zwischen Arbeit und Freizeit

 

Der letzte Monat war turbulent. Ich war ein bisschen unterwegs. Ich habe einiges in der Schule zu tun. Und ich plane meinen nächsten Urlaub! Also, der ganz normale Wahnsinn 😉

 

 

Trail-Run

So, auch mal ausprobiert. Einen Berg hoch gejoggt (mehr oder weniger) und dann wieder runter. Also so gut wie es bei Schnee und Eis möglich ist. Und mit gefrorener Brille. Und so gut wie es meine Kondition zuließ. 😀 War eigentlich ganz gut. Denke ich mache es wieder!

12715991_10208764607583545_354209552509181926_o

Nairamdal

Hier in der Mongolei ist das jedem ein Begriff. Nairamdal ist der Ort einer internationalen Jugendherberge. Sie wurde schon in sozialistischer Zeit errichtet. Und viele Mongolen waren dort schon einmal.

Nairamdal liegt im Nordwesten von UB. Man fährt nicht weit. Entflieht jedoch dem Smog. Entflieht der Stadt. Und ist mitten in der Natur.

20160222_150838

Und ab in die Natur. Ausblick bei einer kleinen Winder-Wanderung.

SAM_2710 SAM_2735 SAM_2752

Vom 20.02. Bis zum 25.2. sollte hier die „Deutsche Woche“ stattfinden. Meine Aufgabe: Eine der Stationen vorbereiten. Die Schüler sollten am Morgen mehr über Deutschland erfahren. Ich hatte passender Weise das Thema „Essen und Trinken“. Da kenn ich mich ja ein bisschen aus 😉 Allerdings wird es schon langsam hart. So ein Schnitzel mit Pommes wäre mal wieder was. Oder eine Roulade. Ein Schweinebraten. Ohhh… Ich könnte gar nicht mehr aufhören mit den Aufzählungen 😉

Auf jeden Fall hieß das für uns, dass wir jeden Morgen von 9.00 bis 12.00 Uhr unsere Stationen betreuen mussten. Danach hatten wir quasi frei. Also, zumindest enorm viel Freizeit. Die Kinder wurden von den Animateuren vor Ort bespaßt. Wir spielten Skip-Bo. Da bin ich jetzt Profi. Die Grundlagen vom Schafkopf kann ich jetzt auch. Gab aber auch Zeiten in denen wir spontan doch noch was vorbereiten mussten. Für einen bunten Abend. Oder die Abschlusspräsentation. Und es lief wie immer spontan und improvisiert ab. Aber es lief 😉

SAM_2755

Wir haben auch gearbeitet! 😉 Beim Bunten Abend war unser Einsatz gefragt.

 

Dann war auch schon ein sehr verrückter Abschlussabend. Eine Rede wurde gehalten. Ich verstand sie nicht. Aber sie war ewig lang. Das Auftreten wirkte sehr seltsam. Sehr viele Kinder weinten. Die Kinder erzählten uns später den Inhalt der Rede: Sie hatten hier eine so gute Zeit. Jetzt müssen sie wieder in den unschönen Alltag zurück. Einen erfolgreichen Abschluss stelle ich mir anders vor!

Am nächsten Morgen ging es nach Hause. Und irgendwie war ich sogar ein bisschen k.o. von der „harten“ Woche.

 

Fasching in der Schule

Ja, es war etwas spät. Aber es war leider nicht anders möglich. Wir mussten ja auch ein bisschen was vorbereiten. – Besser gesagt die Schüler.

An meiner Schule fand nämlich die erste Faschings-„Prunksitzung“ statt. Mit einem dreifachen „Ulan Bator – Hellau“ wurden die Darbietungen bejubelt. Es wurde gesungen. Getanzt. Ein Theaterstück gespielt. Es war ein schöner Abend. Und es gab Krapfen. Von einer Deutschen Bäckerei. Das war schon ziemlich cool.

Nach einer kurzen Party war das Spektakel dann aber auch schon wieder vorbei.

P1080509

Theaterstück: Der König und das Gespenst

P1080452 P1080460

Wandern und Reiten

Gleich am nächsten Morgen ging es dann weiter. Ein Wochenende in der Nähe von Terelj. Ab ins Ger-Camp. Ab in die Natur.

Am Samstag waren wir wandern. Das lief dann ungefähr so ab: „Seht ihr den Berg da hinten? – Da laufen wir hin.“ Es sah ewig weit weg aus. Aber dann mal los. Immer gerade aus. – Die Strecke ging aber sogar! 2 Stunden später saßen wir am Gipfel. Ein bisschen Pause. Dann zurück. Das schönste: man war ganz alleine. Man sah niemand anderen weit und breit. Kann natürlich auch gefährlich werden. Wenn man sich verirrt – zum Beispiel. Aber wir hatten den Überblick 😉 Außerdem konnten wir auf dem Rückweg unseren Fußspuren im Schnee zurück folgen. Man konnte sie noch ganz deutlich sehen. Niemand anders war unterwegs. Kein Auto. Nichts.

