Leben & Wohnen

Mein kleines, inzwischen sehr heimeliges WG-Zimmer

Nachdem ich den ersten Monat in Lima vorübergehend bei der Großmutter meiner Koordinatorin lebte, begab ich mich schon bald auf die Suche nach langfristigen Alternativlösungen. Das fehlende Internet bei Leonor und mein Wunsch, mit möglichst gleichaltrigen Einheimischen zu leben, um die Sprache praktizieren zu können, waren dafür die wichtigsten Motivationen.
Über die Facebookgruppe „Flat and Flatmates“ hatte ich schon sehr bald mit meiner Wohnungssuche Erfolg: Nach kurzer Zeit hatte ich 6 Angebote auf meine Suchanzeige und fand darunter meine neue WG, in die mich ganz besonders wegen der tollen Gesellschaft verliebte und in der ich bis zuletzt geblieben bin.

Angewandte Künste mit der sechsjährigen WG-Mitbewohnerin Sibila

Dabei handelte es sich um eine Wohnung in einem Apartment-Komplex in dem recht schönen und sicheren Wohngebiet Santiago de Surco. Hier sind die Lebenskosten zwar etwas höher, aber ich hatte in der Wohnung alles, was das Herz begehrt: Ein kleines, aber gemütliches Zimmer, ein eigenes Bad mit warmer Dusche, eine geräumige, jederzeit zugängliche Küche und sogar eine eigene Waschmaschine, was als Freiwilliger in Peru durchaus als Luxus bezeichnet werden kann. Direkt um die Ecke befanden sich auch Lebensmittelläden, ein Friseur und etwas weiter auch Restaurants und Supermärkte. Zur Schule brauchte ich mit dem Bus je nach der sehr stark variablen Verkehrslage zwischen 15 und 60 Minuten. Das klingt zwar nach viel, war aber für Lima-Verhältnisse recht „nah gelegen“ und nicht mal mit umsteigen verbunden – also eine doch recht angenehme Anbindung, wenn man dafür dann auch in einem etwas sichereren Gebiet leben konnte.

Meine Mitbewohnerinnen Melissa (stehend links), Yaqueline (rechts) und Sibila

Die Gesellschaft in der WG veränderte sich nach meinem Umzug immer wieder. Bei meinem Einzug waren es aber Melissa und Yaqueline, zwei peruanischen Studentinnen Anfang 20, die mich herzlich empfingen. Dann war da noch Melissas kleine sechsjährige Tochter Sibila, die es immer wieder schaffte, mit ihrer unerlässlichen Plapperei und unglaublichen Energie, einem das Lächeln ins Gesicht zu zaubern! Und eben diese Gesellschaft, war letztendlich das, was mich von dieser Wohnsituation überzeugt hatte! Nicht nur, dass sich der Wunsch eines Zusammenlebens mit Einheimischen erfüllte, um Praxis im Spanischen zu gewinnen, ich habe mich auch sehr schnell sehr gut mit den beiden (bzw. dreien) angefreundet und habe so idealen Anschluss im fremden finden können. Das ist auch der Grund, warum ich jedem Neustarter in dieser, oder jeder anderen fremden Stadt, diese Wohnlösung empfehle. Natürlich ist es erstmal ein angenehmer Gedanke, mit anderern Ausländern zusammen zu wohnen, aber der Wert, den das schnelle Lernen der Sprache und die Knüpfung toller interkontinentaler Freundschaften mit sich bringen, ist es doppelt und dreifach Wert, zu Anfang ins kalte Wasser zu springen!
Yaqueline zog leider irgendwann wieder zu ihrer Familie in Ayacucho, aber wenigstens Melissa und Sibila blieben mir bis zuletzt als meine kleine Familie, mein Zuhause, erhalten!

Die Truppe: Lina (stehend rechts), Meike (sitzend links) und Madeleine, sowie meine Wenigkeit an meinem 19. Geburtstag

Aber natürlich bleibt es auch nicht aus, dass man sich Freunde/-innen aus der Heimat sucht. Schon ab dem ersten Moment meiner Ankunft, waren es die beiden Freiwilligen der vorigen Ausreise-Generation, Meike und Lina, die für eine sehr sanfte Landung für mich in Peru gesorgt haben. Die erste Woche nahmen sie sich sehr viel Zeit, mich direkt in das Wichtigste zu der Stadt und seinen Gepflogenheiten einzuführen, wofür ich sehr dankbar war. Seit jeher habe ich in den beiden zwei richtig gute Freundinnen gewonnen, mit denen ich wohl am meisten in Lima und Peru unternahm.
Nach Meikes und Linas Abreise, waren es die beiden Nachfolgerinnen Fenja und Lisa, mit denen ich dann durch die Straßen zog. Grundsätzlich sorgten die sich überlappenden Ausreise-Generationen der kulturweit-Freiwilligen dafür, dass man automatisch seine Kleingruppen im fremden Land finden konnte. Und darüber hinaus gab es dann noch die großen Massen an Austauschstudenten, Freiwilligen anderer Organisationen oder Backpacker aus aller Welt, die man in Lima oder auf Reisen kennen lernte und ein wenig zusätzlichen Halt geben.

Die Bilder aus diesem Beitrag und ein paar zusätzliche findet ihr im Album "Leben in Lima". Einfach hier klicken und nach links weiter klicken.
Eine Übersicht ALLER Bilder bekommt ihr hier.

 

2 Gedanken zu „Leben & Wohnen

  1. Arne

    Heyho,
    ein wirklich genialer Block, den ich mit Begeisterung verfolge.
    Ich, Arne, 19 Jahre, bin ab September 2015 ebenfalls in Lima, um dort ein Praktikum am Santa Ursula Collegio zu absolvieren. Da ich bislang nur wenige Kontaktpersonen in Lima habe und das ganze privat, d.h. ohne jegliche Institution mache, freue ich mich über jeden, von dem ich mir evtl. ein paar Tips ergattern kann, bzw. den ich vor Ort mal treffen kann.

    Ich würde mich wahnsinnig über eine Rückmeldung freuen!

    Liebe Grüße aus Hamburg,
    Arne

    Antworten
    1. Marian Knittler Beitragsautor

      Hey Arne,
      freut mich, dass du auf den Blog gestoßen bist und an ihm Gefallen findest! Gerne können wir spätestens, sobald du hier angekommen bist Kontakt aufnehmen, um dir hier eine weiche Landung zu bescheren!

      Gruß,
      Marian

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