Aktion non Stopp!

 

Endlich finde ich etwas Zeit für meinen nächsten Blog-Eintrag! 🙂

Ihr braucht nicht denken, dass hier nichts los ist und ich nicht weiß über was ich berichten soll. 😛 Mir fehlt schlicht und ergreifend die Zeit (oder auch mal der Strom, oder der Blog).

Vorneweg sei gesagt: Mir geht es gut. Mir gefällt es immer noch. Das Land wird immer interessanter. Das Leben und die Kultur erlebe ich immer eindrucksvoller.

Aber nun der Reihe nach. Es sind ja 3 Wochen seit dem letzten Eintrag vergangen.

Event: Pasch-Fußballturnier

Am 26.09.2015 fand das 1. Pasch-Fußballturnier der Mongolei statt. Aufeinander trafen die deutsch lernenden Schüler der Mongolei. Und das in DEM Nationalstadion: Dem Naadam-Stadion. Dort findet im Sommer eines der größten Feste (Naadam) mit seinen traditionellen Sportspielen (Bogenschießen und Ringen; Reiten wird außerhalb des Stadions ausgeführt) statt. Organisiert wurde das Turnier vom Kulturattaché der Deutschen Botschaft, vom ZfA (Zentralstelle für das Auslandsschulwesen) und dem Goethe-Institut.

Eine Mannschaft kam dazu aus dem Aimag (Provinz) Bayan-Ulgii angereist. Das liegt ganz im Westen der Mongolei. Ich würde euch jetzt gerne sagen, wie weit das circa entfernt ist. Aber sämtliche Karten im Internet können keine Route berechnen. (Gibt auch keine :P) Für ihre Anreise saßen die Spieler jedenfalls 2 Tag im Bus. Also kann man sagen: Es ist weit weg (Luftlinie nach eigener Ausmessung: 1200 km). Ulgii hat ca. 28 000 Einwohner. Die Menschen dort sind kasachisch. Somit ist dieser Teil der Mongolei muslimisch und nicht buddhistisch. Zudem wird kasachisch gesprochen. Hier trifft man also auf eine völlig andere Kultur als im übrigen Land.

Auf satt-grünem Kunstrasen bestritt meine 6. Klasse das Auftaktspiel! Die beiden 6. Klassen liefen außer Konkurrenz. Das Turnier war für Schüler von 14-16 Jahren. Meine ältesten Schüler sind circa 11 Jahre alt. Ergebnis: Meine Mannschaft von der Schule Nr. 1 besiegte die Goetheschule mit 5:0 und am Nachmittag mit 4:1. Also ein sehr erfolgreicher Tag für mich. 🙂

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Die Fußballmannschaft meiner Schule

Auch bei den Großen gab es hart umkämpfte Spiele. Am Ende gewann die Schule Nr. 18 mit unserem Freiwilligen Vincent als Trainer. Platz 2 belegte die Schule Aus Darkhan. 3. Wurde die Schule Nr. 38 (Alexander von Humboldt Schule) und unglücklicher 4. Bayan-Ulgii.

Beachtenswert ist der Ablauf bei einem solchen Turnier. Schon die Nationalhymne singen alle mit. Nicht nur die Spieler, sondern auch die Fans sind mit Eifer dabei. Es wird angefeuert. Es geht um was. Und die Leute kommen gerne. Besonders wichtig sind die Pokale und Medaillen, die es zu gewinnen gibt. Diese verdeutlichen den Erfolg der Schule. Bei uns sind die Pokale in der Eingangshalle der weiterführenden Schule aufgereiht.

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Highlight: Nachts auf dem Zaysan

Der 26.09. war ein sehr frostiger Tag. Durchkühlt wie wir waren, wäre ein warmer Ort genau das richtige gewesen. Aber geplant war was anderes! Zaysan bei Nacht.

Zaysan ist ein Denkmal auf einem Hügel im Süden der Stadt. Es ist Kreisrund aufgebaut. Wandbilder zeigen den Sieg über Deutschland im 2. Weltkrieg an russischer Seite. Es ist zu Ehren der gefallen Soldaten errichtet und soll an die Mongolisch-Russische Freundschaft erinnern. Das Denkmal ist ein Geschenk Russlands.

Glücklicherweise wurde einem beim Erklimmen der Stufen des Berges warm. Und oben angekommen wurden wir von einer gigantischen Sicht über Ulaanbaatar bei Nacht belohnt. Ich lasse mal die Bilder sprechen!

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Minze, Maren, ich, Jessy und Lennart

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Central Park

Park ist nett gesagt. Viel wächst hier nicht und man sollte sich nichts Atemberaubendes vorstellen. Eines sei aber noch gesagt: Der Park liegt am Stadtrand. Man kann somit der Hektik der Stadt etwas entfliehen. Nachteil zu dieser Jahreszeit ist: Mit Wind ist es hier frostig kalt! Ich weiß nicht, wie ich das diesen Winter aushalten soll!