P1080539

Immer das Ziel vor Augen. Auf zum höchsten Gipfel.

SAM_2846

Ein verlassenes Sommer-Quartier.

P1080546

Einfach genießen! – Der wunderschöne Ausblick über die Landschaft.

P1080550 SAM_2841 SAM_2844

Nach einem gemütlichen Abend in der Runde ging es dann in die Jurten zum Schlafen. Blöd, dass ich meinen Schlafsack vergessen hatte. 😀 Ja, da war was… Aber, meine Schafhaardecke hat volle Dienste geleistet. Mir wurde nicht kalt in der Nacht.

Dann aufstehen. Irgendwie kam das Frühstück schon um 9.00 Uhr. – Wir hatten denen doch gestern gesagt, wir hätten es gerne um 10 Uhr. Langsam wurde uns bewusst, dass mit der Zeit im Gespräch gestern das Reiten gemeint war. Nicht das Frühstück. Bis alle so einigermaßen beim Frühstück waren, hatten wir noch gut 20 Minuten bis zum Ausritt. Also gut. Dann halt schnell los.

Dann ging es um die Aufteilung der Pferde. Und ich hatte mal wieder das große Los gezogen. Mein Pferd hatte so richtig Lust jetzt loszureiten. Es wurde an den Zügeln gezogen. Und was macht das Pferd? Es streckte den Arsch hinten hoch und stellte die Vorderfüße weit nach vorne. Sah aus wie eine Katze die sich streckt. Sowas hatte ich noch nicht gesehen. Malte und ich standen noch da. Also wurde Schnick-Schnack-Schnuck gespielt. Und ich habe verloren.

So schlimm war das Pferd dann aber nicht. 😉 Als einige Pferde durch gingen, blieb meines ruhig. Irgendwann galoppierte es aber auch mal. Es blieb aber auch einfach mal unvermittelt auf einem Berg stehen. Da wollte es einen anderen Weg nehmen als die anderen. Und weigerte sich weiter zu laufen. Ansonsten kamen wir aber ganz gut klar. Und es war der bisher beste Ausritt! Ich freue mich schon auf mehr! 🙂

 P1080580 P1080599 P1080604

Schneesturm in der Mongolei

Am Freitag, den 4.3. gab es einen Schneesturm. Der war schon in Ulaanbaatar ziemlich heftig. Eisiger Wind. Ununterbrochen schneite es. Ich sah das erste Mal ein „Streufahrzeug“ auf den Straßen. Auf der Ladefläche eines Kipplasters standen zwei Arbeiter und schaufelten das Salz von der Ladefläche auf die Straßen. Auf den Plätzen kehrten die vielen Straßenarbeiter den Schnee zusammen. Der Schnee wurde mit Lastern davon gekarrt.

Auf dem Land soll es scheinbar noch heftiger gewesen sein. Ab dem Nachmittag durfte man nicht mehr aus der Stadt raus fahren. Es wurden an die 50 Leute auf dem Land vermisst. Bei einem Schneesturm kein Vergnügen. Die Bilanz: einige Leute kamen bei dem Sturm ums Leben. Und: mit diesem Tag wurde der Winter nochmal eine Spur härter.

Der Winter war verhältnismäßig kalt. Und lange. Wir hatten von Oktober bis Anfang März durchgängig Minusgrade. Im Januar fiel das Thermometer auf bis zu über -40 Grad. Es war ein harter Winter. In manchen Gegenden des Landes kann man von einem Katastrophen-Winter sprechen. Einem sogenannten Dzud. Genauer: einem Weißen Dzud. Das kommt zustande bei langer, extremer Kälte und kräftigen Schneefällen. Die Tiere finden in Folge dessen kein Fressen mehr. Viele Tiere sterben. Somit ist dieses Phänomen häufig auch eine existenzbedrohende Katastrophe.

04.3._Schneesturm in UB (2)

Blick aus dem Klassenzimmer. Viel ist nicht zu sehen. Aber dieses mal lag es nicht am Smog…

  04.3._Schneesturm in UB (3)

 

Adler-Festival

Das nächste Wochenende. Dachte es steht nichts an. Kam eigentlich ganz gelegen. In den letzten 2 Wochen ist viel liegen geblieben. Aber hier läuft vieles spontan. Also fuhr ich am Samstag Morgen zum Adler-Festival. Raus aus Ulaanbaatar, einmal abgebogen und schon waren wir da.

Adlerjäger sind kasachisch. Mongolische Jagdvögel sind die Falken. Auch die mongolischen Jäger waren da. Sie zeigten ihre Künste im Bogenschießen auf galoppierenden Pferden.

