Sommer ist, wenn wir abends unsere Füße waschen müssen, bevor wir ins Bett gehen

Das war’s.

Ich sitze im Zug nach Mockava. Nicht zu verwechseln mit Moskau. Es handelt sich um eine litauische Grenzstadt an der Grenze zu Polen. Dort muss ich umsteigen Richtung Warschau. Vorgestern hat mir Verena die unfassbare Zeit gesagt, die wenn RailBaltic 2026 fertig ist der Zug zwischen Warschau und Riga braucht: VIER STUNDEN!!! Ratet mal wie viel ich für die kürzere Strecke zwischen Vilnius und Warschau im Moment brauche. Zehn Stunden… Und der Zug ist gar nicht mal so langsam. Vielleicht hält er oft. Ich weiß es nicht. Einmal am Tag fährt dieser Zug, besser gesagt eine schnelle Bimmelbahn. So wie die Regionalbahn nach Aulendorf. Zwei Waggons. Man hat das Gefühl es ist ein Schwarzwaldausflugzug. Kein Platz für Gepäck. Eingeklemmt von Rucksäcken, den Laptop zwischen Sitz und Bauch geklemmt, mein armer Nebensitzer, eingekästelt von meiner Yogamatte und mir. Naja, ich mags.

Ich hatte zwei sehr schöne letzte Wochen. Erst gestern, als ich losgefahren bin konnte ich realisieren, dass ich vier Monate in Lettland gelebt habe. Alles so surreal.

Vor zwei Wochen noch haben wir einen WG Ausflug zum Festival in Jurmala gemacht. Unser gerade neu eingezogene Mitbewohner Abdullah, der gerade seine Deutschkenntnisse verbessert und es nicht leicht hat mit der schnell redenden Verena und mir, ist gerade erst eingezogen. Also haben wir ihm gleich mal das Meer gezeigt. Anscheinend ist Jurmala mit 26km der längste durchgehende Strand Europas. Wäre ne Challenge gewesen den mal ganz abzulaufen. Insgesamt bin ich bestimmt schon 26km am Strand entlanggelaufen.

Das Streetfood war eher so mittelmäßig. Burger, Pizza, Döner, man kennt’s. Alle möglichen Produkte mit denen man sich eindecken kann, die das Konsummonster in mir aber nicht wirklich geweckt haben. Ich konnte wiederstehen.

Am Strand hat uns dann die Spielfreude gepackt. Wir haben ganz ausgelassen Flipper gespielt. Das will ich mir auch bauen. So ein cooles Spiel. Macht richtig süchtig.

Wir haben Riesenjenga gespielt und ich habe es als Prüfung für Abdullah, unseren zukünftigen Architekten gesehen, ob der Turm bei ihm zusammenfällt. Es war ein großer Spaß. EIne Frau hat Lollies verteilt. Dann kam ein anderer Mann und wir haben alle stillschweigend noch einen zweiten genommen, ohne zu erwähnen, dass wir schon einen haben. Dabei mag ich Lollies eigentlich gar nicht.

Quadratische Billardart wird hier überall gespielt

Dann haben wir noch Da Vincis Brückge gebaut aus Holzbalken. Beim dritten Versuch stand sie, sah aber wacklig und wenig vertrauenswürdig aus. Drunter habe ich mich gelegt, aber drüberlaufen wollte ich nicht. Doch da kam ein zwei Meter großer Mann, bestimmt 100 Kilo schwer und ist über die Brücke gelaufen, hat sogar in der Mitte angefangen zu wippen. TÜV-Prüfung erfolgreich. Also sind Verena und ich auch drüber gelaufen. Stolz über unsere erste selbstgebaute Brücke.

Danach haben wir vegane Burger gegessen, Lachmöwen beobachtet, die sind so verwöhnt und wollen nur fastfood. An Verenas Gurke hatten die kein Interesse. Ein kleiner Mittagsschlaf hat mir einen SOnnenbrand auf der linken Gesichtshälfte beschert. Ab und zu haben wir Jubel gehört. Lettland gegen Kanada. Viertelfinale. In der letzten Minute vom Spiel waren wir wieder am Strand und haben auf der riesigen Leinwand auf der Bühne das Spiel verfolgt. Alle um uns herum in Eishockeyshirts, Latvija rufend und jubelnd. Doch dann hat Kanada noch ein Tor geschossen (sagt man das so beim Eishockey?) und die Menge hat sich aufgelöst.

