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nach langer zeit melde ich mich mal wieder

Dzień dobry,

naja ist jetzt nicht mehr ganz Morgen. Das beschreibt gut wie früh ich in den letzten Wochen morgens aufgestanden bin. Genau… nicht früh.

Aber lasst mich da anfangen, wo ich aufgehört habe.

Tatsächlich ist dann ab Ende November gar nicht mehr so viel spektakuläres passiert. Ich habe weiterhin ganz fleißig beim Online Unterricht mitgemacht, sogar ein paar echt coole Unterrichtsstunden gehalten und all meinen Klassen sogar eine kleine Präsentation über München vorgestellt.

Mit dem Eintreffen der Weihnachtszeit zum Dezember hat sich das schöne Końskie immer mehr in schönen Weihnachtsschmuck und Beleuchtung eingedeckt. Dann hat das hier auch im Dunkeln (was ja zu der Zeit hier in Polen ungefähr die Hälfte des Tages ausmacht) richtig schön ausgesehen.

Im Dezember hab ich dann auch Besuch aus Ungarn bekommen, das war echt schön nicht mehr ganz so allein zu sein und ein bisschen Gesellschaft zu haben.

Schließlich ging’s dann für mich über Weihnachten nach Hause zu meiner Familie, worüber ich echt froh war weil irgendwie ist es dann nach einem einwöchigen Besuch wirklich einsam in meiner Wohnung.

Die Fahrt nach Deutschland war auch nochmal ein kleines Abenteuer.
Und zwar wollte ich nicht wieder zu kompliziert mit dem Zug nach Hause fahren, auch wegen Corona-Risiko usw., und da ich ganz guten Kontakt zu der lieben Polin, die unser Zuhause putzt habe, habe ich ihr von meinen Überlegungen bezüglich der Rückreise erzählt. Sie hat mir dann angeboten einfach in einem Transporter, der als „günstiger“ Reisebus für polnische Putzkräfte und Bauarbeiter dient, gefahren von einem guten Freund von ihr, mitzufahren.
Der würde mich hier vor der Tür abholen und Zuhause wieder absetzen. Das fand ich ne klasse Idee. Also hab ich den Typen versucht auf polnisch anzuschreiben, hab aber irgendwie niemanden erreicht. Dann hat mich seine Frau angerufen um alle Details abzusprechen, jedoch konnte die auch nur ziemlich gebrochenes Deutsch und mein Polnisch ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei, also war die Kommunikation etwas schwierig. Sie hat mir dann nach wiederholtem Nachfragen endlich Datum und ungefähre Uhrzeit der Abholung gesagt.
Ich, in vollem Vertrauen, bereite mich vor an dem Tag (der 16.12. war das genauer gesagt) abgeholt zu werden; ruft sie mich an dem morgen an und behauptet ich hätte das falsch verstanden und Christoph (der Busfahrer) würde erst morgen kommen.
HÄ?! warum ruft SIE MICH dann an? ich war mir so sicher, sie meinte der 16.12. um 12 Uhr… aber ne… anscheinend doch nicht. und ICH soll das auch noch falsch verstanden haben.

Aber naja, was soll man machen… auf polnisch: „Trudno!“ (bedeutet so viel wie „Pech gehabt!“)
War dann schon n bisschen enttäuscht und hab versucht mir den Tag noch zu vertreiben mit hauptsächlich Netflix.
Dann hatte ich noch die Idee mich mit einer Freundin zum Schlittschuhlaufen zu verabreden, denn die Eisbahn hatte kurz zuvor aufgemacht und hatte noch keine Corona Maßnahmen erlitten.
Das war dann ne ziemlich gute Idee denn ich war mit n paar Freunden ungefähr 4 Stunden dort und es hat sau Spaß gemacht! Auch gut nochmal die Chance genutzt, denn nun hat die Eisbahn nämlich auch zu gemacht. 🙁

Dann bin ich endlich am nächsten Tag, wenn auch wieder mit 1,5 Stunden Verspätung, aus Końskie abgeholt worden.
Wir sind durch Tschechien gefahren. Als es schon dunkel war waren wir dann irgendwie inmitten eines super beleuchteten, aber komplett ausgestorbenen Prags. Corona muss in Tschechien echt schlimm sein. Aber das Feeling da durch zu fahren war definitv cool.

Wir waren dann erstaunlich schnell schon in Deutschland. Es war irgendwie 20 Uhr und ich hatte gedacht ich komme erst um 2 Uhr nachts an, aber laut meinen Maps Recherchen sollten wir zu dem Zeitpunkt schon um 23 Uhr in München sein.
Naja dachteste ne?
Ne wir mussten nämlich noch ungefähr 20 Pakete aus Polen in irgendwelchen Käffern im Norden von Bayern abliefern. Ich glaub wir sind echt ZickZack durch ganz Bayern gefahren. Es hat sich soooo gezogen.
Letztendlich waren wir dann doch erst um 2 in München.
Und um halb 3 war ich dann auch endlich zuhause.
Btw war die Fahrt dann doch nicht ganz so günstig.
Ich durfte gleich mal mit Corona-Aufschlag 100 EUR in bar an den Fahrer zahlen.
Vielleicht wurde ich abgezogen… man weiß es nicht.
Aber in dem Moment war ich einfach froh wieder zuhause zu sein.

Nun sind die 4 Wochen Weihnachtspause vorbei und ich wieder zurück in Końskie.
Ich bin echt glücklich wieder hier zu sein, zuhause wurde es wirklich langweilig und die Pandemie-Maßnahmen in Deutschland wurden nur immer strenger.

Jetzt wartet erstmal das Zwischenseminar nächste Woche auf mich, für das ich nach Gdansk mit Kathi und Leana fahre.

Ach ja und ich bin mit dem Auto das ich jetzt von meinen Eltern für Polen zu Weihnachten bekommen habe hierher gefahren. Jetzt hab ich also meine eigene Karre hier. Darüber bin ich wirklich froh, weil jetzt kann ich einfach überall hinfahren wo ich will ohne die Drecks Züge und Busse hier benutzen zu müssen. Damit hab ich echt keine guten Erfahrungen gemacht.

Bin dann gestern auch schon gleich selber nach Niekłan gefahren, weil ich bei meiner lieben Wozniak-Familie zum Essen eingeladen war. 🙂

Gut das war’s erstmal bis hier her. Versuche jetzt wieder ein bisschen aktiver hier zu sein. Anscheinend ist es auch für Bewerbungen nicht so schlecht einen Blog zu haben habe ich gelernt. Deswegen wird sich jetzt hier ein bisschen mehr reingehängt, Vivi!

Bis dann,
Vivi (glücklich zurück in ihrem Zuhause)

lauter neue städte seh ich aber mit zug pünktlich bekommen bin ich nich so gut

Guten Abend liebe Leute,

da jetzt komplett auf Online-Unterricht umgestellt wurde sind die Tage in der Schule nicht mehr so ganz spektakulär.

