„Und sind deine Koffer schon gepackt?“
Nein sind sie nicht. Ich verstehe noch nicht so genau, dass ich bald wieder nach Hause fliege.
So viel habe ich doch noch nicht gemacht, noch nicht gesehen, noch nicht erzählt.
Da ist das Wochenende an dem wir versucht haben in den Süden zu trampen. Da sind die fast 15 Gäste, die ich gefühlt innerhalb von zwei Wochen hatte. Da ist die DSD–Prüfung, die von Klepnern gestürmt wurde oder den Kulturreiseführer, den ich mit den zwölften Klassen erstellt habe. Die Webseite, die ich neu gemacht habe. Die albanische Sprachprüfung, die ich vielleicht auch mal irgendwann nehmen darf.
Ich war noch nicht im Südosten, noch nichtmal in Elbasan, einer Stadt, die gerade mal eine Stunde entfernt liegt.
Und trotzdem tickt die Uhr und bald muss ich gehen. Ich wusste immer, dass ich zu diesem Freitag ausreisen muss, doch trotzdem habe ich es noch nicht realisiert und werde es vermutlich nicht realisieren bis ich im Flieger sitze – und viellleicht auch noch nicht dann.
Ich hatte wahrlich einen durch das Erdbeben etwas zerrütteten Freiwilligendienst, dazu aber mehr in einem anderem längerem zusammenfassendem Blogpost und vielleicht fühlt es sich deshalb noch nicht so an, als ob ich gehen kann.
Kann ich auch nicht wirklich, denn ich werde wiederkommen. Ab dem 10.3 bin ich wieder für 20 Tage in Albanien, diesmal aber auf dem Land, denn Tirana ist nicht Albanien und wenn ich schonmal ein halbes Jahr hier war, dann will ich es wenigstens auch richtig kennen gelernt haben.
Aber trotzdem, auch wenn ich nicht loslassen kann, weiß ich, dass es nie wieder so sein wird wie es war und irgendwie ist das auch gut so. Ich habe nicht mehr wirklich viel Lust immer wieder neue Stunden vorzubereiten. Trotzdem ist es schön und gleichzeitig traurig, wenn man zum letzten Abschluss standing ovations bekommt. Und ja, ich habe sie mir dadurch erschlichen, dass ich auf Albanisch geredet habe, aber hey es hat funktioniert.
Und gerade jetzt, wo ich das Gefühl habe mich endlich richtig einbringen zu können und mich einlebe und langsam, sogar verstehe mit welchen Lebensmitteln man hier einigermaßen günstig kochen kann, muss ich gehen. Und werde so viel verpassen. Den Rückbesuch des Schüleraustauschs, das Matura von den Großen, das DSD–I von den Kleinen, einen Videodreh. Aber wäre das anders, wenn ich ein Jahr geblieben wäre? Vermutlich nicht, man verpasst immer irgendetwas.
Und wenn es nur noch ein morgendlicher frisch gemachter Byrek ist.
Aber ein Stück Albanien werde ich auch mitnehmen und immer bei mir tragen, denn ich habe mich verändert und wurde ein Stückchen albanischer. Dinge stressen mich nicht mehr so und gefühlt ist mein deutscher Stock im Hinter ein bisschen kleiner geworden. Inwiefern ich mich genau verändert habe, wird sich erst in Deutschland zeigen, wenn ich da mal länger bleiben sollte.
Bis dahin, danke kulturweit für diese Erfahrung und
Shqipëria, të dua! E di që nuk ka shumë lek dhe shumë njeriz shqiptarë nuk besojnë që ke një të ardhme të mirë, por nuk më intereson. Ti je shumë e bukur dhe ke njeriz që janë shumë të këndshëm. Mos lejoni të thoni asgjë tjetër
Faleminderit për 6 muaj shumë mirë.
Ich weiß nicht genau, was es heißt, ob es richtig ist, aber es sollte heißen:
Albanien, ich liebe dich! Ich weiß, dass du nicht viel Geld hast und viele Albaner denken, dass du keine gute Zukunft hast, aber das ist mir egal. Du bist sehr schön und hast sehr nette Leute. Lass dir nichts anderes sagen.
Vielen Dank für 6 sehr schöne Monate.
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