Mongolische Dogge

Mongolische Dogge

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Der 2. Oktober – Party all day long!

Was für ein Tag! Fast 24 Stunden wach und nur am Feiern.

Zum einen war Lehrertag in der Mongolei. Bei diesem Fest feiern sich die Lehrer der Mongolei selbst. Der Unterricht an unserer Schule fand daher verkürzt statt. In anderen Schulen unterrichteten die Schüler ihre Lehrer.

Das Deutsch-Kollegium hatte besonders viel Glück! Der gesamte Unterricht viel an diesem Tag aus. Also trafen wir uns um ein deutsches Frühstück zu machen. Es war ein ziemlich gemütlicher Morgen. Es gab löslichen Kaffee (immerhin Kaffee!). Und deutsche Marmelade. Zum Abschluss des Vormittags wurde dann noch eine Flasche Wein geköpft. Ein bisschen feiern wird ja erlaubt sein.

Bei milden Temperaturen ging es dann weiter zur deutschen Botschaft. Dort wurde der Tag der Deutschen Einheit gefeiert. Und das zum 25. Jubiläum. – Ja, ich weiß, einen Tag zu früh, aber es ließ sich halt nicht anders machen. Dort wurden erneut ein paar Schlucke Wein getrunken und später noch das Bier probiert. Zu essen gab es Spanferkel, Nürnberger und ein reichhaltiges Salatbuffet. Zum Nachtisch gab es Berliner und Baum-Stamm-Kuchen. Beschweren konnte man sich nicht. 😉 Interessant war es auf Menschen zu treffen mit denen man so nicht in Kontakt kommen würde. Zum Beispiel den Technischen Leiter des Brauhauses Krone in Ulaanbaatar. Er braut hier Bier nach dem Bayerischen Reinheitsgebot. Und Schwups hatten einige Einladungskarten zum Oktoberfest und ich seine Visitenkarte in der Hand. Auch der Botschafter kam und unterhielt sich mit uns. Ich war überrascht, aber gerade wir kulturweit-Freiwillen gehören ja zum gleichen Ressort. Auswärtiges Amt.

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Die kulturweit-Freiwilligen mit ZfA-Leiter Matthias Bückert: Tobi, Vincent, ich, Jessy, Herr Bückert, Gregor und Anna

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Anschließend blieb nicht viel Zeit. Heim, dicke Jacke an und ab zur abendlichen Feier des Lehrertags. Da geschah gleich zu Beginn der Fauxpas. Kennt ihr den Moment, indem ihr ein Glas in der Hand haltet und gleichzeitig ein Foto machen möchtet? Dabei dreht ihr die Hand mit dem Glas etwas nach unten um die Digicam richtig zu halten? – Nicht? Ich schon. Die Bluse hat bis heute rote Flecken. Ich muss sie dringend mal waschen… Tja… und so musste ich den gesamten Abend mit geschlossenem Jäckchen herumsitzen. Beziehungsweise tanzen. So viel noch zu dem Abend: Das Essen war gut. Alkohol floss reichlich. (Ich habe bei der Gelegenheit mal auf einige liebe Menschen zu Hause getrunken: auf meine Familie, auf meine Freunde und auf unseren Donnerstag-Stammtisch. Gerd, der erste Vodka auf euch ist somit getrunken! Auf eure Gesundheit! 🙂 ) Und ich musste den gesamten Abend durchtanzen. Kaum saß ich, wurde ich von unserer Schul-Managerin (liebevoll auch „Drache“ genannt) auf die Tanzfläche gezogen. Am Ende des Abends kannten mich alle Lehrer. Man fällt halt doch auf.

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Nach einem wirklich langen Abend bin ich um 3 Uhr zurück in UB (Ulaanbaatar) gewesen. Bis ich geschlafen habe war es 5 Uhr morgens. Dafür konnte ich aber am nächsten Tag ausschlafen und das restliche Wochenende ruhiger angehen.

Oktoberfest – was sonst

Ja, auch in der Mongolei wird dieses Fest gefeiert. Wir waren einige Leute mehr als Einladungskarten. 4 Einladungen (inkl. Freibier) vs. 8 Leute. Aber kein Problem: Ich habe ja die Visitenkarte des Technischen Leiters. Er hatte ja noch gesagt: „Wenn ihr nicht rein kommt, lasst mich holen.“ – Ok.

