber ich hab ihn gesehen. Beim Staatsempfang. Wir standen gut 150 Meter weg und die Menschen davor versperrten uns die Sicht, aber: Ich habe ihn gesehen. Im Profil.

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Am 10.10. fand das Spektakel statt. Hab so einen Staatsempfang ja noch nie mitbekommen. Also schnell aus dem Unterricht raus und auf den 5 Minuten entfernten Suhubaatar Square. Der war ein bisschen abgesperrt, die Armee stand Spalier und gut 100 Leute tummelten sich am roten Teppich. Die deutsche und die mongolische Flagge wehten im Wind.

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Dann ging es los. Straßen wurden kurzzeitig gesperrt. Gauck kam angefahren. Es wurde (lauthals) die deutsche Nationalhymne (mit)gesungen (und die Mongolische). Und dann kurz irgendwas vom Militär (konnte ich leider nicht sehen). Und dann lief der ganze Pulk ins Regierungsgebäude.

Das war alles. Am spannendsten war dann doch noch das abmarschieren der Armee 😉

Aber war schon ganz interessant sowas mal gesehen zu haben.

 

Auf dem Rücken der Pferde….

… liegt das Glück dieser Erde.

Zunächst war ich mir nicht sicher wie groß dabei mein Glück sein sollte. Schließlich bin ich seit Ewigkeiten nicht mehr geritten. Also nicht als hätte ich das jemals schon beherrscht. Und die Aussage der Organisatorin: „Man muss halt wissen, dass die Pferde halb wild sind.“ – beruhigte mich nicht wirklich.

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Ich, Jessy, Anna und Malte

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An einem trüben Sonntag (18.10.) war es dann soweit! Nach einem gemütlichen Abend mit etwas mongolischem Bier und ein bisschen weniger Schlaf als erhofft, machten wir uns auf den Weg. Es ging ca. 1,5 Stunden in südöstliche Richtung. Von unserem Glück wussten wir gar nichts, aber wir kamen an der riesigen Dschingis Khan Statue vorbei 🙂 Danach verließen wir die befestigte Straße und fuhren über unwegsames Gelände.

Kurz darauf kamen wir im Nirgendwo an. Doch es ist unglaublich schön dort! Weit und breit keine Straßen, selten Autos. Frische Luft, weite Sicht. Einfach herrlich.

Was tatsächlich noch besser ist, ist das Reiten durch diese Landschaft.

Los ging es mit der Verteilung der Pferde. Mich setzten sie auf ein ganz liebes Pferd. „Das ist auch nicht so schnell.“ – Das ist gut. Ich brauch keinen Gaul, der mir 3 Stunden durch die Gegend galoppiert! „Der läuft immer hinter der Gruppe her.“ – Na gut. So langsam sollte er jetzt auch nicht sein. Aber es gab noch ein Pferd, das immer brav hinter meinem blieb. Malte bekam die ganze Truppe nur von Hinten zu sehen. 😉

Erklärt wurde nicht viel. Die Zügel hält man in einer Hand. Zieht man sie nach rechts, läuft das Pferd rechts. Zieht man sie nach links, läuft das Pferd links. Und zieht man sie leicht nach hinten macht es langsamer oder bleibt stehen. ‚Schritt‘ reichte mir zunächst. Da ich das Pferd eh nicht unter Kontrolle hatte, war das genug. Ich will nicht behaupten es jemals richtig unter Kontrolle gehabt zu haben. Aber zumindest ein bisschen mehr Einfluss hatte ich auf das Pferd am Ende schon. Und galoppiert ist das Pferd auch mal für ein paar Meter 😉

Drei Stunden können übrigens auch als Reiter ziemlich anstrengend sein. 🙂

Wieder angekommen konnten wir uns noch in einer Jurte aufwärmen. Und endlich gab es auch Essen. Reiten macht dann doch ziemlich hungrig. Mein Haferbrei mit Äpfeln kam mir da gerade gelegen. 😉

Erschöpft, glücklich und müde ging es nach Hause.

 

Zaysan bei Tag

Die Woche über hatte ich dann ziemlich viel zu tun. An meinem Unterricht hab ich zum Teil bis halb 12 Nachts gearbeitet. Da ging nicht mehr viel.

Umso mehr kribbelte es mir am Samstag (24.10.) in den Fingern. Ich brauchte Bewegung. Ich brauchte frische Luft. Und wo kann man dann hin? Was ist nicht zu weit weg? – Richtig. Der Zaysan. Und nachdem es noch dazu ein ziemlich schöner Tag war, konnte mich nichts aufhalten. Nachdem alle andere Pläne hatten, stapfte ich alleine los.

Der Bus hin war kein Problem. Soweit reichen meine Mongolisch-Kenntnisse mittlerweile, dass ich Zaysan lesen kann. Dort angekommen ließ ich mir etwas Zeit, lief die vielen Stufen zum Denkmal hoch und knipste ein paar Bilder. Ich bin immer wieder überrascht, wie weit sich UB doch erstreckt. Im Zentrum hohe Häuser. Modern. Und an den Rändern erstreckt es sich scheinbar noch ewig in die Berge. Mit kleinen Holzhütten und Jurten. (mongolisch: Ger)

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Oben auf dem Zaysan wehte allerding der Wind etwas stärker. Also machte ich mich wieder an den Abstieg. An der Bushaltestelle war ich mir dann zunächst unsicher: Welcher Bus führt wieder zurück? Bei zwei Bussen fragte ich herumstehende Mongolen. Die Antwort war jeweils: NO. Ich glaube aber die haben mich einfach nicht verstanden. Habe dann den dritten Bus genommen. Bin angekommen.