Trotzdem sehr cool public viewing am Meer. Wir sind am Strand entlanggelaufen und haben im Sand sitzend ein Gespräch über Kirchensteuern angefangen. War mir bisher nicht bewusst, dass das sowas seltsames ist. Sowas gibt es nicht in Frankreich und auch nicht in Ägypten. Interessantes Gespräch.

Abdullahs Vorschlag: Lasst uns was aus Sand bauen. Ich: Was denn? Er: ein Krokodil in 3D. Ich: Okay. Er: Echt?

Also sitzen vier Erwachsene im Sand und formen ein Krokodil, was eher aussieht wie ein Fisch. Das Krokodil hatte zuerst nur zwei Beine. Als wir später zurückgekommen sind hatte Janis (das Krokodil) Gesellschaft bekommen. Daneben war eine Schildkröte in den Sand gemalt.

Janis

Auf der Bühne am Strand haben wir einer lettischen Schlagerband zugehört. Hab die auf Spotify entdeckt. In der playlist: Slagermeistars. Das waren sie auch. War ganz witzig.

Ich hab die Sonne sehr gespürt und mich gefreut nach Hause zu fahren.

Am nächsten Morgen habe ich Mama vom Busbahnhof abgeholt. Ich muss sagen: ich war mehr erledigt als ich angekommen bin. Wir sind nachdem wir kurz in der Wohnung waren gleich in die Stadt und haben Sightseeing gemacht. Die schön renovierte Synagoge besichtigt. Abends eine kleine Tortur, weil alle Restaurants geschlossen oder voll waren.

Mit Kreuzworträtselbeschäftigung war es dann am Ende egal ne Stunde aufs Essen zu warten.

Am nächsten Tag free walking tour. Wieder neues gehört über Riga. Ich liebe die Kontraste in der Stadt. Die Zeugen Jehovas und dahinter immer ein paar Harley Davidson mit lautstarker Musik.

Eigentlich wollten wir ins Freilichtmuseum fahren. Doch am Abend zuvor hat sich Riga den dritten Platz gesichert in der Eishockey-WM. Deshalb wurde kurz vor Mitternacht beschlossen: Morgen ist Feiertag. (Übrigens ist Deutschland zweiter geworden bei der Hockey-WM. Wo ist unser Feiertag?) Am Freiheitsmonument war eine riesige Menschenmenge versammelt. Die Straßen waren voll, kein durchkommen für den Bus. Ein riesen Spektakel. Ich hab nicht viel gesehen von der Mannschaft. Aber es war lustig die Menschen zu beobachten. Alle in rot-weiß, Lettlands farben gekleidet. Ein kleiner Junge, der aus voller Kehle: Latvija, Latvija! gerufen hat und selbst schon so rot war wie die Lettlandfahne.

Außerdem wurde in dieser Woche ein neuer Präsident gewählt. Davon haben wir nichts mitbekommen. Keine wirkliche Bekanntmachung. Von der pride week hat man auch kaum was gesehen.

Wir haben beschlossen ans Meer zu fahren und wohl nicht lange genug gewartet. Der Zug war rappelvoll. Aber am Meer war es schön. Nur ein bisschen windig.

Neben uns wurden fleißig Möwen gefüttert, so nah war ich Möwen schon lange nicht mehr. Da konnte ich coole Fotos machen

Dann haben wir noch Armenisch zu Abend gegessen. Mama hat hot Balsam getrunken. Etwa wie Glühwein. Mir hat es nicht so geschmeckt. Lieber Wasser.

Dienstag war auch ein voller Tag. Kemeri National Park. Hat ganz schön erschöpft. Ich lag am Bahnhof auf ner Bank und bin im warmen Wind eingedöst.

Am Mittwoch waren wir im decorative arts Museum. Hat mir richtig gut gefallen und voll inspiriert.