Dafür bin ich viel am rumreisen damit ich ordentlich was zu tun hab.

Also war ich letztes Wochenende in Kraków und das is wirklich eine schöne Stadt.
Ich hab dort Kathi aus Lublin, ihre WG-Mitbewohnerin Leana @kathilea und Paloma (ne Freundin aus Deutschland von mir und Kathi) getroffen und wir ham dort Kurzurlaub von Freitag bis Sonntag gemacht.

Erstmal wollte ich schön entspannt Freitag Abend nach nem weiteren Treffen mit meinen Deutsch-AG Kids,
wo ich eine Rallye in Końskie bei gefühlten 3 Grad gemacht hab es aber trotzdem super spaß gemacht hat,
den Zug aus Opoczno um 19:55 nach Kraków nehmen.
Tja hättste das gedacht. dann war mitten auf der Strecke von Ko
ńskie nach Opoczno n dicker Unfall und meine liebe Kollegin Karolina, die sich bereit erklärt hat mich zu fahren, und ich mussten n riesen Umweg fahren und..

ICH HAB MEIN ZUG VERPASST, AHHH

voll der kack weil der nächste sollte erst um 22Uhr abfahren und wär erst um Mitternacht in Kraków,
naja was soll man machen, dann konnte ich halt nichts machen außer warten und den nächsten Zug nehmen und da mitten im Nirgendwo nen neues Zugticket mit dem Handy kaufen,
was ÜBERHAUPT nicht geklappt hat.

(Also naja dann nach dem 1000. Versuch hat’s doch geklappt weil sonst wär ich ja nicht in Kraków gewesen.)

Also kam ich dann um 23:40 in Kraków an, Leana Kathi und Paloma waren schon im Zimmer, und ich kam mit noch erstaunlich viel Energie in Kraków an.
Das Hotel hatte echt ne hammer Lage, war mitten in der Altstadt und 1 Minute von so nem riesen, schönen Platz entfernt.

Wir sind dann, weil ich unbedingt noch Bewegung gebraucht hab um mein Adrenalin-Spiegel von dem ganzen Shit der abgegangen is runterzukriegen, noch mindestens 2 Stunden durch ein noch echt warmes (für polnische Verhältnisse) Kraków gelaufen und ich war jetzt schon geflasht wie schön’s da war.

Am nächsten Tag haben wir dann noch mehr erkundet.

Uuuuund ich und Paloma haben uns entschieden uns Tattoos stechen zu lassen.
Wir haben also das coolste Tattoo Studio aufgesucht was ich je gesehen hab (nagut ich war noch nich in so vielen aber…) und dort glaub ich 3 Stunden verbracht aber es war ne unglaublich nice Erfahrung und ich bin sehr sehr happy mit meinen zwei Tats.

Danach waren wir in richtig schönen Vierteln von Kraków, zum einen das Judenviertel und das Studenten-/Linke Viertel und das war voll mein Ding.

War dort auch Second-Hand-Shoppen, endlich mal wieder neue Klamotten hehe.

Auf jeden Fall waren wir alle sehr begeistert davon dass doch ein paar Geschäfte trotz Corona in der schönsten City Polens offen hatten, und wir konnten abends sogar richtig essen gehen, mein gott das haben wir alle ja ewig nich mehr gehabt und wir waren so glücklich.
Das Restaurant war irgendwie auch ein Hotel und die haben diese Grauzone, dass Hotels doch irgenwie Essen mit Hinsetzen anbieten dürfen, umgangen indem sie und kurzfristig zu Hotelgästen gemacht haben. Genau hab ich das nich verstanden aber es war auf jeden fall cool.

Wir haben dann dort auch noch Cocktails getrunken.
Das war wohl das nächste was wir zu nem Bar-Abend kriegen konnten.

Am Sonntag war’s dann echt kalt aber es war super schönes Wetter und wir sind morgens erstmal für einen Spaziergang gegangen und haben uns Obwarzanek gekauft.
Das sind so coole Brötchen-Ringe die’s in so klitzekleinen Ständen an jeder Ecke in Kraków verkauft werden und typisch Kraków-isch sind.

Obwarzanek-stand

Letztendlich haben wir auch den Sonntag sehr genossen.

Obwohl wir unser Frühstück von uberEats mit den Händen essen mussten, weil die uberEats Leute das Besteck vergessen haben und die voll unsere Bestellung verkackt haben.

Ich hatte Gott sei Dank eh nur Kaffee und ne sau flüssige Smoothie-Bowl die man trinken konnte.

Dann ging’s mit dem Zug bei nem echt schönen Sonnenuntergang zurück nach Końskie.

Es sollte mich sogar nur eine 2-Tage Woche erwarten weil Mittwoch der 11.11. schon wieder Feiertag (polnischer Nationalfeiertag!!) war.

Und weil ich voll im Travel-Mood war, entschloss ich mich gleich Kathi und Leana noch einmal in Lublin zu besuchen, denn ich würde ja 5 Tage frei haben

Also bin ich nach einer nich sehr spektakulären „Woche“ gleich wieder in den Zug von Kielce (wo mich die liebe Karolina, meine Deutsch-Lehrer-Kollegin, hingefahren hat) nach Lublin gestiegen.

Auch Paloma hab ich an dem Abend noch ein leztes Mal gesehen bevor sie am nächsten Tag um 5 nach Deutschland fliegen würde. Der Abend war also echt super.
Leana und ich waren sogar noch auf einem Abend-Spaziergang in Lublin und haben gesehen wie Rathaus, Kirchen und alles mögliche in den polnischen Nationalfarben beleuchtet war.
Erster Eindruck von Lublin: kleiner als Kraków aber super schön!

Bis denne,

Vivi  : )

 

 

 

es werden schlösser geknackt #fuckcoronalovejesus pt.2

Dzień Dobry fleißige Leser*innen,

ihr musstet nicht lange warten, hier kommt der zweite Teil.

Samstag kam wieder der Sohn der Wilks zu Besuch. Eigentlich hatten wir ja geplant Samstag auf den Friedhof zu gehen. Aber das ging ja jetzt nicht mehr.
Samstag (also eigentlich der 31.10. und nicht der 1. November) weil am ersten November sowieso Friedhofverbot für Senioren gewesen wäre.

Nun ich hatte ehrlich gesagt ein bisschen mehr Action im Haus erwartet als die Wilks damals erwähnt hatten, dass Verwandtschaft am Wochenende käme.
Aber so ist das mit der Sprachbarriere eben, man weiß nie so genau, was auf einen zukommt.

Der Samstag Vormittag war dann nicht so spektakulär aber dafür hatte ich mich um 16:00 mit meinen zwei Lieblings-Jungs Kuba und Bartosz aus meiner Deutsch-AG zum Basketball verabredet.

