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Tag 15 – Schot- und Mastbruch

Moj dan je užurban. Mein Tag ist ereignisreich.

Kennt ihr diese Tage, an denen man aufwacht und denkt: Heute wird ein ruhiger Tag? Genau dieses Gefühl hatte ich heute. Ich bin aufgestanden, habe gemütlich gefrühstückt und mich mit meinem Buch in die Sonne gesetzt. Doch dann fiel mir ein, dass ich heute ja wieder Sprachkurs habe. Als schnell zurück in die Wohnung, Laptop an und idemo! Noch mitten im Vokabelsalat schreibt mir Katharina: Heute Nachmittag darf ich bei beiden Stunden eine Gruppe übernehmen. Alle Aufgaben finde ich im Anhang der Mail. Alles klar. Also schnell die Kroatisch-Aufschriebe auf Vordermann bringen und dann den eigenen Unterricht vorbereiten. Länderkunde und Argumentieren stehen auf dem Stundenplan. Als ich fertig bin ist gerade noch genug Zeit die zwei neuen Podcast-Folgen aufzunehmen:

Intro/Outro-Musik: Hope (2015) – GEMA freie Musik von https://audiohub.de

Dann die Nachricht von Katharina: Sie kommen. „Wie geht es euch?“, frage ich meinen Laptop. „Gut“, antworten die Schüler*innen und so läuft dann auch der Unterricht. Obwohl es sich manchmal schon ein wenig seltsam anfühlt, so eine Unterhaltung mit nichts als ein paar schwarzen Bildschirmen.

Nach der ersten Stunde ruft Katahrina an. Welche Klasse ich gestern unterrichtet hätte, fragt sie mich. „Die Vierte“, antworte ich, „Warum?“ „Die ist seit heute in Quarantäne“, sagt sie und möchte wissen, ob wir in der WG ein Fieberthermometer haben. „Ich kann mal fragen“, sage ich. Dann erzähle ich ihr, dass meine eine Mitbewohnerin seit dieser Woche in Quarantäne ist und meine andere seit heute von zu Hause arbeitet. Bei ihr auf Arbeit gab es auch einen Corona-Fall. Wie es mir jetzt geht, fragt Katharina. „Gut“, antworte ich und wir verabschieden uns.

Später google ich das erste Mal die Zahlen für Kroatien: 1.413 Neuinfektionen waren es gestern. Klingt ja zunächst nach gar nicht so viel. Zumindest wenn man es mit den ca. 11.000 Neuinfektionen in Deutschland vergleicht. Allerdings leben in Kroatien auch keine 83 Millionen Menschen, sondern rund 4 Millionen…

Nun gut, denke ich und klappe den Laptop wieder zu. Hoffen wir mal, dass der Sturm an uns vorüberzieht.