Was ein eindrucksvoller Spiegel, oder?

Mama haben wir nen ganzes Paket Tempos gekauft. Vielleicht doch die Nachwirkungen der langen Reise so ne Erkältung. Rote Beete Suppe bei Lido und dann bin ich in die Uni in meine letzte Vorlesung. Abends Ala Pagrabs, lecker Knoblauchbrot, Riesenportionen, Volkstänze zuschauen.

In Lettland wurde definitiv meine Museumsliebe weiterentwickelt. So interessant waren die meist gar nicht, aber die Gebäude sind einfach immer wahnsinnig beeindruckend. Einfach in so nem Wohnhaus ne Treppe hochgehen und plötzlich ist man in einer riesigen Ausstellung.

Außerdem habe ich gemerkt, dass Crocs anscheinend voll im Trend sind. Alle cool kids tragen die hier. In ganz ausgefallenen Varianten. Da kann ich gut mithalten mit meinen. War bisher aber nur einmal mit denen draußen. Sind ja meine Hausschuhe!

Donnerstag waren wir im Nationalmuseum. So viele Ausstellungstücke. Über eine Million. Irgendwann war meine Aufmerksamkeitsspanne zu Ende. Ich hatte Buachschmerzen und bin nach hause gegangen. Mama war auf dem Markt und in der Stadt unterwegs. Abends waren wir Falafel essen. Einfach Himmlisch! Plus Smoothie und Baklava war es aber dann doch zu viel und ich habe mich zuhause erstmal auf den Boden gelegt um alles zu verdauen. Wir haben lustige Kinderserien geschaut und gedacht wir genießen unseren letzten Abend. Falsch gedacht. Am nächsten Tag haben wir den Koffer zum Busbahnhof gezogen, die Wartezeit in der Markthallen mit ein paar Vareniki (Pelmeni/ Maultaschen ähnlich) überbrückt, nur um dann vom Busfahrer auf das Datum auf dem Ticket aufmerksam gemacht zu werden: das ist ja erst morgen! Auch nicht so übel. Mama hat ihre starke Erkältung auskurieren können. Ich war mit Vaclav im Hare Krishna Restaurant und es war mal wieder sehr interessant mit ihm zu reden.

Am Samstag ging es Mama dann viel besser. Reisetauglich. Den Weg zum Busbahnhof hatten wir ja schon geübt, da konnte ich mein Kind alleine loslaufen lassen. Denn ich bin mit Verena, Pauline, Abdullah und Veronika zum Jahrmarkt im Freilichtmuseum gefahren. Buschaos, meine Schuld, da ich uns fälschlicherweise aus dem richtigen Bus gejagt habe… Eine Frau hat angefangen mit mir zu reden. Und ich habe voll viel verstanden. Das hat mich richtig gefreut. Auch, wenn ich im reden absolut keine vollständigen Sätze bilden kann konnte ich ihr doch ein bisschen antworten. Ein Mischmasch aus Lettisch, Russisch, Bulgarisch, Deutsch und Englisch. Zum ersten Mal hat Vaclav auf uns gewartet und nicht umgekehrt. Der Markt war riesig und genial. Holzbretter, Bernsteinketten, Leinenkleider, Töpferware, Silberschmuck und trash. Alles war dabei. Eine gigantische Auswahl. Pommes mit Tzatsiki und Sauerkraut, im Gras liegen und entspannen. Dana ist noch dazu gestoßen. Wir haben Vaclavs selbstgeschweißten Ring betrachtet. Pauline: Ach das sieht aus wie ein Herz mit Krone. Dana: Sieht aus wie das Herz des Teufels. Ich fand alles lustig an dem Tag.

Kurzer Stress: der Markt macht zu und wir müssen noch Sachen kaufen. Lustigerweise haben wir uns alle zufällig wieder getroffen. Alle in den viel zu vollen Bus gequetscht und sind zurück nach Riga gekommen.

Kurze Pause.