Eigentlich wollten wir nach Orlik (auf Deutsch Adler) einem Basketballplatz hier, aber der war zu. Also haben wir bei Bartosz im Garten gespielt. Mal wieder find ich’s einfach toll wie man beim Sport ohne die Sprache der Anderen zu sprechen richtig fun haben kann. Dann hat uns Bartosz die unzähligen Himbeerpflanzen im Garten gezeigt und wir haben echt viel Beute gemacht. Dachte nicht dass da Ende Oktober noch so viel dran wär.

Nachdem mir auch die Jungs ihre Lieblingsspots in Końskie gezeigt haben, sind wir doch noch nach Orlik gefahren, der jetzt offen war und haben dort noch ungefähr 5 Stunden gekickt und Basketball gespielt. Auch die Mamas der Jungs kamen vorbei und ich hab ein bisschen mit denen gequatscht. Die eine konnte auch wirklich gut Englisch, was mich immer wieder echt freut.
Ich bekam dann auch gleich eine Einladung zum Barbecue für diesen Samstag, yayy.

Am Sonntag war ich eingeladen bei den Wosniaks. Alicja geht nach Stadnicka Wola und ihr Bruder Kacper aufs Liceum. Deren Mutter ist Deutschlehrerin  und die Kids können mega gut Deutsch, haben auch Verwandte in Deutschland und sind quasi bilingual.

Naja und die Mutter ist eine ganz ganz Liebe. Die hat mir sogar im Vorhinein gesagt ich soll hungrig kommen, weil sie für mich kocht.
Und die Familie hat eine kleine Wohnung hier in Końskie und noch ein großes, richtig schönes Haus noch mehr auf dem Land, ganz in der Nähe von nem Naturschutzgebiet.
Ich wurde also abgeholt und mitgenommen aufs Land. Dort gab es dann erstmal Pfannkuchen. Dann sind ich Alicja und Kacper zu dem Naturschutzgebiet gefahren und dort 3 Stunden wandern gegangen. Das war wirklich schön. Es war auch mal wieder echt super Herbstwetter.

Ich, schlau wie ich bin, hatte meine weißen Nikes an und ich sag nur die waren nicht mehr weiß danach. Aber tbh putzen werd ich die trotzdem nicht.

Dann haben wir Uno und Jenga gespielt und es gab ein wirklich super leckeres Mittagessen.
Das war Hühnchen gefüllt mit Mozarella, Spinat und getrockneten Tomaten und dazu gab’s die besten selbstgemachten Pommes die ich je hatte.
Weiß nicht ob das n polnisches Gericht war, aber es war echt gut.

Und dann schmiedeten wir einen Plan wie wir doch noch an Wszystkich Świętych also Allerheiligen auf den Friedhof können. In Końskie war der Friedhof von mega vielen Bullen bewacht aber hier im Nirgendwo war das nich so.
Anscheinend waren den ganzen Tag schon Leute auf dem Friedhof und das Verbot war denen scheißegal.

Also haben wir uns als es dunkel wurde sau warm angezogen, es war wirklich arschkalt, und steppten durch den Wald, dann durch den Hintereingang auf den Friedhof.
Es war so stockdunkel ich bin gefühlt zehn mal fast auf die Schnauze geflogen.
Aber es hat sich gelohnt.
Der Friedhof sah so schön aus, wie ich mir das vorgestellt hatte mit einem Meer aus Lichtern. Und das war nur ein kleiner Friedhof.

Wir sind dann über den Friedhof geschlichen und haben Lichter für die verstorbenen Verwandten angezündet.
Dann sind wir durch den Haupteingang wieder raus und da haben wir gesehen, dass einfach das Schloss aufgebrochen wurde von ein paar Leuten.
Das fand ich einfach cool.
Corona fuckt hier so sehr ab und das Leben hier in Polen wird für die Leute so eingeschränkt, dass sie nicht mal ihren wichtigsten Feiertag richtig feiern können.
Das find ich einfach bescheuert. Da fand ich die Aktion echt klasse.

Außerdem gibt’s hier so coole Automaten, wo man Lichter für die Gräber kaufen kann.

Das war for real der beste und anstrengendste Sonntag bis jetzt. 🙂

Der Montag war dann nochmal genau so cool.
Ich war wieder bei Kacper und Alicja und wir haben Dobble gespielt. Und wir haben soooo viel gelacht das war einfach super. Ich hab auch wieder ne Menge polnische Wörter gelernt.
Wir haben auch Monopoly gespielt. Ich hab natürlich verloren. Business is wohl nix für mich. Aber Alicja hat uns einfach beide abgezogen in dem Spiel.

Auch deren Hund hab ich schon wirklich ins Herz geschlossen. Er heißt Theodor und is das süßeste was ich je gesehen hab. Wir bringen ihm jetzt auch schon deutsch bei.
Und am Sonntag ist er im Auto auf der Fahrt zurück auf meinem Schoß eingeschlafen. Das war bonding pur. Ich liebe Theodor.

Theodor

Dann war ich mit den beiden im Gym. Das hat zwar eigentlich geschlossen aber wenn man behauptet man trainiert für irgendwelche Wettbewerbe darf man trainieren.
Bedeutet auch, dass wir dann mit nem Haufen riesiger Bodybuilder da drin waren.
Und dann komm ich mit meinen Lauch Armen lol.
Ich durfte also einfach mit rein, weil Ala und Kacper dicke mit dem Inhaber sind.
Ich sag euch, wieder n Vorteil von ner Kleinstadt. Mit Connections kannst du hier alles bekommen.
Ich hab das Gym vermisst, also war das echt super. Hab mich danach so gut gefühlt.

Dann hatte ich sau Hunger und hab mir zum ersten Mal selbst Tofu gemacht und das hab ich erstaunlich gut hinbekommen. Das hat so hammer gut geschmeckt.

mein Abendessen

Das war’s fürs erste.

Miłego Popołudnie, meine Freunde.

es werden schlösser geknackt #fuckcoronalovejesus

Dobry wieczór liebe Leser*innen,

Nun, es ist viel passiert seit dem letzten Beitrag.

Zu allererst möchte ich stolz berichten, dass ich trotz schwerster Bedingungen es geschafft hab mein Deutsch-AG treffen am Freitag auf die Beine zu stellen. Ich habe viel hin und her überlegt, wie man so ein Treffen gestalten könnte, was gleichzeitig angenehm für Teilnehmer, mich und meine Mitbewohner ist, und auch noch alle Corona-Regeln einhält.
Letztendlich sah es so aus: Wir haben uns um 16:15 vor der Schule getroffen. Es fing schon an dunkel zu werden. Aber die Kids dürfen ja erst ab 16 Uhr alleine raus…
Wir waren dann zuerst draußen aber irgendwann haben wir Schiss gekriegt, dass die Bullen und mit mehr als fünf Personen erwischen (wir waren 10).
Wir sind also zu mir nach hause gegangen.
Und ja, das hatte ich schon geplant.

