Wasser, Marsch!

Äh, NEIN!

Ja, ok, seit gestern Abend geht es wieder. Aber vorher… :/

Wasser ist schon eine ganz schöne Selbstverständlichkeit. Hahn auf, Teller spülen. Hahn auf, Hände waschen. Spülung drücken, Klo sauber. Schalter an, Waschmaschine läuft. Knopf drehen, Dusche plätschert…

Tja, aber eigentlich ist fließendes Wasser Luxus pur. Und das merkt man leider erst, wenn man mal keines hat. So wie wir hier seit vorgestern Früh…
Was auch immer passiert sein mag…

Ich steh vorgestern auf, will ins Bad. ZACK! Haut´s mir im Bad die Glühbirne raus. Naja, schon hundertmal erlebt. Neue Glühbirne und gut is…. Da ich keine habe und nicht weiß, wo meine Vermieterin die aufbewahrt, unser Bad auch kein Fenster hat, ist das alles irgendwie eine recht düstere Angelegenheit. Naja, egal…

Ich schalte dann eine Maschine voll Wäsche an. Dabei will ich gleich auch den Stecker für den Generator einstecken, denn wir haben einen Wassertank auf dem Dach, den man immer wieder füllen muss. Dazu steckt man den für ca. eine viertel Stunde an– nicht länger, sonst läuft der Tank über. Man sollte immer drandenken, ab und zu den Tank zu füllen – nicht, dass man mal unter der Dusche mit Schaum aufm Kopf steht und es kommt kein Wasser mehr…  Wenn der Tank gerade gefüllt wird, dann hört man das. Wenn der Generator angeschlossen ist, macht er nämlich so ein schöffelndes Geräusch.

Normalerweise. Gestern nicht. Ich hab mich aber nicht weiter gewundert und  mein Frühstück hergerichtet.

Ich esse, spüle mein Teller. Ich gehe ins Bad und will duschen. Alles klar: Wasserhahn gurgelt…. Wasserhahn spuckt…..Wasserhahn tot. Komisch. Raus aus der Dusche. Mal in der Küche probieren…. Auch tot…
Da ich keine Ahnung hatte, was los war, habe ich meiner Vermieterin einen Zettel geschrieben: „Nos quedamos sin agua. Puede ser?“ – Wir haben kein Wasser mehr. Kann das sein?

Ja, es konnte. Als ich abends wieder heimkam, gab es immer noch keins. Es war auch noch niemand da gewesen, der mal geschaut hätte, was kaputt ist…. Der Nachbar von gegenüber sollte eigentlich kommen. Der kennt sich mit sowas aus. Es sah aber nach Regen aus: Es war drückend schwül, windete und blitzte ab und zu. Regen kam nicht. Der Nachbar auch nicht. Wahrscheinlich wegen des Regens, war die Auskunft.

Tja, immerhin hatten wir Wasser in Eimern. Es gibt noch ein anderes Haus auf unserem Grundstück. Deren Generator war arbeitsfähig und so konnten wir immerhin in einem großen Eimer von dort Wasser holen. Als ich abends vom Fitness heimkam, hab ich also Körperpflege a là anno dazumal gemacht. =) Auf jeden Fall ein Erlebnis.

Da über Nacht kein Wunder geschah, gab es gestern  früh immer noch kein Wasser…  Ich bin dann zur Schule und erst spät wieder heimgekommen, weil ich noch in Buenos Aires auf einem Seminar war.
Bei meiner Rückkehr war das Ganze dann Gott sei Dank schon gelöst… Irgendwas war durchgebrannt. Der Freund meiner Vermieterin hat sich darum gekümmert. Subbr Sach! Ich bin im auf immer dankbar.

Ansonsten hatte ich gestern zwei weitere Erfolgserlebnisse zu verbuchen:

  • Ich habe, seit ich hier bin, meinen ersten guten Kaffee getrunken. Ich habe investiert. Und es hat sich gelohnt.

Dem Thema Kaffee werde ich mich eh mal noch ausführlich widmen müssen. Es beschäftigt mich: Ich bin stets auf der Suche nach einem Hauch Leidenschaft für Kaffee. Kaffee ist doch Lebensgefühl. Kaffee ist doch Anfang und Ende. Kaffee ist doch wichtig!?!? Heute aber nur mal die Erfolgsmeldung an sich. Ich habe den Geschmack noch auf der Zunge und ich muss ihn mir irgendwie bewahren… Dieser Geschmack ist rar! =)

  • Ich habe auf meinem Heimweg vom Seminar bei einer Bäckerei namens „Hausbrot“ eingekauft: Ein Sonnenblumenbrot und ein Mehrkornbrot (auf Vorrat; habe gleich drei von vier Hälften eingefroren).

Vom Aussehen her sind die Brote fast wie daheim. Vom Geschmack her? Naja =) Es ist immerhin kein Weißbrot und schmeckt  doch recht gut.  Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich diese Bäckerei gefunden habe und werde dort sicher nicht das letzte Mal eingekauft haben.

Oh, und da ich gerade dabei bin: Eine ältere Erfolgsmeldung, die ich hier bislang unterschlagen habe, gibt es ja auch noch… Sube-Karte aufladen war ja mal total easy =) Hab mich ja schon auf sonst was eingestellt. War aber einfach nur: In einer Mini-Schlange anstellen, drankommen, Karte abgeben, gewünschten Auflade-Betrag nennen, zahlen und THERE YOU GO!

Wie war das gleich nochmal: „Es kommt halt doch erstens immer anders und zweitens als man denkt.“  =)

2 Gedanken zu „Wasser, Marsch!

  1. Hej Corina,

    das Problem mit dem Wasser kenne ich hier in Meru nur zu genuege, ich hatte die letzten beiden Tage auch kein Wasser, aber zum Glueck gibt es in meiner Unterkunft noch ein Bad, das ich benutzen kann. Von einer Waschmaschine kann ich hier allerdings nur traeumen. Ich wasche hier alles ganz fleissig mit der Hand.

    Liebe Gruesse, deine Julia.

    • Ja, wir sind einfach verwöhnt von daheim! Echt unglaublich… Was war bei dir los? Passiert das bei dir öfter, dass es kein Wasser gibt?
      Und du musst echt alles per Hand waschen? Wow…
      Das ist hart. Respekt! Das gibt Muckis in den Oberarmen! 🙂
      Hast du schon eine richtige Hausfrauentechnik entwickelt, wie das wenigstens ein bisschen schneller geht?

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