Facettenreiche Zeit

Albanien ist:
In zweiter Reihe auf der Bundesstraße parken
Gebrannte CDs, Tabak und Sonnenbrillen, die an der Straße verkauft werden
Busfahrten, die beim aussteigen bezahlt werden
Alte Leute, die im Park Karten spielen. Warum gibt es die nicht in Deutschland? Das wäre mein Rententraum!
Riesige Olivenbäume
Küsten voller Wildkräuter, Salbei, Rosmarin, Thymian
Stillende Mütter in der Öffentlichkeit
Autos ohne Nummernschilder, wer braucht die schon?
Neue Sprinter: deutsche Urlauber
Alte Sprinter: Minibusse die Leute quer durchs Land transportieren
Bier, dass Bavaria heißt und dann steht dahinter: original Bavaria made in Holland

Albanisch:
klingt türkisch, asiatisch, so melodisch, singsang
Rruga mit zwei R vorne geschrieben bedeutet Straße
Das Wort für Joghurt klingt besonders schön: Kos
Lavazh, kann ich mir merken, ist anscheinend sehr wichtig, so viele Waschanlagen
Shitet heißt : zu verkaufen. Das ist auch eins von den ersten Worten, die man in anderen Ländern liest und versteht. Shitet klingt für mich sehr nach Shithead

In Shkodra 3 Nächte in einem Hostel. Aber jede Nacht bin ich umgezogen. 1. Nacht im 10er Schlafsaal. Dann wollte ich gerne noch eine Nacht bleiben. Kein freies Bett, also auf der Terrasse auf dem Sofa schlafen. Alles kein Problem. Sogar mit Mosquitonetz. Die 3. Nacht dann in der Gartenhütte. Was ein tolles hostel. Was für inspirierende Leute die dort arbeiten. Man könnte ein Buch darüber schreiben. Das Haus, dass seit Jahrzehnten Frauen gehört. Alte Hippiefrauen, die total gelassen sind. Nach so kurzer Zeit habe ich mich schon so gefühlt, als ob ich dazugehöre. Den Gästen zeigen wo sie Wäsche aufhängen können, wo das Geschirr ist.
Nach albanischer Musik, Strandtipps und free walking tour fragen. Free walking tour machen. Shkodra, die Stadt der Fahrräder. Jeder hat ein Fahrrad. Das hätte ich niemals vermutet. Fotografiemuseum.

Im Hostel dann zufällig auf Paula getroffen. Wusste nicht, dass sie schon da ist. Gechillt und gelesen. Auf der Dachterasse zwischen den wehenden Bettlaken gesessen. Später mit einem Niederländer unterhalten. Wir haben ihm von Paulas Puddingliebe erzählt. Er war so angefixt, dass er mit uns auf Puddingsuche gegangen ist. So haben wir zusammen Pudding gegessen und einen Spaziergang im Abendlicht gemacht.

In Shkodra gibt es einen See, so groß wie der Bodensee. An der Grenze zu Montenegro. Also Fahrräder geschnappt und ab durch die Kontraste. Eine Strandpromenade entlang mit SecondHand Kleidung, die auf dem Bordstein verkauft wurde. Über eine klapprige Holzbrücke mit Löchern auf eine kleine Moschee zu. Darunter der Fluss. Durch ein Sinti umd Roma Viertel. Ruinen, Müll und der wunderschöne See mit den Bergen. An der Küste entlang bis kurz vor Montenegro die Straße aufhört.

Was mich echt total nervt unterwegs: Autos. Gut, als Mitfahrgelegenheit sind sie echt praktisch. Aber ansonsten stressen sie mich voll. Bin total genervt von ihnen. Laut und immer im weg.

Am See voller Schlangen vor einer Moschee nackt Nektarinen essen. Ein Gewitter zieht auf. Kühl. Nahrungsbeschaffung und vor einer Burg essen.
Abends geht es wieder ab auf Törtchensuche. Albanische Volksmusik. Warum klingt die so viel schöner als deutsche Volksmusik? Menschen beobachten.
Am nächsten morgen trampen wir von Shkodra nach Tirana. Mit einem Diplomatenauto. Ein Mexikaner, der bei der world bank arbeitet. Und wieder einmal ist der erste Eindruck ganz anders als der Mensch wirklich ist. Emanuel sieht aus wie ein Drogenboss auf den ersten Blick. Aber er ist aufrichtig interessiert an unserem Leben und wir haben mit ihm eines der inspirierendsten Gespräche unserer Reise. Arbeiten bei der world bank. Vielleicht ein Praktikum dort machen? So interessant die vielen Menschen und ihre Jobs zu erfahren. Emanuel hat an so vielen verschiedenen Orten gelebt. Kasachstan, Bosnien und jetzt Albanien. Wir sprechen über Länder, Gesetze, seine Arbeit, Umwelt, Bildung. Er fährt uns direkt zum Busbahnhof. Der Busbahnhof, wir steigen aus dem Auto und fühlen uns sofort, als ob wir in Istanbul wären. Überall Busfahrer die uns ihr Endziel entgegenrufen. In einem Minibus fahren wir nach Vlora.