Obwohl Weihnachten noch ein bisschen hin war, aber ich bin so jemand ich kann’s gar nicht abwarten, dass weihnachtliche Stimmung aufkommt, habe ich Lebkuchen, Spekulatius und Mandarinen für das Treffen besorgt.
Das wurde sehr freudig entgegengenommen. War alles leer am Ende.

Ich habe ein neues Spiel gelernt. Dobble. Das lieben die Polen anscheinend. Macht auch wirklich Spaß. Wir haben dann versucht die Begriffe auf den Karten auf Deutsch zu lernen. Und ich natürlich auf Polnisch. Gar nicht so einfach bei einem Spiel, wo es um Schnelligkeit geht.
Da flogen dann die polnischen Wörter in einer Geschwindigkeit umher… Ich saß da, hab kein Wort verstanden und hab kläglich verloren. Das fanden die Kids ganz witzig.

Dann haben wir über Halloween und Allerheiligen geredet. Wieder habe ich versucht ein bisschen deutsche Wörter im Zusammenhang mit den beiden Feiertagen beizubringen.

Ich habe ja schon erwähnt, dass die Polen an Allerheiligen zu Tausenden auf die Friedhöfe gehen und ihre Gräber ganz wunderschön schmücken. Sogar in den Wochen vor Allerheiligen war der riesige Friedhof in Końskie einfach WOW!

Nun ja, die liebe Regierung hat dann also beschlossen, um die Corona Zahlen in Schach zu halten einfach mal die Friedhöfe komplett zu schließen. Von Freitag bis Montag. Da könnt ihr euch vorstellen wie das den katholischen Polen gefiel. Und auch ich fand das gar nicht witzig. Ich hatte mich so sehr auf den Anblick gefreut… Aber ich sollte noch glücklich werden. Dazu gleich mehr…

Um noch ein bisschen an Halloween mit reinzubekommen in unser Treffen haben wir dann einen Kürbis-Design-Wettbewerb gestartet. Zwei Gruppen im Duell.
Wir sind ja immer 8 Mädels und 2 Jungs, letztendlich haben sich nur die Mädels um den Preis für den schönsten Kürbis gebattelt. Meine zwei Jungs hatten schnell keine Lust mehr, kann ich verstehen, so aufgeregt wie die Mädels waren. Da wurden Malkünste ausgepackt und wild diskutiert.

Doch die Männer hatten dann auch eine Aufgabe. Jury. Es wurde aufgeregt getuschelt und überlegt welches Team gewinnen würde… Letztendlich wurde eine sehr gnädige Entscheidung getroffen: Unentschieden. Die beiden Kürbisse waren auch wirklich gleich schön. Und für eine Design-Zeit von 5 Minuten auch wirklich gelungen.
Ich hab keine Ahnung warum sich die Kids so ein unglaublich kurzes Zeitlimit gesetzt haben, aber gesagt hab ich dann auch nichts.

Wildes designen und zwei glückliche Gewinner-Teams

Alles in allem war es ein sehr gelungenes Treffen. Ich durfte sogar polnische Süßigkeiten probieren, die die Kids mitgebracht haben. Nach all den Mandarinen, Lebkuchen, und polnischen Spezialitäten war mir dann vielleicht n bisschen schlecht.

Nach dem Treffen bin ich noch zu Iza gegangen. Wir haben eine Halloween Movie Night gemacht. Ich werd hier von Iza noch zu nem echten Horrorfilm Fan gemacht.
Ich hasse eigentlich Horror. Aber irgendwie bringt sie mich jedes mal dazu mit ihr Filme zu schauen bei denen ich gefühlt 30 Herzinfarkte von Jump-Scares bekomme. Das sind echt die schlimmsten.

Nach dem Horrorfilm haben wir für mich dann noch einen Comedy-Disney-Halloween-Film geguckt. „Halloween Hubie“. Der war ziemlich dumm zwischendurch. Hatte aber ne echt gute Message am Ende. So konnte ich dann abends doch noch schlafen lol.

Btw können wir in Deutschland echt dankbar sein, dass wir ne ordentliche Synchron-Audio haben wenn wir nen Netflix Film auf Deutsch anschauen wollen.
Wir haben Halloween Hubie auf Polnisch mit Englischen Untertiteln angeguckt.
Das sah dann aber so aus, dass man im Hintergrund die englische Tonspur noch gehört hat und dadrüber ein einziger Synchronsprecher die wichtigsten Inhalte der Sätze in einem monotonen, null geschauspielerten Polnisch gelesen hat.
Spaß hätte mir das nicht gemacht, den Film so zu sehen, als polnischer Muttersprachler. Aber ich konnte mich ja dann auf Untertitel UND englische Audio im Hintergrund konzentrieren.
Das war was neues für mich, dass sich das in Polnisch dann so anhört.

So, dann kam das Wochenende. Ich hab noch so viel zu erzählen, aber jetzt keinen Bock mehr.
Der Rest kommt dann wohl in einem zweiten Teil, demnächst.

Bisschen Clickbait muss sein, die Schlösser werden erst in Pt.2 geknackt. Sorrynotsorry.

Bis denne,
Eure Vivi

schlechte news und ein wochenende in warszawa pt.2

Witamy meine Freunde zum zweiten Teil,

am Wochenende war ich in Warschau.

das ganze war eine eher spontane Entscheidung, weil es mir tatsächlich Donnerstag und Freitag nicht ganz so gut ging. Ich hatte irgendwie das Gefühl nichts zu tun zu haben, mir war n bisschen langweilig und ich wollte einfach was unternehmen und abgelenkt sein von meinem bisschen Heimweh.

Also habe ich trotz der verschärften Corona Bestimmungen, erschwerten Bedingungen, weil der Bus von Końskie nach Warschau nicht fuhr, und natürlich ein paar Menschen die mir wegen dem Virus vom Kurztrip abrieten, Freitag Abend den Zug von Opoczno aus gebucht
und Anna angebettelt, ob sie mich bis dahin fahren kann.
Mal wieder hat sie mir diesen Gefallen getan, und mich sogar Sonntag Abend auch noch abgeholt, obwohl ich eigentlich gesagt hatte ich finde jemand anderen dafür, tja hab ich aber nicht.
Ich liebe sie einfach <3

Eine ganz liebe deutsche kulturweit-Freiwillige namens Merlit, die in Warschau wohnt, hatte mir angeboten ich kann bei ihr übernachten, ich musste nur ein Isomatte mitbringen. Also auf geht’s.

Merlit holte mich vom Bahnhof ab, ich schmiss meinen (doch ziemlich schweren) Rucksack bei ihr zuhause ab und wir gingen los in die Hauptstadt.
Sie hat mir eine wirklich wunderschöne Tour durch Warschau gegeben, mir all die tollen Orte gezeigt, die man gesehen haben muss und die man in einer acht Stunden zu Fuß Tour reinbekommt.

Und dann war das Wetter auch noch der absolute Hammer. Und der Herbst schlug auch voll zu. Es war wie im Bilderbuch.
Es war so schön, ich hab mir sogar mein wahrscheinlich letztes Eis dieses Jahr gekauft.

