Puno, Titicaca-See & Islas de los Uros – Reisebericht Teil 1/4

Anfang Mai unternahm ich zusammen mit Lina, einer kulturweit-Freiwilligen der Ausreise Herbst 2014 einen ca. zweiwöchigen Roadtrip. Auf der Hälfte der Strecke stießen wir zusammen mit Mareike, kulturweit-Freiwillige meiner Ausreise in Trujillo und Helene, die sie dort kennen gelernt hatte.
Unsere 2 Wochen waren vollgepackt mit Programm, so dass wir die Hälfte der Zeit in Bussen von A nach B saßen. Aber einmal an einem unserer vielen Ziele angekommen, waren es die Eindrücke, die wir sammeln konnten, alle mal wert, sich den Hintern platt zu sitzen! Und eben diese möchte ich in einem vierteiligen Reisebericht Spotlight-artig beleuchten.
Kommt also mit, auf eine visuelle Reise durch die schönen Landschaften von Peru und Bolivien, sei es aus reiner Interesse, oder zur Planung zu eurem eigenen kleinen Roadtrip!

An dieser Stelle der Hinweis:
Sämtliche Fotos der Tour können im dafür eingerichteten Fotoalbum durchstöbert werden. Dort gibt es über 200 tolle Impressionen, weit mehr, als die handvoll Bilder in diesen Beiträgen. Schaut vorbei - es lohnt sicht!
Mit Klick auf die Bilder in diesem Beitrag kommt ihr übrigens auch zu dessen Großansicht.

Die Reiseroute:
Wir folgten während unserer kleinen großen Tour einer sehr klassischen Route, allerdings mit einigen besonderen Programmpunkten hier und da:
Zunächst ging es nach Puno am 3.800 Meter hoch gelegenen Titicaca-See. Danach über die Inka-Hauptstadt Cusco weiter nach Santa Teresa, wo wir erst eine Runde das Adrenalin beim Ziplining im Regenwald aufkochen ließen und anschließend von hier aus eine Wanderung durch atemberaubende Landstriche bis nach Machu Picchu bewältigten. Nach dessen Besichtigung ging es zurück, wieder über Cusco nach Puno, wo wir uns mit Mareike und Madeleine trafen, die ihre erste Hälfte der Tour in anderen Gegenden auch bereits hinter sich hatten. Mit ihnen zusammen besuchten wir in Puno noch gerade die schwimmenden Schilfinseln der einheimischen Uros, bevor es dann über die Grenze nach Bolivien ging. Dort verbrachten wir erst einige Tage in der sonnigen Hafenstadt und Halbinsel Copacabana am Titicaca-See, wozu auch eine Besichtigung und Übernachtung auf der Isla de la Luna (Mondinsel) und Isla del Sol (Sonneninsel) gehörte. Unsere letzte Station, nachdem wir ein wenig länger in La Paz fest hingen, als geplant, war dann eine dreitägige Tour im Nationalpark von Bolivien mit seiner unvergleichlich schönen, weißen Salzwüste, den farbigen Lagunen und vulkanischen Geysiren.

Puno & Islas de los Uros:
Puno ist eine kleine peruanische Stadt am Titicaca-See, dem höchstgelegenen See der Welt, auf etwa 3.800 Metern. Schon direkt bei der Ankunft im Hostel konnten Lina und ich, gerade im Vergleich mit der tiefgelegenen Küstenstadt Lima, die dünnere Luft deutlich spüren. Schon beim ersten einfachen Treppensteigen zu unserem Zimmer in den ersten Stock ging uns schon ziemlich die Pumpe. Das beste Mittel unter anderem gegen die Höhenkrankheit (aber eigentlich auch Allheilmittel gegen so ziemlich alles) ist der Coca-Tee, der traditioneller Weise direkt auf den getrockneten Blättern der Coca-Pflanze aufgegossen wird. Einheimische schwören auf die heilenden Säfte der Blätter, ob als Tee oder manchmal auch als eine Art Kautabak und auch für uns waren sie während unserer Reise ein Hauptnahrungsmittel.

Puno ist eine sehr kleine Stadt und hat somit außer einer kleinen Restaurant-Meile zwischen zwei Plazas nicht viel zu bieten. Aber durch das geniale Wetter, mit dem wir begrüßt wurden und einer besonderen Restaurant-Entdeckung mit der besten Mischung aus komplett internationaler Küche konnten wir uns unsere Zeit hier sehr schön gestalten. Außerdem kann man von Puno aus sehr einfach den nah gelegenen Islas de los Uros abstatten:
Die Islas de los Uros, oder auch Islas Flotantes (schwebende Inseln) bestehen aus mehr als 80 künstlichen Schilfinseln, die befestigt am Grund des Titicaca-Sees auf dessen Oberfläche schwimmen.  Jede der winzigen Inseln ist das zu Hause für 4-7 Familien der einheimischen Bevölkerung der Uros, die ihre Zeit mit Fischerei, Handwerksarbeiten und der ständig fälligen Instandhaltung ihrer Insel verbringen. Ansonsten leben sie von den Touri-Gruppen, die jede der Inseln jeweils einmal im Monat willkommen heißt. Tatsächlich besitzt jede der 87 Inseln ihren eigenen Präsidenten, zusätzlich zum Präsidenten, der über den gesamten Insel-Verband regiert. Dieser sitzt in der „Hauptstadt“ der Islas Flotantes, sprich der größten und zentralsten Insel, die auch einige Restaurants zu bieten hat, wo man besonders lecker Trucha (Forelle) aus dem Titicaca-See essen kann.

Bei beiden Besuchen (während dieser Tour und später nochmal im Anschluss ans Zwischenseminar im Juni) war mir das Programm aber immer auch hier und da etwas unangenehm. So wie wir die Bewohner der Insel als riesige Touristen-Gruppe überrollten und einige von uns sich den Einheimischen gegenüber präsentierten, hatte das ganze etwas von einer Art Zoo-Besuch. Die „einheimischen Wilden“ präsentieren uns ihre Bräuche, wir dürfen einmal die „komisch aussehenden“ traditionellen Kleider anprobieren und während des Ablegemanövers werden wir von den Frauen der Insel neben traditionellen Gesängen auch mit einer Einlage von „Vamos a la Playa“ verabschiedet. Spätestens da stieg in mir echter Scham auf…

Nichts desto trotz waren das Leben und auch die Landschaft extrem beeindruckend und einen Blick wert! Und auch einige schöne Fotomotive (so wie das Bild oben, eins meiner Lieblings-Schnappschüsse) sind wohl dabei rum gekommen!

Dies war Teil 1 von 4 des Reiseberichts.
Den nächsten Teil über Cusco, Santa Teresa & Machu Picchu findet ihr hier.
Zu den über 200 Fotos der gesamten Tour geht es hier.