Ein kleiner Junge schläft an meine Schulter gelehnt ein. Seine Mutter versorgt mich mit Keksen und Kaugummis. Es ist stickig und heiß. In Vlora hält der Bus an der Straße irgendwo. Anscheinend Endstation. Etwas planlos steigen wir aus. Versuchen unser Glück zu trampen. Laufen die Straße entlang. Sind ein wenig fertig und stehen plötzlich in der Mitte eines Kreisverkehrs. Ein Auto fährt vorbei, der Fahrer lässt das Fenster runter: dober wetscher. Dober wetscher. Alle Autos lassen uns ohne hupen zurück auf den Gehweg. Da uns unsere Rucksäcke noch nicht schwer genug erscheinen kaufen wir uns eine Honigmelone und fühlen uns gleich viel leichter. Die Honigmelone des Glücks.

Kurz darauf nehmen uns zwei Dänen mit. Wir unterhalten uns über das 9€ Ticket, das anscheinend über die Grenzen hinweg für Aufsehen gesorgt hat. Die Küstenstraße ist kurvig. Es gibt so viele Berge direkt an der Küste. Wir fahren durch Fjorde. Zumindest kommt es mir so aus dem Geobuch vor.
Die Landschaft ist der Wahnsinn! Sowas habe ich noch nie gesehen. Rote Erde, dunkle Wolken, schwarze Berge, goldenes Abendlicht, türkisenes Meer, Bäume in den verschiedensten Grüntönen. Honigstände an der Straße. Die Strände sind auf Touris ausgelegt. Eine Strandbar nach der nächsten. So viele Sonnenschirme. Aber es sind so wenig Menschen da.

Kurzfristig auf einer Steinterasse hinter einer Kapelle bei einem hostel gecampt. Im Dunkeln kurz ins Meer gesprungen. Steile Kiesstrände. Im hostel war ein DJ. Niemand hat getanzt. Das hat Paula sehr gestört und so haben wir getanzt. Bis die ganzen Australier mitgetanzt haben.
Morgens gab es french toast zum Frühstück. Und dann sind wir losgelaufen. Die Küste entlang zur nächsten Bucht. Immer auf der Suche nach Wasser und Nahrung. Ganz schön aufwendig. Hier gibt es echt kleine Minisupermärkte in denen es nur 80 verschiedene Chips- und Fertigcroissantsorten gibt. Frustrierend. Wege finden ist immer ein bisschen schwierig. Wir haben uns durch einen Urwald geschlagen, am ganzen Körper zerkratzt. Mit den Rucksäcken in Dornen und Ästen hängengeblieben. Ich suche immer Orte, an denen man nichts von Menschen gemachtes sieht, aber auf dieser Strecke habe ich mir einfach eine Straße gewünscht. Auf meiner Karte wurde die ganze Zeit angezeigt wir sind nur 20 Meter von einem Weg entfernt. Also begann die Kletterpartie mit Rucksack. Felswände rauf, Schluchten hinunter. Ich habe mich so gefangen und hilflos gefühlt. Paula hatte Spaß. Ich einen kaputten Schuh. Über Müllhalden mit gruseligen Matratzen und Knochen. Da habe ich mir echt die Frage gestellt : warum mache ich das hier eigentlich? Für die Erleichterung, als wir endlich auf dem Weg standen. Wäre ja auch nicht tagesfüllend gewesen, wenn wir den Weg direkt gefunden hätten. Also endlich ins Wasser! Und dann einen Spot zum Campen finden. Im roten Sand, oberhalb einer Bucht. In der Ferne schon wieder die nächste Sorge: zieht das Gewitter zu uns? Süßkartoffel-Polenta-Frischkäse-Suppe. Unser ungarischer Nachbar hat nochmal die Schnüre am Zelt mit Steinen beschwert und die Familie hat uns versichert, dass wir zu ihnen ins Auto kommen können, sollte das Gewitter aufziehen. Ein nächtlicher Abwasch im Meer und ich war so müde, dass ich schnell eingeschlafen bin.
Die Freiheit am nächsten morgen. Noch keine Tagestouris. Frühstück mit Meerblick, schwimmen und Yoga in einem kleinen Wäldchen. So ein großes Glücksgefühl. Alles gepackt und weiter zur nächsten Nahrungsbeschaffung. Diesmal waren wir vorsichtiger beim Weg finden und nahmen ein Stück Straße in kauf. Nachdem wir bei jeder Wegmarkierung das Wort Markierung auf verschiedene Weise ausgesprochen hatten, kamen wir dem Canyon Gjipe immer näher. Genau wie das nächste Gewitter. Ankommen und im Nieselregen baden. Rucksäcke regensicher verstauen.