Dann waren Dana, Vaclav und ich noch in Lastadija, der alternativen location. Dort war den ganzen Tag Festival. Wir sind beim vorletzten Act angekommen. Einer scream metal Band soweit ich das einordnen kann. Ich zu Vaclav: I will hold your backpack. Go have fun in the moshpit. Gesagt getan. Vaclav glücklich, ich am Rande interessant diese Subkultur zu beobachten. Gespräch über Fleischkonsum.

Als nächstes war eine Frau mit Flöte auf der Bühne. Sie hat Witze gemacht über die Schreie des Sängers. Der ganze Abend war perfekt. EIgentlich der ganze Tag. Eine besondere Atmosphäre voller Irritationen. Vor der Bühne stand eine Waage. Wie immer in Bulgarien in den Fußgängerzonen. Menschen haben sich gewogen und lautstark ihr Gewicht verkündet. Eine Nagelschere gab es auch. Dann hat die Frau angefangen zu singen. Ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper, habe die Stimme tief in meinem Herzen gespürt und in dem Moment genau gewusst, warum ich immer Fremdes und Neues suche. Hinter uns hat ein Typ von Haus zu Haus über einer alten Stromleitung seine Slackline gespannt und ist dort oben herumbalanciert. So genau wollte ich gar nicht hinsehen. Ein Hund hat gebellt, alle haben gebellt. Zwei Typen haben Rhabarberblätter wie Palmwedel herumgeschwenkt. Wir standen am Lagerfeuer und sind dann noch in die Laskabar. Ein schöner Abend.

Zurück vor der Wohnung habe ich mal wieder zwei Hotelgästen aus dem Hotel unter uns geholfen. Manchmal fühle ich mich wie eine Rezeption.

Der Sonntag war ein richtig schöner Regentag. Ich bin nochmal schwach geworden bei Humana. War im Medizinmuseum, sehr gruselige Objekte gibt es dort. Voll schön mal wieder so nen nebeligen Tag zu haben.

Montag und Dienstag lag ich im Park, habe meine Aufschriebe durchgelesen und mich so für die Prüfungen „vorbereitet“. Am Montag war ich nochmal in Jurmala und habe mir den Sonnenuntergang überm Meer angeschaut. Wahnsinn wie viel Kraft die Sonne hat, selbst wenn sie untergegangen ist noch den Himmel zu erleuchten.

Dienstag war ich mit Jana, Lilli, Greta, Sandra und Anja verabredet. Eigentlich für eine Bar, die wir auschecken wollten. Da war es aber rappelvoll. Also sind wir ins local house. Ein kleines Gebäude auf einem Parkplatz gegenüber vom Krankenhaus. Draußen eine Live-Rockband am jammen, wir am Tisch, Karten spielen und einen starken Gin Tonic, oder in Lettland Dzin ar tonic. Love it!

Wir sind immer mehr geworden, Anja hat mir meinen Hut gehäkelt, zu dem Zeitpunkt noch eher ne KIppa. Der Gedanke an Schokolade hat uns nicht losgelassen und so sind wir kurz vor 23 Uhr noch zu Rimi und haben unsere Bedürfnisse gestilt. Ne ganz besondere Stimmung so kurz vor Ladenschluss. Die Einkäufe werden immer wilder. Draußen haben wir unser Eis und Karums gegessen, die Abendwolken angeschaut und die Sommernacht genossen.

Mittwoch Prüfungstag. Da saß ich also, vorne mussten alle einen Zettel stehen auf denen Wörter standen. Wir waren von Fragen ausgegangen. Aber es war eher ein Abstraktes Gedicht:

Environmental Management

EU biodiversity projects

European agency…

Sustainable Development

Okay. Na dann schreibe ich mal planlos drauf los. Hauptsache fertig werden. Abends waren wir nochmal Falafel essen. Die Kippa hat sich zur Badekappe weiterentwickelt. Meine Rucksäcke gingen noch nicht zu. Nochmal anders packen. Die letzte Flasche Wein im Park trinken. Das Wollknäul entwirren, Freundschaftsarmbänder häkeln.  Nun habe ich einen fertigen Hut und eine Erinnerung an Riga. Im Treppenhaus noch zufällig Marek und Marius getroffen. I love Treppenhaustalks. Abschied.