Nach der Tour war ich ganz schön fertig, aber nix mit ins Bett gehen.

Merlit wohnt in einer WG mit 5 anderen Studenten unter anderem aus Polen, Indonesien und Türkei. Es is schon ziemlich klein dort. Ihr Zimmer ist echt… gemütlich klein.

Aber die Mitbewohner waren super super nett. So welche hätte ich mir manchmal schon auch gewünscht. Wir haben uns also dann mit denen unterhalten und beschlossen einen Filmabend zusammen zu machen. Erstmal haben wir Pizza gegessen.
Dann sind wir alle zusammen in den Carrefour vor der Haustür gegangen und haben wirklich ne Menge Snacks gekauft.
Da war alles dabei und da wurde auch nicht gespart. Das fand ich echt cool.

Also waren wir nun ausgestattet.
Mittlerweile war’s neun uhr – es mussten schwere Entscheidungen beim Einkaufen getroffen werden, ob Cola oder Pepsi, Cheetos oder Chips – was das ganze n bisschen in die Länge gezogen hat.

Jetzt musste nur noch entschieden welcher Film es werden sollte. Naja auch nicht einfach.
Die Mädels wollten kein Horror, die Jungs unbedingt. Die Mädels wollten nen Kinder-Animationsfilm, die Jungs auf keinen Fall, usw…

Letztendlich wurde es Forrest Gump (womit ich echt zufrieden war, den wollte ich sowieso schon ewig schaun).
Der wurde um ca. zehn angefangen und ging also mehr als zwei Stunden.
Wär der Film nicht so gut gewesen wär ich bestimmt eingeschlafen, ich war einfach hundemüde.
Aber ich hielt durch.

Dann bin ich echt schnell eingeschlafen.
War aber gut, dass ich so müde war, denn meine Isomatte war nicht mal n Zentimeter dick und mein provisorisches Bett echt scheiße unbequem.
Ich durfte aber sogar ne Stunde länger schlafen, weil Zeitumstellung.
(Na hab ich das nicht schlau ausgesucht das Wochenende? Eine Stunde länger in Warschau, hehe.)

Am nächsten morgen war ich aber nicht wirklich ausgeschlafen… warum wohl. Mir hat alles wehgetan. Also bekam ich ein wenig Blues.
Besonders doll hab ich neben meiner Family die eine Person vermisst die ich nicht vermissen will. Und von der hatte ich auch noch geträumt. Bullshit 🙁

Aber die Stimmung war ganz schnell weg als ich den Ausblick am Morgen aus dem achten Stock und Sonne sah.

Ausblick

Auch der Sonntag wurde ein ziemlich schöner Tag.
Wenn auch mit ein bisschen weniger Fußmarsch.
Ich und Merlit haben uns einfach in den Łazienki Park gesetzt, gebruncht und ewig getalked. Das war echt schön.

Ein paar Eindrücke aus Warszawa:

Dann ging für mich der Zug nach Hause.
Ich war nicht mal traurig am Sonntag Abend, nur echt fertig.

Es war ein Hammer Wochenende.

schlechte news und ein wochenende in warszawa pt. 1

Cześć meine Freunde,

ein glückliches Vivi ging am Freitag morgen ausgeschlafen (weil freitags erst ab 12 Uhr Unterricht) in die Schule, denn heute sollte das erste „Deutsch-AG“-Treffen mit den Kids stattfinden.

Doch es sollten sie schlechte Neuigkeiten erwarten.

Jeden Donnerstag werden in Polen Konferenzen abgehalten, wie sich die Situation mit Corona entwickelt (und das tut sie ja bekanntlich momentan ziemlich krass in eine schlechte Richtung hier in Polen).

So wurden also nach mehr als 10 000 neuen Corona-Fällen pro Tag hier, neue Maßnahmen beschlossen. und das is gar nich schön für mich.

Das bedeutet: Treffen nur mit maximal 5 Personen, überall Maske Tragen, Restaurants Bars und Cafés haben geschlossen, Kinder unter 17 Jahren dürfen von 9:00-16:00 einfach nicht alleine raus 😮 und das allerschlimmste:

Nur noch Online Unterricht für die Klassen 4 bis 12… und damit ist meine Anwesenheit hier an der Grundschule, wo die Kinder erst ab der vierten Deutsch lernen quasi ziemlich nutzlos.

AAAber wir wollen hier erst gar nicht in Selbstmitleid versinken denn ich bin Optimist und werde das beste aus der Situation machen, auch wenn ich von Maxi, meinem Goethe-Institut Koordinator jedes Mal geraten bekomme ich soll doch lieber nach Hause fahren, es kommt noch ein Lockdown und ich würde Depressionen bekommen wenn ich hier in meinem kleinen Ort den ganzen Tag rumsitze. Tja so denkt wohl ein Warschauer von dem kleinen Końskie.

Tatsächlich höre ich dauernd nur Leute die mich bemitleiden, dass ich in so einem kleinen Ort mitten im Nirgendwo gelandet bin, aber tatsächlich macht mir das echt überhaupt nichts aus.

Ich finds sogar besonders schön hier und bin echt oft echt froh dass ich hier so langsam fast jeden kenn (Vorsicht!! Übertreibung), mich überall auskenn, und ein wunderschönes großes gemütliches Zimmer habe und nicht so eine Mini-Hochhaus-Studenten-WG, die ich mir mit 10 anderen teile.
Klar das hat auch seinen Charme, aber eigentlich bin ich sehr zufrieden mit meiner Wohnsituation hier.
und Końskie im Herbst ist sowieso das allerschönste, hier sind so unendlich viele Bäume die gerade bunt werden und es is echt wunderschön.

das wunderschöne Konskie

Ich hab also schon ein paar Ideen wie ich auch im Online Unterricht etwas halbwegs cooles für die Schüler anbieten kann. Die hassen den Online Unterricht btw auch. Und sogar die Lehrer wissen dass dabei am Ende nix rauskommt, sondern währenddessen nur Among Us gespielt wird.
Ich hab für die Fünfte mal so n Animationsvideo erstellt (die lernen grad Lebensmittel in Deutsch) und dann so n Quiz auf kahoot. Mal gucken wie das ankommt.

Das Treffen mit den Kids diesen Freitag wolle ich auf keinen Fall absagen. Immerhin hat das ja eigentlich gar nichts mit der Schule zu tun. Also habe ich das ganze zu mir nach Hause verlegt. Immerhin wollen wir auch was cooles zu Halloween machen, und selbst das ist ja hier in Polen verboten. und das hat nichts mit Corona zu tun. why tho?!

Das erste Treffen am Freitag, war super schön.

Auch mein Polnisch geht sehr gut voran, ich lern echt immer mehr Ausdrücke und versuch das auch echt anzuwenden.

Besonders schön ist es dass ich mittlerweile sogar ein Gespräch (wenn auch in sehr sehr gebrochenem Polnisch) mit den Wilks (also dem Ehepaar mit denen ich lebe) führen kann.