Im Canyon ist ein Eco Campingplatz. So ne Dusche wäre mal wieder nötig. Also schlafen wir dort. Auf dem Platz stehen so viele riesige Olivenbäume. Wunderschön! Wir schlafen weiter hinten. Ich finde es ist ein bisschen gruselig, aber fühlt sich auch weniger nach Campingplatz an, was ganz nett ist. Nachts hört man im Canyon Hundegebell, dass es schallt. Und noch etwas anderes, für uns erst undefinierbares. Unser Zeltnachbar klärt uns am zweiten Abend auf, dass es Rattenkämpfe sind. Hätte ich irgendwie lieber nicht gewusst. Wir beschließen länger als eine Nacht zu bleiben. Auch hier gibt es am Kiesstrand wunderschöne Steine und wir wollen einen Tag Erholung. Dafür brauchen wir aber mehr Essen.

Also wollen wir in den nächsten Ort laufen. Wir freuen uns, heute klappt alles: wir finden den Weg, es gibt kein Gestrüpp. Alles easy. Bis wir Gebell hören. Ein Blick zu Paula: was denkst du? Paula: „glaube es ist kein Problem“ . Die Hunde werden lauter und biegen um die Ecke, laufen auf uns zu. Verteidigen ihr Revier. Paula: „nicht rennen, nicht rennen.“ Die Hunde kommen immer näher, wir weichen weiter zurück. Mein Herz rast. Paula: „nicht rennen, nicht rennen.“ ich gerate in Panik. Meine letzte Hundeerfahrung in Bulgarien hat mich geprägt, ich will nicht, dass noch ein Hund nach mjr schnappt. Damals konnte ich vor lauter Panik nicht schreien, jetzt kickt das Adrenalin. Ich schreie spontan, die Hunde sind kurz irritiert, Paula auch. Dann rennen wir los. Die Hunde auch. Ich drehe mich nochmal um und schreie. Wir rennen, heben schnell Steine auf und rennen bis wir wieder auf der Straße sind. Die Steine fest in der Hand. Außer Atem laufen wir weiter.

Es ist wie ein Computerspiel. Mission: zwei Mädchen müssen zum Supermarkt um Nahrung zu beschaffen damit sie ihre Energie aufladen können. Auf jedem Weg lauern ungeahnte Gefahren. Wofür entscheiden sie sich? Für einen anderen Weg. Doch mit äußerster Vorsicht. Plötzlich ein rascheln. Wir sind voll bewaffnet. Zum Glück bricht nur ein Pole durchs Gebüsch und kein Hund. Er sucht auch den Weg ins nächste Dorf. Nun sind wir zu dritt. Doch sobald wir wieder Gebell hören beschließen Paula und ich umzudrehen. Wir trampen ins Dorf, decken uns mit Nahrung ein und erholen uns von dem Schreck. Dann trampen wir zurück. Genug Abenteuer für heute.

Auf dem Parkplatz treffen wir unseren polnischen Freund wieder. Er ist auf die Hunde gestoßen, die uns gejagt haben und wurde gebissen. Wir bieten unsere Hilfe an und sagen ihm wo die nächste Apotheke ist. Er macht sich nun auch auf der Straße auf ins Dorf. Wie wir später erfahren wurde er von niemandem mitgenommen. Krass was das Geschlecht beim Trampen ausmacht. Er bekommt eine Tollwutspritze und wir treffen ihn am nächsten Morgen wieder. Erleichterung. Jetzt sind wir ein bisschen traumatisiert. Morgens schallt das Hundegebell sehr laut zu uns rüber. Unentspannt. Den Rest unseres Aufenthalts wird gechillt. Wir unterhalten uns mit einem Reisenden aus Malta. Er inspiriert mich für meine nächsten Reiseziele. Langsam merke ich, wie ich richtig entspanne. So viel Zeit für Gespräche und um zu lesen.
Dann ist es aber auch genug ausruhen und wir trampen nach Gjirokastër. Zum ersten Mal nehmen uns Frauen mit. Richtig cool! Unterwegs sieht man immer wieder Bunker. 700000 davon gibt es in Albanien!!!
Es ist sehr schwül, wir freuen uns über den Regen als wir ankommen. Der Campingplatz hat geschlossen. Für den gleichen Preis bekommen wir ein Zimmer. Luxus. Eine Dusche, eine Küche, leider kein Öl. Ich freue mich auf Griechenland, reisen mit Internet ist so einfach. Aber die Herausforderung macht auch Spaß.
Wir schlendern durch die Stadt der 1000 Schritte. 1000 Schritte bergauf. Blicken auf traditionelle Balkanarchitektur und die Tourizone, den Basar. Ich bin überrascht.