Am Donnerstag die letzte Prüfung. Unser Raum war besetzt. Also haben wir oben in einem Konferenzraum alle an einem riesigen Besprechungstisch die Klausur geschrieben. War auch lustig. Eine Stunde schreiben und dann wollte ich frei sein. Abgeben und draußen sein. Ein letztes Mal durch Riga laufen.

Ich weiß es klingt sehr kitschig, aber ein Stückchen Riga ist jetzt Teil meiner Persönlichkeit. Am letzten Tag noch kurz Panik schieben, dass ich nicht genügend Fotos von der Stadt gemacht habe.

Ein Bild um die Häuser hier zu appreciaten

Alles in die Rucksäcke stopfen. Hab schonmal besser gepackt. Bin auch essensmäßig eher unvorbereitet, aber ich habe einfach keinen Platz…

Sieht gar nicht so viel aus, ich weiß, aber schwer ist es trotzdem

Als ich nach Lettland gefahren bin habe ich einen LKW mit latvian birch plywood gesehen. Seither nicht mehr. Bis jetzt an meinem letzten Tag. Das habe ich als Abschiedsgruß gewertet.

Abschied von der WG. Uneleganter Abgang, da ich mit meinem Rucksack nicht durch die Tür gepasst habe…

Es wurden zwei Busse zusammengelegt, deshalb kurz Chaos. Freie Sitzplatzwahl. Da habe ich mich doch nochmal für die Nahtoderfahrung an der Frontscheibe entschieden. Nein, das ist noch nicht nah genug, fahr bitte weiter auf! Herzkasper.

So durch Litauen zu fahren, da hbe ich erkannt, dass mir Litauen am meisten gefällt von den baltischen Ländern. Hätte ich nicht gedacht. Hat irgendwas. Generell sehe ich jetzt, wie verschieden die drei Länder sind, die sonst immer so in einen Topf geworfen werden.

Vorbei an einem Shell LKW von dem das h abgegangen ist. Ich liebe es wie so die Wahrheit offenbart wird. Das ist mein Humor!

In Vilnius war es nachts noch wahnsinnig schwül. Einchecken ins hostel Jamaika und was soll ich sagen: der Name passt wie die Faust aufs Auge! Ich weiß nicht, ob mit Absicht die Zimmer nicht gelüftet wurdne für den extra touch an Luftfeuchtigkeit. VOn draußen aus dem Innenhof laute lateinamerikanische Musik, es war so heiß wie im Hochsommer. Das hätte ich nicht gedacht, dass ich im Baltikum mal so schwitze und mich fühle, als ob ich auf nem anderen Kontinent wäre. Das Hostel war richtig groß. Die Matratzen auf alten Getränkekisten, Holzmasken an der Wand, die fand ich gar nicht so gruselig.

Halbwegs angenehme Nacht. Zweimal war ich heute morgen frühstücken, weil ich so ausgehungert war. Und weil ich noch so viel Zeit hatte. Jetzt habe ich ein Brot, Frischkäse und nen Apfel gekauft. Bald sind wir an der polnischen Grenze. Im Moment macht mir die Distanz noch nichts aus. In 26 Stunden bin ich wieder in Weingarten. Ich mag das Gefühl, wenn mein Kopf so zwischen zwei Welten und zwei Leben ist, dass ich dann auch die Zeit und die Distanz nutzen kann. Man stelle sich vor ich wäre nach nem zweistündigen Flug wieder in meinem anderen Leben. Damit könnte ich nicht umgehen. Keine Ahnung wie effektiv ich jetzt alles der letzten Monate verarbeite, aber zumindest ist es interessant langsam die landschaftliche Veränderung draußen zu sehen. Mit jeden Meter näher an zuhause zu sein. In sieben Stunden bin ich in Warschau. Vielleicht bin ich dann so müde, dass ich nachts im Bus schlafen kann.

Und dann ist dieser Lebensabschnitt vorbei.

Haide tschao, es war loti labi (sehr gut)

Ein Gedanke zu „Sommer ist, wenn wir abends unsere Füße waschen müssen, bevor wir ins Bett gehen“

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