Abends tranken wir noch gemütlich ein Bierchen bei Malte. In Gesellschaft ist es schon auch schön. 😉 Und dort wurde ich dann von meiner Gastfamilie abgeholt. Kurz vor 12 klingelte das Handy: „Wir haben unsere Schlüssel vergessen. Wir würden ihn jetzt bei dir abholen.“ Ich bin dann gleich mit nach Hause gegangen. Dann musste ich wenigstens nicht alleine durch die Straßen von UB. Und noch dazu kamen sie mit dem Auto. Also mit dem Auto des Bruders von meiner Gastmutter. Meine Familie hat kein Auto. Nachdem schon alle Plätze besetzt waren, teilte ich mir einen mit meinem Gastbruder. Vorne. Und Sitzheizung haben die hier auch. Ganz schön unerträglich das Teil.

Das war übrigens der erste Tag seit dem ich in UB bin, der nicht schon im Voraus verplant war. Und ich muss feststellen: das ist auch mal schön.

 

Laternenfest

Ja, jetzt schon! Meine eine Lehrerin fährt ab Anfang November für 3 Wochen nach Deutschland. Lustig ist, dass es sie auch nach Franken verschlägt. Sie wird in der Nähe von Schweinfurt an einer Schule Hospitieren. So beschlossen wir, St. Martin vorzuziehen.

Ich erklärte mich bereit zu backen. Doch leichter gesagt als getan.

  1. Zutaten bekommt man nicht unbedingt alle.
  2. Waage und Handrührgerät oder ähnliches hat meine Gastfamilie nicht.

So wird backen jedes Mal zur Herausforderung.

Am 29.10. (Donnerstag) sollte das Laternenfest stattfinden. Ich wollte Lebkuchen und Rosinenbrötchen. Also: 2 Tage vorher anfangen. Am einen Tag die Lebkuchen am andern die Rosinenbrötchen. Aber denkste! Im Rezept für die Lebkuchen stand nicht, dass man einen Ruhetag für den Teig braucht. Also wurde letztlich alles am Tag vor dem Laternenfest gebacken.

Und da war das Chaos dann perfekt. Die Lebkuchen-Männchen, die ich liebevoll ausgestochen hatte, zerliefen. Da war nichts mehr von Lebkuchen-Männchen übrig. Also erst nach dem Backen ausstechen. Außerdem ging der Teig nicht richtig hoch. Dadurch wurden es klebrige Lebkuchen. Ich hab sie mit Schokolade angemalt. So sahen sie nicht ganz so schlimm aus… Geschmacklich hat es nichts gemacht. Die gingen weg wie warme Semmeln.

Wo wir beim nächsten Gebäck wären. Ich dachte ich hätte für die 4-fache Menge eingekauft. Reichte dann aber irgendwie doch nur für drei. Dass die Butter hier aber auch nur 200 g hat und nicht 250…. Naja… Hefeteig. Machbar. Aber irgendwie ging er nicht so auf wie ich wollt. Vielleicht liegt es auch an der Luft. Es stand auf jedem Fall im Rezept, dass man den Teig an einen warmen Ort stellen soll. Also wärmer als in der Küche ging nun echt nicht. Gefühlt hatte es da 80°C.

Ich war frustriert. Aber eigentlich war es gar nicht so schlimm. Er reichte am nächsten Tag doch alles und es hat den Leuten auch noch geschmeckt 🙂

Um 18.00 Uhr ging es los. Die Kinder sangen ein paar Lieder und trugen kleine Gedichte vor. Wohl gemerkt: Die Schüler lernen erst seit September Deutsch. Eine ziemlich gute Leitung. Und dann kam es zu meinem Highlight. Ich habe vor meiner Fahrt in die Mongolei bei unserem Trachtentanz-Verein nach Musik gefragt. Und ich habe sie bekommen. Also habe ich mit den 3.Klässlern 2 Trachtentänze eingeübt. Mitmachen durften nicht alle. Aber es war echt super schön! Und auch ein bisschen lustig 😉 Hab leider nur ein Video. Dank meiner technischen Fähigkeiten habe ich glorreicher Weise den ersten Tanz nicht aufgenommen. Aber vorsichtshalber mal die Kamera auf die Kinder gerichtet… Vielleicht bekomme ich es ja noch irgendwie. Die Mongolen filmen hier nämlich alles.

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Danach wurde die schönste Laterne gekürt. Und ich musste entscheiden, welche das ist. Die stehen hier voll auf sowas. Und ich finde sowas soooooooooooooo bescheuert. Widerwillig wählte ich 3 Laternen. Ich hoffe sowas bleibt mir nächstes Mal erspart.

Danach ging es noch eine Rund mit den Laternen um den Blog. Wie in Deutschland halt.

 

So, ich mach mich jetzt auf in die Gobi. Der Rucksack ist gepackt. Es kann also losgehen. Bin dann die nächste Woche mal nicht erreichbar. 🙂

Liebe Grüße nach Deutschland!

 

2 Kommentare

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