Am Anfang dachte ich Albanien ist ein Geheimtipp. Dann dachte ich: warum sind hier so viele Touris? Aber im Vergleich zu anderen Ländern ist es eine angenehme Menge. Nicht so überlaufen. Wir suchen uns ein traditionell albanisches Lokal aus. Essen die Spezialität der Stadt: Qifqi (Reisbällchen mit Käse und Minze), sowie Burek. Oh wie ich es liebe! Dazu Weißwein und wir sind im Himmel. Das Lächeln geht nicht mehr aus dem Gesicht weg. Ein wunderschöner Abend. Der Koch ist ein alter Mann, der eine Ruhe ausstrahlt, die mich beeindruckt. Mit Handschlag werden wir verabschiedet und für den nächsten Tag eingeladen.
Am nächsten Tag gehen wir den Tag entspannt an. Mittagsschlaf auf der Burg, Museum, reden und wieder essen gehen. Danach Dessert in unserem Lieinggsrestaurant. Unseren polnischen Freund treffen wir zufällig auch wieder. Ich bin froh, dass es ihm gut geht. Leider habe ich jetzt sogar vor dem süßen, aber sehr bissigen Welpen in unserem Guesthouse Angst. Ansonsten nehme ich aus Albanien Geduld und Gelassenheit wieder. Wenn man Essen hat, dann teilt man. Wenn man Platz im Auto hat, selbst wenn man keinen Platz hat, dann nimmt man andere mit. Diese Selbstverständlichkeit ist so schön zu sehen.
In der Frühe nehme ich den Bus nach Griechenland. Plötzlich gibt es Ampeln. Das ist der größte Unterschied zu Albanien. Alles scheint so geordnet. Schon wieder bin ich überrascht. Ich weiß nicht was ich dachte, aber alle Länder (Kroatien, Montenegro, Albanien und jetzt auch Griechenland) sind viel bergiger als gedacht. Vielleicht, weil man die Länder eher mit Meer verbindet.
Einmal quer durch Larisa lande ich am Busbahnhof und frage mich durch. Da Kyrillisch dem griechischen Alphabet gar nicht so unähnlich ist, kann ich zumindest manche Worte lesen und fühle mich nicht ganz so hilflos. Im Dorf angekommen bewaffne ich mich wieder mit Steinen und laufe zum Eco village. Es ist ein Traum. Ein schöner Traum, aber leider mit vielen Moskitos. Nach kurzer Zeit bin ich total verstochen. Ich bekomme essen und sitze herum, warte bis mir alles gezeigt wird. Kompostklo, Dusche, Küche. Die Namen der ganzen Leute kann ich mir nicht merken. Was ich merke: ich komme gar nicht klar mit chillen und ungeplant in den Tag leben, alles entspannt angehen. Ich brauche Struktur. So sitze ich ein bisschen ungeduldig herum und lasse mir das Blut aussaugen. Da fahre ich die 200 Meter auf dem Pickup hinten mit zur Campingwiese in einem Mandelhain. Es gibt sehr viele Mäuse und Frösche. Trotz der Hitze. So viele Früchte, die ich noch nie gesehen habe. Mit anderen volunteers sortiere und schäle ich Mandelb. Sie schmecken gut und ich freue mich über die Tätigkeit. Danach unterhalte ich mich mit Kostas, Ballettlehrer aus Thessaloniki und frage ihn nach Tipps um an meiner Körperhaltung zu arbeiten. Wir essen Halva. Ich finde es sehr süß, er mittelsüß und ziemlich gesund. Dann schlafe ich. Sehr gut. Es ist ein bisschen ins kalte Wasser geworfen. Ich muss mich alleine zurechzfinden, habe keinen Babysitter. Aber auch schwierig nicht zu wissen, was man tun soll. Die anderen vom Projekt kommen morgen, wenn das Projekt offiziell startet. Also sitze ich auch heute ein bisschen herum, putze die Küche, unterhalte mich und finde mich zurecht. So eine Kommune mit so viel Freiheit, bedeutet auch gleichzeitig, dass es anstrengend ist die ganzen Vorstellungen zu kommunizieren und zu koordinieren. Das schreckt mich immer ein bisschen ab. Ich bin gespannt, ob ich mich öffnen kann für diese Art zu leben, oder irgendwann total genervt bin. Ich bin gespannt auf die anderen Teilnehmerinnen. Ob sie keine Ahnung haben, oder sich voll gut auskennen. Wie die Gemeinschaft wird. Mit wem ich mich gut verstehen werde. Mein Hundetrauma bessert sich. Dank Aida. Weißer Körper, schwarzer Kopf. Sie ist sehr lieb. Das stärkt mein Vertrauen wieder mehr.

Generell, ohne eigenes Auto so weit zu kommen ist ganz schön cool. Andere nehmen den Bus und zahlen Geld. Wir fahren in meist komfortablen Autos umsonst durchs Land und treffen dabei auf Leute, mit denen wir sonst wahrscheinlich nie in Kontakt gekommen wären. Jede Erfahrung ist so viel Wert. Manchmal ist mein Menschenakku nicht voll und ich bewundere wie Paula immer ins Gespräch kommt mit Menschen.

Ich bin gespannt auf den nächsten Abschnitt meiner Reise, was ich alles Neues lernen werde. Die Art hier zu leben ist inspirierend. Alles da und schön einfach aufgebaut. Vielleicht ein bisschen zu chaotisch für meinen Geschmack, aber spannend.