Das ist so ein tolles Gefühl, glaubt mir, wenn man sich immer mehr gegenseitig versteht und ich auch endlich mal ausdrücken kann wie dankbar ich ihnen bin dafür, dass sie so oft für mich kochen, ich alles benutzen darf, von Waschmaschine bis zum Fahrrad, und tatsächlich glaube ich auch, dass sie tagsüber manchmal das Bad und die Wohnung generell für mich putzen, und das is schon echt n Luxus.
Ich hasse putzen nämlich.

Nur mein Zimmer, das betreten sie gar nicht. Sie wollen wahrscheinlich meine Privatsphäre respektieren, obwohl ich da ja eigentlich nicht so pingelig bin (hab auch einfach ganz dreist meine Unterwäsche bei denen im Keller aufgehängt hahaha).
Das ist schon süß.
Heißt aber wahrscheinlich auch, dass ich mein Zimmer irgendwann selber putzen muss, meh :/

Naja Online-Unterricht heißt also auch, dass etwaige Handball und Basketball Trainings, die mir letzte Woche so viel Spaß gemacht haben, abgesagt sind.
Und da mir der Morgensport nicht genug ist musste ich mich um noch irgendwas kümmern, wo ich meine Energie entladen kann.

Also habe ich nochmal die Idee mit dem Fußball Training aufgenommen.

Das wurde nicht verboten, weil’s draußen ist und weil hier Fußball auch ziemlich wichtig ist glaub ich. Die Mannschaft hier spielt in ner echt hohen Liga, also das Niveau ist nicht schlecht.

Und weil Anna einfach alles für mich hinbekommt um was ich sie bitte…
(das ist einfach das schönste, sie ist so busy, jetzt noch mehr wegen Online Unterricht, und trotzdem kümmert sie sich immer direkt um die Sachen die ich frage oder brauche. Ich bin so so dankbar, dass ich sie habe. Hoffentlich kann ich ihr das noch zurückgeben.)

… durfte ich also heute zu meinem ersten Fußball Training hier gehen.
Mit Jungs die angeblich 15 und 16 sind, aber wow die sind schon groß und stark,
so hatte ich die Jungs in meinem Alter damals nicht wahrgenommen.
Die könnten locker 18 sein mit denen ich heut trainiert hab.

Obwohl ich also mal wieder kein Wort vom Trainer verstand,
(der Trainer wirkte eigentlich auch nicht wirklich berührt von meiner Anwesenheit und hat nicht mal versucht mich anzusprechen oder mir die Übungen zu erklären,
dafür waren einige der Jungs echt süß und haben mir jede Übung auf Englisch erklärt und – bestimmt auch aus Mitleid und „sozialem Druck“ sag ich mal – mich echt mitmachen lassen, mir den Ball zugespielt und joa… ich hab mich sehr wie ein Teil gefühlt, was ich super fand.)
hatte ich n riesen spaß!
Wird definitiv weiter gemacht.

Die ersten paar Tage Online Unterricht sind also gar nicht so schlimm wie gedacht, ich fühle mich sogar mehr beschäftigt als davor. Meine ganze Woche ist schon durchgeplant mit Treffen mit lieben Kids, Kaffee trinken mit einer super lieben „Kollegin“, dem Halloween-Treffen am Freitag, uuuuund am Wochenende sollen wieder ein paar Verwandte ins Haus kommen (und wir wissen wie cool das letztes Wochenende war), denn am Samstag geht’s auf den Friedhof zu Allerheiligen, was hier sehr groß gefeiert wird.
Man besucht seine verstorbenen Verwandten und die Friedhöfe sollen echt schön aussehen. Man sieht schon jetzt wie massenweise Blumen und Lichter zum Gräber schmücken verkauft werden.
Ich freu mich riesig das zu sehen.

Über mein Wochenende in Warschau erzähle ich in einem zweiten Post. 🙂

Bis dahin,
miłego wieczoru!

Vivi

Tag 6 & 7 – Viele Kids versüßen mir die Tage

Dobry wieczór meine Freunde,

gestern ging’s so richtig los. Mein erster langer Schultag an der Stadnicka Wola!
Ich hab mich eigentlich riesig gefreut, hatte ja schon am Freitag super Erfahrungen gemacht.

Erste Überraschung kam gleich: als ich zum Eingang ging (voll zu spät, wie immer) hörte ich wie mindestens zwanzig Fünftklässler von oben ans Fenster klopften und mir zuwinkten.
Mei war das ne schöne Begrüßung.

Erwarten sollten mich drei Schulstunden Deutschunterricht und zwei mal Englisch.

In jeder Schulstunde stellte ich mich erstmal vor.
Die Kids waren fast alle voll motiviert und stellten mir tausend fragen.
Die lieben die Freiwilligen hier, das freut mich echt weil dadurch hab ich einen erleichterten Start.
Ich erzählte also ganz viel von mir auf deutsch und Anna übersetzte für die Schüler, die es nicht verstanden. Was meistens so war weil deren Deutsch-Niveau ist noch nicht so hoch.

Ich habe auch schon super viele Kontakte mit den älteren Schülern ausgetauscht, Social Media und so. Is echt ne Hilfe zum Anschluss finden.
Hab jetzt auch facebook – ja omg oldschool – aber das benutzen die hier halt alle.

Die Englisch Stunden waren sogar noch besser, weil ich mich da auch wirklich mit den Schülern unterhalten konnte.
In der letzten Stunde durfte ich sogar selber die ganze Stunde leiten. Wir haben einen Sitzkreis gemacht und da das Thema „Wohnen“ war, habe ich von der Wohnsituation in Deutschland erzählt und die Schüler von der hier in Końskie.
Das ganze ist dann aber eher einfach in ’ner Quatschrunde geendet.

Danach kamen nochmal zwei Schülerinnen zu mir und haben gesagt sie wollten nochmal zu mir kommen und dachten wir können vielleicht Freunde sein.
Könnt ihr euch vorstellen wie sehr mich das gefreut hat??
Die waren echt nervös und wollten sich vorstellen, wussten dann aber gar nicht mehr was sie sagen sollten.
Ich war in dem Moment mal wieder super gesprächig und hab einfach ganz viel von mir gelabert und sie mit Fragen bombadiert. Dann wurde natürlich noch Instagram-connected. 🙂

Abends hatte ich meine erste Online Polnisch Stunde. Das war chaotisch aber cool.
Endlich mal wirklich produktiv was gelernt.
Ich hatte ja schon ewig keine Hausaufgaben mehr.
Irgendwie hab ich mich über die dann echt gefreut. Schön easy Lückentexte ausfüllen.
Sowas mag ich.

Heute war super schönes Wetter zum ersten Mal hier in Polen.

Das is jetzt nicht morgens sondern nachmittags, aber trotzdem schön 🙂

Bin schon um 7:00 aufgestanden für nen Morgenrun und die Atmosphäre war so schön.
Sonnenaufgang wie im Bilderbuch.