Danach waren die Adlerjäger dran. Auch eine Adlerjägerin war dabei. Sie ist die beste Adlerjägerin, die es gibt. Die erste Prüfung: Die Jäger ritten einen Hügel hinunter. Ihre Adler blieben oben. Dann riefen die Jäger den Adler. Sie machten dabei beeindruckende Geräusche. Manchmal klappte es dann auch, dass sich der Adler bei dem Jäger auf den Arm setzte. Manchmal flogen die Adler jedoch in eine ganz andere Richtung.

P1080674

P1080706

P1080732 (2)

P1080745

P1080759

Die nächste Einlage war sehr beeindruckend: Der Adler bei der Jagd. Die Adler wurden oben am Hügel auf die Arme gesetzt. Unten ließ man ein kleines Tier frei. Und dann ging es los. Die Adler flogen los. Glitten durch die Luft. Und gezielt greifen sie dann ihre Beute. Die Präzision war ziemlich beeindruckend. Überrascht war ich davon, wie lange die Adlerjäger brauchten, um die Adler wieder vom Tier weg zu bekommen.

 

Dann mussten wir leider wieder gehen. Unsere Reisegruppe musste schon zurück fahren. Etwas schade. Aber es war doch sehr schön, noch einmal aus der Stadt raus gekommen zu sein. 🙂

 

Der Frühling kommt

Nach dem Schneesturm und dem Adler-Festival stiegen die Temperaturen langsam wieder ein wenig. Endlich! Wir hatten nun seit fast 6 Monaten ununterbrochen Minusgrade. Jetzt zeigen die Handys die ersten Plusgrade an. Und es fühlt sich an wie Frühling.

Man läuft mit offener Jacke durch die Stadt. Die ersten Kinder spielen in Shorts und T-Shirt Basketball. Plus 5 Grad fühlen sich hier an wie geschätzte +15 Grad in Deutschland! Die Luft ist mittlerweile etwas staubiger. Aber der Smog hat nachgelassen. Meine Maske setzte ich mittlerweile gar nicht mehr auf.

Ich bin gespannt, wie lange es so bleibt. Es kann hier nämlich durchaus noch einmal kühler werden.

 

Charity Pub-Quiz der International Women Association

Wir gingen mit einem ZfA-Team (Zentralstelle für das Auslandsschulwesen) ins Rennen. 3 Lehrer, 3 Freiwillige. 4 Runden á 10 Fragen. Plus ein Joker, der die Punkte in einer Runde verdoppelte. Es war nicht ganz einfach. Wir hatten Startschwierigkeiten. Aber wir haben zumindest Angela Merkel auf ihrem Kinderfoto erkannt 😉 Die ersten 3 Runden waren nicht sehr erfolgreich. Und wir hatten unseren Joker noch nicht gesetzt. Also volles Risiko bei Runde 4: Geräusche. Und siehe da: Wir haben es voll gerockt! Und so belegten wir den 3. Platz. Mit diesem Ergebnis bin ich ganz zufrieden 😉

 

Achja, und Englisch

Man bekommt hier allerlei Aufgaben, wenn man nicht aufpasst 😉 So zum Beispiel auch die Aufgabe einen Englisch-Konversations-Kurs zu halten. Ich und Englisch? Ich kann es ja sprechen. Irgendwie wende ich die Grammatik an. Meist auch irgendwie richtig. Aber es jemand anderem beizubringen? Beziehungsweise andere zum Sprechen zu bringen? Das wird wohl schwer werden.

Seit einem Monat halte ich jetzt einmal die Woche eine Stunde Englisch. Die Schüler müssen mit mir Englisch sprechen. Ich kann ja nicht viel Mongolisch. Und das ist ein großer Vorteil. Nur leider trauen sie sich nicht so ganz. Ich hoffe das wird noch besser. Alles in allem machte es aber Spaß. Und auch ich lerne dabei noch etwas Englisch. 😉

 

Und jetzt? – Peking ich komme

Und was mache ich sonst so? Zum Beispiel habe ich mein chinesisches Visum beantragt. Dazu habe ich aber noch ein dopple Re-Entry Visum für die Mongolei gebraucht. Also ab zum Immigration Office.

Danach mussten die Unterlagen für das Visum zusammen gesucht werden. Kein leichtes Unterfangen. Zeitintensiv. Aber auch das ist erledigt. Mittlerweile habe ich mein chinesisches Visum! 🙂 Und morgen beginnt dann schon meine Reise in das Reich der Mitte. Ich und Jessy machen für 11 Tage Peking unsicher.

 

Liebe Grüße aus dem frühlinghaften Ulaanbaatar!

 

 

1 Kommentar

Zur Werkzeugleiste springen