Der Osten ruft

Abenteuer auf dem Balkan. Ich lasse mich von Wolken und Wellen schubsen, immer Richtung Süden. Das ist der einzige „Plan“ von Lisa und mir.

Die erste Zugfahrt durch Österreich und Slowenien nach Zagreb kommt mir schon wieder so lange her vor. Wenn man unterwegs ist vergisst man nicht nur den Tag, sondern verliert auch ganz schnell den Überblick was an welchem Tag geschehen ist.

Nach der langen Fahrt waren wir sehr glücklich nachts in Zagreb anzukommen. Euphorisch liefen wir durch die Straßen, die nach Sommernacht rochen. Das erste Abenteuer wartete schon auf uns. Mithilfe auf Fotos eingezeichnete Pfeile suchten wir im Dunkeln unser airbnb. Ohne Lisa wäre ich wohl noch ewig umhergeirrt. Das airbnb war ein typischer Ladenraum, ganz lustig so zu schlafen.

Die obligatorische free walking tour in jeder Stadt darf natürlich auch in Zagreb nicht fehlen. So wissen wir jetzt, das die elektirsche Zahnbürste, die Krawatte, der Füller, die Erkenntnis, dass Fingerabdrücke einzigartig sind und die ersten Zeppelinpläne von Kroaten stammen. Wir haben mal nicht erwähnt, dass wir in Deutschland sehr nah am Wohnort der Zeppelindiebe wohnen…

Am Nachmittag waren wir dann im Museum of broken relationships. Besonders tragisch: die kaputte Beziehung zu Pizza nach der Feststellung einer Glutenunverträglichkeit. Aber ansonsten auch wirklich interessant.

Supermärkte erfordern wirklich Kreativität wenn man etwas kochen möchte. Chips gibt es genug und Limo und Kekse. Naja, dann gab es halt Polenta mit Mais. Damit es nicht ganz so maislastig war noch ein bisschen Tomatensoße dazu.

Morgens am Bahnhof dann eine böse Überraschung, anscheinend brauch man für den Zug nach Split eine Reservierung. Und alles war restlos ausgebucht. Aber wir sehnen uns doch so nach dem Meer! Losa hatte schon ihr Ticket, also zuerst die Überlegung, dass sie vorfährt und ich den nächsten Zug, acht Stunden später nehme. Mies. Aber die Frau am Schalter war schon sehr genervt, weil ich so oft nachgefragt habe ob ich einfach so mitfahren kann. Also ab zum Gleis und den Kontrolleur fragen, und na klar ging es. Am Ende hatte ich dann die komplette Strecke einen Sitzplatz und es waren noch mehrere Plätze frei. Viel Stress um nichts.

Split war uns viel zu überlaufen, schnel weiter mit dem Bus nach Omis. An den Straßen tolle hässliche Hotels. In Omis angekommen waren wir nach der Fahrt so fertig, dass wir auf dem nächsten Campingplatz, 4 Sterne, schliefen. Hauptsache Meer. Hach war das schön. Zur Feier des Tages gab es auch noch den Luxus Öl von unseren bulgarischen Nachbarn, die meinten es ist schön uns zuzuschauen wie frei wir sind. Unser Handys durften air auch noch laden.

Und wie toll ist es, dass man nie lange Sachen braucht? Naja, ganz cool bis man merkt, dass man einen Daunenschlafsack dabei hat. Der ist ja wirklich nicht zu gebrauchen! Aber als Unterlage damit die Isomatte nicht so quietscht oder als Kopfkissen eignet er sich dann doch ganz gut.

Die Nacht war windig, was uns ein bisschen Sorgen bereitete wegen dem Zelt. Also früh aufstehen und fast alleine am Meer sein, schwimmen.

In Schlangenlinien nach Dubrovnik

Aber Omis war immernoch viel zu überlaufen, also raus aus dem Ort. Lisas geschulte Nase riecht Feigenbäume 10 Meter gegen den Wind, also hatten wir ganz viel zu snacken während wir darauf gewartet haben, dass uns jemand mitnimmt. Auf unserem Schild: South,  Süden.

Dann endlich ein Vater mit Tochter. 10 km weiter war es deutlich schöner, also erstmal Badepause. Ganz schön anstrengend so in der Sonne zu stehen. Laufen natürlich auch. Im nächsten Schatten also wieder Daumen raus. Ein altes Wohnmobil biegt um die Kurve und ich sage: „oh in sowas würde ich gerne mal mitfahren“ . Als ob sie meine Gedanken gehört hätten wurden wir sofort mitgenommen. Langsam weiter die Küste entlang. Eigentlich war unsere Überlegung die Küste von Bosnien entlang zu laufen, einfach weil es machbar ist. Nur 10 km, dann kommt wieder kroatische Küste, aber da das Paar aus Nürnberg uns bis kurz vor Dubrovnik mitnehmen konnte blieben wir sitzen. Die Landschaft zur bosnischen Grenze hin war plötzlich ganz anders. Keine kargen Berge mehr sondern eine weite überflutete Ebene und so viele Obststände!