Ich war also super motiviert für den Schultag.
Dann hat aber während der ersten paar Stunden doch die Müdigkeit gekickt.
Auch weil Grammatik durchgenommen wurde und ich da nicht so wirklich was helfen konnte.
Das hat mich dann aber umso mehr motiviert mich darum zu kümmern, dass ich nächste Deutsch-Stunde bei der Siebten selber Unterricht machen darf, also richtigen Stoff.
Das wird cool, ich hab schon n paar Ideen.

Außerdem hab ich ein mega süßes Willkommensbild von der Sechsten bekommen.
Die hab ich richtig gern und das hat mich echt gefreut.
Hab’s gleich in meinem Zimmer aufgehängt.

Willkommensbild der VIa

Nachmittags durfte ich dann zu meinem ersten Handball-Training gehen. Das war richtig cool. Beim sport kann man echt alles verstehen ohne die Sprache zu können. Denn der Trainer konnte noch weniger Deutsch als die Schüler. Und trotzdem habe ich alles verstanden was ich erklärt bekam.
Hat super viel Spaß gemacht und Donnerstag is das nächste Training.
Habe mir gedacht ich lass mich hier einfach mal auf Handball ein weil das – neben reiten, aber ne du, das is gar nich mein Ding – der populäre Mädchensport ist.
Kicken tun hier NUR jungs. Und die sind auch noch richtig gut.
Das hab ich mir also für den Anfang nicht zugetraut.
Hab den Fußball Coach aber doch mal angesprochen ob er ausfindig machen kann, ob ich mittrainieren könnte.
Mal gucken was daraus wird.

Später war ich noch ne runde Radfahren, die Town erkunden, das war super entspannend.
N bisschen Self Care muss halt sein. 🙂

20-10-2020 17:42 Uhr

tag 4 – Pierogi-time, mhmmm

Dobry wieczór meine Freunde,

Heute wurden Pierogi gemacht!!
Hab mich um 10 mit Iza getroffen und ich durfte zum ersten mal dieses so berühmte polnische Gericht selber machen und kosten.

Das sind einfach so Teigtaschen mit beliebiger Füllung, bei uns war es eine
„Feta-noch irgend n anderer polnischer Käse-Spinat-Füllung“

Schritt 1: Teig und Füllung machen

Schritt 2: mit so einem Pierogi-Former (sowas hatten die einfach zu Hause, wie cool is das denn??) Pierogis zusammenbauen

Tadaaa!!

Einmal gekocht (wie Nudeln) und in der Pfanne angebraten, sehen die dann fertig so aus…

…und schmecken einfach super gut – bardzo smacny!!

[mein Gott, das wird ja schon fast n Essens-Blog hier]

Uuuund ich habe schon wieder super viele neue Wörter gelernt, weil ich und Iza (die übrigens Deutsch in der Schule lernt) dann die Idee hatten Kinderspiele zu spielen und uns damit gegenseitig polnisch bzw. deutsch beizubringen.

Also lernte ich z.B. Wörter wie Eichhörnchen, Hut, Fee, mit einem schönen Memory:

 

…und hab außerdem jetzt schon gelernt wann man „u“ und wann man „ó“ im polnischen benutzt, das spricht man nämlich beides [u] aus. Das war der eigentliche Sinn des Spiels.

…die verschiedenen Farben:
grün-zielony
orange-pomrańcowy
pink-różowy
blau-niebieski

…und Wörter wie
Augen-oczy
Brille-okulary
Mächen-dziewczynka
Junge-chłopiec
und mein neues Lieblingswort:
piegi – Sommersprossen

…bei „Who is who?“ (diesem Spiel wo man die Person die sich der andere rausgesucht hat durch ja/nein Fragen erraten muss).

Ja gut, jetzt habt ihr auch mal ein bisschen polnisch gelernt, schaden kann’s nicht.

Also ein sehr produktiver Vormittag.

Um 14:00 Uhr ging’s dann zurück nach Hause, denn es sollte der fünfte Geburtstag von Piotr, einem der beiden Jungs, gefeiert werden.

Es gab ne fette Torte, mit dem coolsten Cars-Design das ich je gesehen hab.
Geschmeckt hat der Kuchen letztendlich eher so semi-gut.
Ich war aber zugegeben auch schon voll von den guten alten Pierogi.

Dann hab ich wieder unendlich viel Spaß mit den zwei Jungs gehabt, die ne Menge neues Spielzeug bekommen haben, was natürlich unbedingt getestet werden musste.

Mir wurde den ganzen Tag lang auch dauernd Alkohol angeboten aber ich hab wirklich nur n bisschen Sekt gesippt heute weil boii hab ich n Bauchweh bekommen von dem Scheiß.
Also das mit der geplanten Alkohol-Pause ist irgendwie ein bisschen schwer, ich will ja nicht deren Gastfreundschaft so ablehnen :/

Abends wurde dann noch Cartoon Network auf Polnisch angeschaut, ich konnte sogar mitlachen, obwohl ich kein Wort verstand. Kinderserien halt. Voll cool.

Ich bin also all in all sehr glücklich.
Die gemeinsamen Essen find ich super.
Wurde gleich wieder von den Wilks zum gemeinsamen Abendessen (opiad) morgen eingeladen. yess!!

[bisschen persönlich aber ich öffne mich jetzt einfach mal]:
Außerdem bekomm ich meinen leichten ED hier irgendwie weg, ich ess mal n Stück Kuchen, Waffeln, oder viel Kohlenhydrate ohne mich schlecht zu fühlen, einfach weil ich denke ich muss den Shit hier ja probieren, Teil der Kultur you know, also das is echt top 🙂

Zuletzt noch n paar Tiere die mir heut den Tag versüßt haben:

wiśnia (polnisch: Sauerkirsche) – wie kann man so unglaublich süß sein?!

und Iza’s Schildkröte (żółw) auf ihrer Tour durch’s Haus

Bis denne.

 

 

Tag 3 – Plötzlich volles Haus hier

Dobry wieczór meine Freunde,

tag 3 ist angebrochen und obwohl ich erst so kurz hier bin kann ich sagen das war der beste Tag bis jetzt!

Erster Schultag

Heute sollte mein erster Schultag sein, ich war sehr gespannt.
Aber nix früh aufstehen sondern meine liebe Anna, die ich beim Deutschunterricht begleiten sollte, hat freitags nur zwei Stunden. und zwar von 12 bis 14:30…
Das soll jetzt nicht enttäuscht klingen, immerhin darf ich ausschlafen, yay.

Also wieder ein bisschen Morgensport – diesmal joggen und ein bisschen auf Entdeckungstour in Końskie gehen (btw: immer wenn ich wo neu bin nutz ich den morgendlichen Run um mir den Ort anzugucken und mir meine persönlich super optimierte Route zurechtzulegen) – duschen und mir ein absolut deliziöses Frühstück machen.

