Dieses Wochenende war ich mit meinen Freunden auf der anderen Seite der Grenze, in Argentinien, genauer gesagt in Gualeguaychú, Entre Rios. Ich kannte Gualeguaychú vorher nur vom Busterminal, wo ich einmal auf meiner Reise nach Buenos Aires umgestiegen war.
Nun aber lernte ich auch die 100.000 Einwohner Stadt ein wenig besser kennen. Wir fuhren mit meinen Freunden Samstag Nachmittag hin, um uns am Abend den Karneval https://www.carnavaldelpais.com.ar/ im Corsodromo, welches die gleiche Funktion wie ein Sambodrom (Brasilien) hat, anzuschauen. Gegen 22 Uhr gingen wir hin und blieben, verzaubert von der Musik und den Karnevalszügen, bis um 2 Uhr dort. Danach ging es noch bis um 6 Uhr feiern, bevor wir dann in unsere schöne Unterkunft das Lakasa Container Hotel zurückkehrten um uns ein wenig auszuruhen. Am Sonntag verbrachten wir noch ein wenig Zeit dort und fuhren dann zurück nach Fray Bentos, wo ich erstmal schlief.
Die Fotos erzählen aber mehr, als all meine Worte, denn die Atmosphäre eines der wichtigsten Karnevals in Lateinamerika war wirklich unbeschreiblich schön.
Auf der Fahrt nach Gualeguaychú und auch in der Stadt selbst fielen mir auffällig viele Schilder mit politische bzw. geopolitischer Bedeutung auf, die ich hier gerne teilen und näher erläutern möchte.
Direkt hinter der Grenze stand folgendes Schild:
Dieses Schild ist so wichtig für die argentinische Geschichte und Politik, dass ich ihm einen eigenen Beitrag widmen werde. Kurz gesagt geht es um einen territorialen/geopolitischen Konflikt, der seit 1833 schwelt und 1982 sogar für einen Krieg zwischen Großbritannien und Argentinien sorgte. Noch immer ist dieser Konflikt, wenn auch subtil, in den Köpfen der Menschen, besonders in Argentinien, präsent.
Das zweite Schild, welches ich gesehen habe ist zwar von weniger weltpolitischer Relevanz, aber trotzdem interessant:
Es geht hier um die Zellstofffabrik, welche hier in Fray Bentos steht. Als es darum ging, wo diese gebaut werden sollte, gab es heftige Kontroversen, ob sie nun in Argentinien oder Uruguay gebaut werden sollte. Letztendlich ging sie aufgrund von Steuervorteilen nach Uruguay und brachte der Region und dem Land einen wichtigen wirtschaftlichen Impuls durch Arbeitsplätze, Kapital etc. Die Menschen in Argentinien, besonders in der Grenzregion zu Uruguay sind darüber immer noch ziemlich sauer und meinen, die Fabrik würde den Fluss kontaminieren.
Insgesamt habe ich an diesem Wochenende sehr viele schöne Impressionen gesammelt, an die ich mich noch lange erinnern werde.