In Trsteno landeten wir dann wohl auf dem schönsten Campingplatz. Auf einer Terrasse unter Olivenbäumen schlugen wir unser Lager auf und machten uns auf zum Strand. War eher eine kleine Wanderung und schon dunkel, die Wellen an den Felsen stark, also verschwitzt wieder hoch und im Dunkeln kochen. Wie jeden Abend Vorlesestunde und dann am nächsten morgen Yoga, entspannt zusammenpacken und die Ameisen aus Lisas Rucksack und unserem Brot entfernen. Brot und Couscous mit Ajvar haben uns eine Weile begleitet, da waren die Ameisen eine nette Abwechslung.

Am nächsten morgen wurden wir auf der sonnigen Straße beim Warten kreativ:

Von den schwarzen Bergen kommen wir,

Unser Schweiß der stinkt genauso sehr wie wir.

Mit dem Rucksack auf dem Rücken,

Auf der Straße Daumen drücken.

Von den schwarzen Bergen kommen wir.

Plötzlich eine Hupe und schwuppsdiwupps sitzen wir in Lisas Wunschmitfahrgelegenheit: einem Postauto. Ab nach Dubrovnik, mit Feigenvorrat.

Mit dem Postbote darüber unterhalten wie gefährlich Montenegro und Albanien sind, seine Meinung, Danke sagen und aussteigen. Einmal durch die komplette Stadt zum Busbahnhof laufen. Warum njr sind so viele Menschen hier?

Am Busbahnhof Chaos. „The system is down.“ So viele Menschen die in den Bus wollen. Wir sitzen da und schauen zu, der Busfahrer ist gestresst. Wo können wir Tickets kaufen? Endlich geht das System wieder. Also kaufen wir Tickets und geben alles Geld was wir noch haben im Supermarkt aus, spielen Yaniv und verbringen so dden ganzen Tag am Busbahnhof. Dann endlich fährt der Bus nach Kotor, Montenegro. Aufregend.

Ab jetzt haben wir kein Internet mehr. Hätten wir vielleicht planen sollen wie wir von der Stadt zum abgelegenen Campingplatz kommen, oder sonst eine Unterkunft organisieren? Es ist zu spät zum Trampen. Wir sind planlos im Golf von Kotor. Dann nehmen wir ein Taxi. Oder naja, also ein Mann, der uns für 15€ zum Campingplatz fährt. Immer weiter rauf, eine kurvige Straße entlang. Endlich sind wir da! Musik und Fahad hinter der Bar. Wir setzen uns, bauen unser Zelt auf und gehen erstmal duschen. Ich bin plötzlich voll euphorisch, die Anspannung fällt ab, Fahad gibt uns den Tipp für eine geheime Bucht in der keine Menschen sind. Endlich ein eigener Strand! Am nächsten Morgen machen wir uns mit geklautem Feigen- und Minipfirsichvorrat auf den Weg. Rechts die Berge, links das Meer finden wir untereegs praktischerweise eine Sonnenbrille. Der Weg zum Strand geht steil nach unten, aber alleine sind wir wirklich. Außer einer Schlange begegnet uns niemand und dann sind wir in der Bucht. Hach schön! Das Wasser tut gut und der Strand ist so interessant, dass wir den ganzen Tag nackt damit verbringen Muscheln, Krebse und Steine zu suchen, zu baden und auf den Felsen zu klettern. Zurück auf dem Campingplatz, wie ein Hostel auf ner Wiese spielen wir Karten mit den anderen Gästen und suchen uns eine Mitfahrgelegenheit für den nächsten Tag. Davor reden wir sehr lange mit Fahad über Klimawandel.

Mit Kristyna und Fabian fahren wir am nächsten morgen los. Erst bis Budva, kurzer sightseing Stopp, das hätten wir wohl sonst nie gemacht, aber wäre auch nicht so schlimm gewesen. Und dann bis nach Sveti Stefan. Da gefällt es uns auch nicht so gut und wir entscheiden uns so weit zu fahren wie wir an dem Tag kommen. Also nimmt uns Alejandro mit, der Chef der Nationalparks in Montenegro. Wir reden über Umweltbildung und Müll. Sehr schön so mit den Menschen in Kontakt zu kommen und Gemeinsamkeiten zu entdecken. In Sutomore lässt er uns raus, wir probieren hausgemachten Honig, aber das Glas ist uns zu schwer um es mit uns herumzutragen. Der Ort zieht sich und es ist heiß. Mit dem schweren Rucksack auf dem Rücken stolpere ich und kann mich nicht halten, torkele und falle hin. Das ist der Anfang vom Ende, aber das wissen wir noch nicht. Wir machen uns auf zum Meer. Der ganze Stadtsrand ist privatisiert. Ein kleiner Abschnitt bleibt, das Wasser ist schmutzig und es ist überhaupt nicht angenehm zu verweilen. Überall sind so viele einhwimische Touriste. Wir ziehen uns auf einen leeren Platz zurück und essen. Dann laufen wir weiter und werden von 2 Italienern mitgenommen. Lisa dolmetscht. Wir fahren bis nach Ulcinj, der Grenze zu Albanien.