Ich habe hier im Supermarkt so getrocknete Reisflocken gefunden, die man so ähnlich wie Porridge im Topf mit Milch kocht, das hab ich also gleich mal ausprobiert und ich kann’s nur empfehlen, das schmeckt einfach Hammer. Wenn man kein Zucker dazu tut isses zwar null süß aber da kommt die reife Banane ins Spiel, schön zermantscht damit die Brei-Konstistenz nicht verloren geht.
Okay jetzt kam wieder der Fitness Coach in mir hervor, genug über’s Essen.

Dann ging’s also um 12 zur Schule. Es waren gefühlte minus 20 grad draußen. Aber ich wohne nur 10 Minuten zu Fuß von Stadnicka Wola Grundschule entfernt – ein Kinderspiel.

Zuerst eine kleine Tour durch die Schule bekommen und jetzt schon an tausend lächelnden Kindergesichtern vorbeigekommen. Das macht mich happy 🙂

[edit: in de ersten Stunden sollten die Schüler mich erstmal kennenlernen und durften mir alle Fragen, die sie hatten, stellen]

Aber das sollte nicht alles sein, denn die erste Stunde war bei einer wirklich neugierigen super lieben vierten Klasse, die zwar nur zwei Sätze Deutsch konnten dafür zehn mal so motiviert waren darin mir unendlich Fragen zuzurufen. Durfte dann auch so Fragen hören wie „Hast du einen Freund“ oder „stehst du auch auf jüngere Jungs“ … da hatte sich doch ein kleiner Neunjähriger in mich verguckt… oder er wollte nur ein bisschen Aufmerksamkeit.

Either way… ich habe die Viertklässler direkt in mein Herz geschlossen. Nur die Kommunikation ohne Anna als lebendige Übersetzerin wird etwas schwer.

Weiter zur nächsten Stunde: siebte Klasse, volle Kanne in der Pubertät, jeder muss den Clown spielen. Das kenne ich ja von meinem Bruder (15 Jahre).
Die Klasse war zwar mega laut aber mit der Zeit tauten sogar die Jungs aus der letzten Reihe auf und stellten ein paar Fragen. Ich durfte sogar damit prahlen, dass ich n paar Skate-Tricks kannte, hehe.

War also sehr positiv überrascht von meinem ersten Tag.
Hatte sogar schon ein Treffen nach der Schule mit der Siebten und ein TikTok-Videodreh mit der Vierten (die sind ja alle absolut TikTok-verrückt hier, wurde gleich beide Male direkt anfangs gefragt ob ich denn die süchtig machende App kenne und nutze. Ich bin natürlich schon lange Opfer des neuen Trends…) ausgemacht. Wie schön 🙂

Zurück in ein volles Haus

Ich wurde dann zurück nach Hause chauffiert, und kam an in ein wunderbar riechendes volles Haus. Die Kinder des älteren Ehepaars – die Wilks – bei denen ich lebe waren mit ebenfalls ihren Kindern zu Besuch und würden das ganze Wochenende bleiben. Das macht mich sehr glücklich. Ich liebe so viel Gewusel und Kinder im Haus und OBENDRAUF können zwei der neuen Besucher sogar deutsch. Was ein Glück!
(auch der Wlan-Router wurde endlich gefixt, ich darf jetzt auch mal mein Daten-Roaming ausstellen…)

Ich wurde ganz herzlich mit einem ziemlich leckeren Drei-Gänge-Menü-Mittagessen empfangen. Sofort wusste ich dass dieses Wochenende super wird. Zusammen mit einer Großfamilie essen, das mag ich.
Ich konnte mich auch endlich mal mit Leuten hier im Haus unterhalten.
Und dann waren da noch die zwei absolut süßen Jungs (ich schätz mal so 5 und 7 Jahre alt??) – und wer mich kennt weiß: ich liebe Kinder einfach.
Also ergriff ich gleich meine Chance und startete eine Riesen-Kissenschlacht mit den beiden. Genau das richtige für diese Energieballen.

Und jetzt gleich zu meiner wunderschönen Erkenntnis des Abends: 
Kinder sind einfach Engel. Bei all den Menschen die ich bisher traf gab es kleine Probleme wegen der Sprachbarriere. Erwachsene schaffen es einfach nicht einfache Dinge zu umschreiben. Ganz oft verstand ich ein Wort nicht und mein Gegenüber wusste nicht besser als es ständig zu wiederholen. „Sach mal ich versteh dich nich, kapierst du das nich?“. 
Mit den beiden Jungs war ich gleich auf einer ganz anderen Ebene. Wir verstanden uns durch das Spiel. Wir lachten, machten Bewegungen, stießen Laute aus und hatten echt viel Spaß. Es wurde weder ein Wort Polnisch noch ein Wort Deutsch gesprochen. Und trotzdem wussten wir genau was der andere sagen wollte.

Ebenso später: Wir haben zusammen angefangen zu malen. Zunächst einfach Kritzeleien, Tiere, Muster, ganz besonders oft Spider Man und weitere Superhelden, von denen die Jungs ganz große Fans waren. Dann fing ich an die polnischen Wörter für unsere Kunstwerke zu erfragen und schrieb sie dazu. Dann brachte ich den Jungs die deutschen Wörter dafür bei.
So hab ich an diesem Abend mehr neue Wörter gelernt als die letzten drei Wochen mit meiner Sprach-Lern-App. Kann außerdem schon bis zwölf zählen auf polnisch, hehe.
Alles mithilfe der zwei Jungs. <3

Polnische Straße hier in Konskie – die Polen sind übrigens sehr brav im Bezug auf Benutzung der Zebrastreifen

Die Kritzeleien & ich lerne Zahlen auf Polnisch

Die Kritzeleien numero 2 & ich lerne Tiere auf Polnisch

Polnisches Bier – nicht ansatzweise so gut wie bayerisches. Aber dafür der Beeren-Vodka den’s gab. Konnte man sogar pur trinken.

Also Fazit:
Man merkt einfach so sehr wie wichtig die Großfamilie hier ist. Allein, dass man  einfach so über’s Wochenende zusammen kommt und zusammen isst und quatscht. Die ganze Stimmung ist einfach wunderschön. Ich hab mich echt Teil davon gefühlt und wünschte ich wär’s wirklich.

Es war ein sehr bereichernder Abend.

Und damit dobranoc! meine Freunde.

Tag 1&2 in Polen – draußen regnets aber ich bin happy

Gestern…

…um 17:14 in Opoczno Południe angekommen. War von Berlin aus nach Warschau und dann mit einer viertel Stunde Umsteigezeit – ich dachte das wär viel zu kurz aber der Warschauer Hauptbahnhof Warszawa Centralna ist ja mal winzig – mit dem IC 5320 (ja das kann ich mittlerweile auswendig weil ich so ne Angst hatte dass ich den Zug nicht finde in Warschau – nach Opoczno gefahren. Weiterlesen