Gesagt getan. Und alles kein Problem. Jeder von uns durfte rein und bekam a Seidla umsonst. Das Bier schmeckt übrigens erstaunlich gut. Ist ja auch aus bayerischen Produkten hergestellt: Malz aus Bamberg (ohhh, da steigt mir wieder der Malz-Geruch in die Nase, der immer durch die Bamberger Straßen weht) und Hopfen aus der Hallertau. Nur das Wasser ist von hier. Der Chef erklärte uns einiges zu seiner Arbeit. Ziemlich cool. Oben drauf gab’s dann noch Brezeln und ne Maß.

Dekoriert war alles in wunderbarem blau und weiß. Die Kellner trugen Lederhosen und die Kellnerinnen Dirndl. Nur die laute mongolische Musik passte zu dem Ganzen nicht. Aber in den Pausen liefen wirklich typische Volksfestlieder. Da war die Stimmung dann perfekt. Ein schöner, gemütlicher Abend also. 🙂

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Mongolisch Kochen lernen – Part 1

Letztes Wochenende war es dann endlich soweit! Wir waren zum Tsuivan kochen verabredet. Tsuivan ist mega lecker. Ich esse es seit dem ich hier angekommen bin 2x die Woche. Das Gericht besteht aus selbst gemachten Nudeln (ohne Ei), die mit Zwiebeln, Karotten und Paprika (wahlweise auch noch Rettich, Eisbergsalat und Kartoffeln) zudem noch Fleisch (!) gegessen werden. Wie aufwendig das Gericht ist, war mir bisher nicht klar. Außerdem wird hier etwas anders gekocht. Ich habe mir aber eine genaue Anleitung aufgeschrieben (nein, das ist wirklich kein Rezept mehr!). Ich werde versuchen es in diesem Jahr zu perfektionieren 😉 Dann gibt es Zuhause für euch mal was Mongolisches.

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Time-Out: Wanderung im Süden UB’s

Am Sonntag ging es dann ein Stück raus aus der Stadt. Es ging zum Wandern auf einen 1900 Meter hohen Berg. Also 500 Meter über Ulaanbaatar. Den Unterschied merkte man. Es war wesentlich kühler und der Weg war zeitweise noch Schneebedeckt. Aber wir waren trotzdem nicht die Einzigen. Viele Leute aus UB fahren am Wochenende „auf’s Land“.

Oben angekommen erholten wir uns auf einer Lichtung. Dabei beobachteten wir zunächst eine Ringer-Mannschaft. Unsere Jungs waren Feuer und Flamme und wollten auch mitmachen. Und diese Chance ließen sich die Mongolen nicht entgehen. Beeindruckend ist, wie viel Technik bei dieser Sportart zum Einsatz kommt. Für einen Laien ist es somit unglaublich schwer den Gegner zu Boden zu bringen.

Nach unserem Abstieg gab es für mich noch ein Highlight. Ein KAMEL! Es stand einfach so da. Und ich bin ihm ziemlich nah gekommen. Habe mich aber noch nicht getraut es anzufassen 😉

Smog über UB

Smog über UB

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Was sonst noch geschah.

Ich habe bereits mit einem Auto geknutscht. Alles halb so wild, fühlt sich aber erst mal komisch an wenn so ein Gefährt in deine Seite prallt. Alles nicht meine Schuld. Die Fußgängerampel war grün. Das erste Auto, das rechts abbiegen wollte, hielt. Nur mit einem Abbieger in 2. Reihe hatte ich nicht gerechnet. Er überholte einfach das stehende Auto und fuhr mir direkt in die Seite. Aber ich musste feststellen: Das ist hier normal. Also das Abbiegen in 2. Reihe. Am besten ‚läuft‘ man, indem man dem Fahrer in die Augen schaut. Egal ob die Fußgängerampel rot oder grün ist.

Außerdem habe ich mit dem Sprachkurs begonnen. Ich habe jetzt das Kyrillische Alphabet gelernt. Beziehungsweise das Mongolische. Russisch kann ich dadurch nicht. Die Sprachen sind völlig unterschiedlich. So ist Mongolisch eine asiatische Sprache und Russisch eine slawische. Nach 2x Sprachkurs kann ich jetzt zumindest den wirren Bus-Plan von UB lesen. Nicht, dass mich das extrem weiter bringen würde, aber ein bisschen hilft‘s.

Es gab hier vor 2 Wochen ein leichtes Erdbeben in der Stadt. Es hatte die Stärke von 4,4. Ich habe es natürlich nicht mitbekommen. Weiß also immer noch nicht, wie es sich anfühlt und ich kann dazu nichts berichten. 😉

 

So, fürs erste habt ihr es geschafft! Ihr seid durch meine Berichte durch. Ein neuer wird hoffentlich bald folgen!

 

Liebe Grüße aus der Ferne und bis bald!

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