Der Campingplatz den wir im Internet gefunden haben entspricht nicht so ganz der Wahrheit. In Wahrheit weiß anscheinend niemand von seiner Existenz. Der Platz ist bis auf ein paar zerbrochene Wohnwägen leer. Die Waschhäuser sehen aus wie lost places. Wir bleiben wegen der Feigenbäume, und weil es spät ist. Zumindest ist der Strand sehr schön. Wir hüpfen über Wellen und schauen uns den Sonnenuntergang an. Abendrot, was das wohl bedeuten mag?

Dann planen wir unseren weiteren Trip. Gerade als wir uns hingelegt haben fängt es an zu regnen und wir hören in der Ferne ein Donnergrummeln. Wir entscheiden uns zur überdachten Veranda zu laufen bevor der Regen stärker ist. In dem Moment in dem wir das Zelt verlassen wird der Regen stärker und ich stolpere mitsamt Schlafsack und Luma über die Zeltschnhr und falle ein zweites Mal hin. Wir rennen durch den Regen zur Überdachung. Die Frau gewährt uns den Schlafplatz. Ich bin so fertig und schlafe direkt ein. Ich wache auf, weil die Vibration auf dem Boden so stark ist. Irgendwo in der Nähe schlägt ein Blitz ein. Das Belchdach ist mir nicht mehr so geheuer. Ich beobachte das ganze von einem Hauseingang aus. Dann merke ich, dass unser Schlafplatz langsam geflutet wird. Also nehmen wir unsere Sachen und ziehen ein zweites Mal in dieser Nacht um. In den Flur vor ein paar Gästezimmer. Endlich Ruhe. Dann kommen die Moskitoa und dann die streitenden Hunde, irgendwann schlafe ich trotzdem. Am nächsten morgen werde wir geweckt weil ein paar Leute aus dem Kosovo zu ihren Zimmern wollen. Sie schauen uns irritiert an. Wir trauen uns kaum das Zelt zu öffnen. Der Regen in der Nacht war wirklich sehr stark. Niemals hätten wir gedacht, dass es hält. Aber das hat es! Die vorige Nacht und der gesamte Tag waren so seltsam, dass wir nicht anders können als zu lachen.

Zum Frühstück ein Schokohörnchen als Nervenberuhigung. Wir stehen am Fluss, der still vor uns liegt. Dahinter die Saline, zu der wir jetzt nicht mehr gehen wollen. Wir warten bis die Sonne rauskommt und machen uns wieder auf den Weg. Bevor wir den Daumen rausstrecken können hält Vate. Shkoder, Shkoder? Yes! Alles klar ab nach Shkodra, Albanien.

Vate kauft uns Kekse an der Tankstelle und erzählt uns, dass er Minibus nach. Theth fährt. Das merkt man. Er überholt über Parkplätze und fädelt sich weiter vorne wieder ein, der Verkehr nach der Grenze nach Shkodra ist gewaltig. In Shkodra wissen wir wenig mit uns anzufangen. Wir kaufen Vorräte für die Berge und entspannen nachdem wir den Bus nach Valbona organisiert haben. Um 6 Uhr aufstehen. In der Nacht bekomme ich Fieber. Wohl eine Nachwirkung von unserer Horrornacht. Am morgen geht es schon wieder besser. Wir ruckeln also los. Ruckeln, da auf der Straße zum Komansee wirklich alle Organe einmal fest durchgerüttelt werden. Über den See fahren wir mit siner Fähre und haben die besten Plätze ganz vorne auf dem Boot mit dem Gepäck als Lehne. Wir sehen die Fjorde und das Wasser. Alles geün und blau. Manchmal Müll im Wasser, echt ein großes Problem. Immer wieder steuert das Boot eine Seite des Sees an und Leute, die dort in einem einsamen Baus wohnen steigen aus, oder nehmen einen Sack Mehl im empfang. Wir genießen das geschehen und dösen. Wie immer sind wir uns einig was wir machen und wann wir es machen. Die perfekten Reisebuddys. Da es njr noch in jedem Bus einen Platz gibt teilen wir uns auf ohne groß nachzudenken. Valbona ist ein kleiner Ort und es ist ja ne Haltestelle denken wir. Falsch gedacht. Die Busse fahren verschiedene guesthouses an und wir haben beide keinen Plan von wo aus wir loslaufen wollen. Eine Untterkunft haben wir nicht. Also erstmal Wifi suchen und dann finden wir uns auch wieder.

666 is the number of the beast

Nachdem wir an diesem Tag um 6 Uhr aufgestanden sind und 6 Stunden Fahrt hinter uns hatten liefen wir nun also noch minddestens 600 Höhenmeter hinauf. Mir ging es noch nicht wieder ganz gut, also Lisa auch noch mit dem Zelt bepackt. Unser Ziel: Wasserfall.

