I love my Wärmflasche

Ja, ohne sie kann ich nicht! Meine Wärmflasche und ich, wir zwei, wir sind zur Zeit quasi unzertrennlich. Nur in die Schule, da durfte sie bisher noch nicht mit. Vielleicht war das mein Fehler… Ich sollte mir das vielleicht nochmal überlegen. Warum eigentlich nicht? Die kann man ja auch unterm Pulli mit rum tragen…

Wer (wie ich) dachte, dass es in Buenos Aires bestimmt nicht sooo kalt wird, der lag ganz schön falsch… Also, die Temperaturen sind schon nicht ganz so niedrig wie bei uns daheim, aber man spürt die Kälte viel intensiver, weil die Häuser ja ganz anders gebaut sind… Nur die wenigsten haben echt eine Heizung. In den anderen behilft man sich mit verschiedenen kleinen Heizgeräten: Elektroheizern, Gasheizern oder auch der Klima-Anlage.

Daheim läuft zum Beispiel im Wohnzimmer permanent die Klima auf dreizig Grad. In meinem Zimmer habe ich einen Elektroheizer. Den hab ich auch immer an, weil es ansonsten wie im Kühlschrank wäre – auch wenn es nicht viel bringt… Ehrlich gesagt, spürt man die Wärme nur, wenn man max. zehn cm von dem Ding entfernt ist… =(

Weil die Zudecke in meinem Bett auch nicht mit der daheim vergleichbar ist, hab ich jetzt so ne Art Rheuma-Unterlage. 🙂 Auf meiner Matratze liegt  dann also diese verkabelte Unterlage. Wenn mir besonders kalt ist, dann steck ich sie ein und es wird warm – leider meistens so warm, dass ich irgendwann schweißgebadet aufwache und am liebsten alle Decken so schnell wie möglich aus dem Bett werfen will.

Aber mein zuverlässigster Weggefährte ist auf jeden Fall meine Wärmflasche. Sie begleitet mich überallhin: Ins Bad zum Zähneputzen, in die Küche zum Abspülen, auf die Terrasse zum Hund füttern.

Vielleicht hätte ich sie wirklich auch in die Schule mitnehmen sollen… Vielleicht wäre ich dann jetzt nicht zeitweise außer Gefecht gesetzt, mit Augen und Ohren, die sich anfühlen als hätten sie 60 Grad, mit dem Gefühl als hätte heute Nacht irgendein Goliath alle meine Glieder einmal richtig schön in die Mangel genommen.

Wieso? Ja, weil das Deutsch-Büro der kälteste Ort in ganz Buenos Aires ist. Ich geh da jeden Tag mit zwei paar Socken, Strumpfhose, Jeans und vier Lagen Oberteilen plus Jacke, die ich nie ausziehe, hin. Leider haben wir dort einen Heizer, der noch ein bisschen schlechter funktioniert als meiner daheim: Man darf sich nämlich nicht weiter als zwei cm von ihm entfernen, um in den Genuss seiner wohltuenden Wärmestrahlen zu kommen. Am Montag hatten meine Finger wieder diese verdächtige blau-violett-Färbung und, you know, ich hab ja fast schon wieder auf die Frostbeulen gewartet 🙂

Bisher sind unsere Klagen noch nicht erhört worden, dass wir doch bitte einen neuen, besseren Heizer bekommen. Deswegen haben wir schon ernsthaft darüber nachgedacht, zu streiken und einfach nicht mehr zur Arbeit zu kommen, wenn sich an der Situation nichts ändert. Wobei, zumindest in meinem Fall, muss das wahrscheinlich gar nicht in Streik ausarten. Ich bin eh erst mal außer Gefecht gesetzt. Heute ist das egal, heute ist Feiertag (Schon wieder? Ja! Vllt. dazu später noch nen extra Artikel…). Mal schauen, was die Gesundheit morgen macht…