Endlich angekommen wurden wir von Peter, der seine Hütte neben dem Wasserfall hat und 6 Tschechen begrüßt. Virgin Mary day, Freigetränke. Peter, ist echt der Wahnsinn. Hier Melone, und Äpfel und selbstgemachter Käse, Joghurt, Rakia. Die Tschechen laden uns zum Essen ein. Zelten können wir auf einer Wiese. Wir schauen Sarka beim Kochen zu, weil am Ofen ist es warm. Noch mehr Tschechen kommen. Wir essen zusammen, trinken Rakia unterhalten uns und lachen. Man kann so viele Sterne sehen und wir sind so glücklich diesen Ort gefunden zu haben. Nachts und morgens beschützen zen uns die ansässigen Straßenhunde vor anderen Wanderern indem sie lauthals bellen.

Am nächsten morgen helfen wir beim Abwasch mit Quellwasser, weichen unsere Haferflocken mit Quellwasser ein, damit sie gut quellen und frühstücken. Die ersten Wanderer trudeln ein und werden bedient. Wir machen uns auf den Weg. Der Himmel zieht zu und nach einer halben Stunde verkriechen wir uns hinter einem Felsen und warten bis der Wind nicht mehr so stark ist damit wir nicht umfallen. So ist es nicht zu heiß, aber in nassen Klamotten auch sehr unangenehm. Wir laufen auf die andere Seite des Passes. Irgendwann durch eine Wolke und dann wird es endlich trockener. Im Tal Theth kommen wir glücklich aber total geplättet an und sitzen sehr zufrieden im Biergarten. Gestärkt trampen wir zum Campingplatz, wunderschöne Bergsicht und essen Schokolade. Es ist spannend die Menschen zu beobachten.

Wir haben noch einen letzten gemeinsamen Tag bevor Lisa zurückfährt. Den verbringen wir mit einer Wasserfallwanderung, Lisa wagt sich unter den eiskalten Strahl. Ich mache Fotos. Wir beobachten die Menschenmasse. Dann laufen wir einen schönen Weg am Fluss entlang und finden einen Platz zum Mittagessen. Wir baden, es ist so kalt, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Der Fluss der bunten Steine, die Berge im Hintergrund. Mit 2 Italienern gdht es eine abenteuerliche Schotterpiste zurück anch Theth. Ein traditionelles albanisches Abendessen: Kartoffeln, gefüllte Paprika und Ziegenkäse darf nicht fehlen.

Haide Getreide, jetzt aber los! 

Der nächste morgen und der Abschied ist seltsam. Der erste Abschnitt meiner Reise ist vorbei.

Uns ist so viel passiert, wir haben viele tolle Menschen kennengelernt, Nummern und Visitenkarten gesammelt, bereichernde Gespräche geführt und uns immer sehr gut amüsiert. Mit Lisa an meiner Seite habe ich mich sicher gefühlt. Wir haben Quatsch gemacht: Kopfstände und Liegestützen im Wasser. Meine Beine erzählen ein Abenteuer. Unsere Füße sind nie sauber und es hat Spaß gemacht zu verwildern. Salzige Haare und schwitzige Körper. Wir haben uns so stark gefühlt, dass wir ohne Auto an wunderschöne Orte gekommen sind, uns haben treiben lassen. Es ist anstrengend, aber es ist Reisen, Freiheit. Tun was wir wollen.

Manchmal ist es anstrengend mit Menschen zu reden und ich habe keine Lust.

Aber gestern, da war ich plötzlich allein. Pausetag. Auf dem Campingplatz habe ich meine Gedanken sortiert. Ein bisschen wieder raus aus der Komfortzone. Und dann war ich plötzlich überhaupt nicht mehr alleine. Mit 2 Motorradfahrern aus Hessen, die auch Pausetag machten habe ich Mensch ärgere dich nicht, Gänschenspiel und Yaniv gespielt. Wir haben zusammen gegessen und Bier getrunken. Wir hatten gute Gespräche und so verging der Tag wie im Flug. Da ich mir noch eine Mitfahrgelegenheit suchen musste bin ich mit so vielen Menschen in Kontakt gekommen. Wir saßen in großer Runde. Maria und Sergio haben mir von ihren Reiseplänen erzählt. Paul und Micha haben mich mit Keksen und Witzen versorgt. Die Campingplatzdynamik war magisch. Was für ein schöner Tag! So viele neue Freunde.

Heute haben mich 2 Italiener zurück mit nach Shkodra genommen und jetzt bin ich hier im wohl schönsten Hostel der Stadt und der Welt, verharre in dder Mittagshitze in der Hängematte und warte auf Paula, meine zweite Reisepartnerin. Was unsere Pläne sind?  Die brauchen wir nicht, es kommt immer anders,  als man es plant.  Perfekt muss es nicht sein. Perfekt ist es, wenn es nicht perfekt ist. Ob es ein Abenteuer wird?  Auf jeden Fall!