Angekommen im Alltag – Part 2

Willkommen 2016!

Ich möchte euch zunächst alles Gute für das Jahr 2016 wünschen! Gesundheit, Glück, Zufriedenheit, Kraft und Energie für alle anstehenden Aufgaben! Ich hoffe es wird für euch ein schönes und glückliches Jahr werden!

 

Was wird das Jahr 2016 für mich bringen? Auf jeden Fall mal einen Tag mehr! Dieses Jahr hat der Februar wieder 29 Tage. Das heißt: Ich bin einen Tag länger im Ausland 😉 Wo wir schon beim nächsten Thema sind: Mein Auslandsaufenthalt wird zu Ende gehen. Und dann Beginnt der „Ernst des Lebens“. Ab September starte ich im Referendariat durch. Wenn alles klappt. Es wird sich also wieder einiges verändern. Zunächst genieße ich aber noch meine Zeit in der Mongolei.


 

Teil 2 von Angekommen im Alltag gibt euch nun einen Überblick über meinen Dezember. 🙂 Ein bisschen Vor-Weihnachts-Stimmung, ein bisschen Raus aus der Stadt. Und ein bisschen Abwechslung. Das beschreibt den Monat ganz gut 😉

 

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt…

Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier…

Die Zeit bis Weihnachten vergeht immer sehr schnell! Und auch ich hier in der Mongolei bin von ein bisschen Weihnachts-„Stress“ nicht verschont geblieben. Postkarten schreiben und rechtzeitig losschicken. Weihnachtsgeschenke für die Familie kaufen. Ja, die haben etwas bekommen. 🙂 Nicht zu vergessen: Plätzchen backen. Und so waren die 1. und 2. Advetvents-Woche vorbei.

Einen Weihnachtsmarkt habe ich am 1. Advent auch besucht. Und dort im Cafè mitgeholfen. Organisiert wurde er von der International Women‘s Association. Es war wunderschön. Bei Glühwein und Stollen inklusive Schnee kam richtig Weihnachtsstimmung auf.

Die letzten zwei Advents-Wochen waren auch abwechslungsreich: Stricken lernen, raus aus UB, eine Hunde-Schlitten-Tour und ein Theaterstück auf Mongolisch. Dazu aber später noch mehr!

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Der Adventskalender von Sanchir (mein Gastbruder). Am Ehrenplatz vor dem Fernseher.

meine mongolische Krippe

Das ist meine mongolische Krippe. Mit der feier ich nächstes Jahr Weihnachten in Deutschland!

1. Advent (1) 2. Advent3. Advent  4. Advent


 

Mongolisch kochen – Part 2: Nogootoi huurga mit Gambir

Wie geil ist das denn?

In der zweiten Dezember-Woche war es mal wieder soweit. Wir hatten die Möglichkeit unsere mongolische Rezepte-Sammlung zu erweitern. Maral, eine Mongolin die in Deutschland Medizin studiert, war zu Besuch und hat Angeboten uns was zu zeigen. Beziehungsweise uns Anweisungen zu geben und wir versuchen es umzusetzen. 🙂

Erstmal musste ein Gericht ausgesucht werden. Maral schickte uns eine schöne Auswahl an Gerichten. Und siehe da: ich bin jetzt fast 4 Monate in der Mongolei und es gibt immer noch Gerichte, von denen ich noch nie etwas gehört habe! Wir entschieden uns für ein mongolisches Gericht namens „Nogootoi huurga“. Dazu sollte es Gambir geben. Also quasi ein Gemüse-Eintopf mit mongolischen Tortillas.

Also los. Ich hatte keine Vorstellung, wie es werden würde. Wir gingen einkaufen. Fleisch (natürlich), Zwiebeln, Kartoffeln, Karotten, Kohl. Ganz simpel.

Dann ging es ans Eingemachte. Den Teig für die Gambir zubereiten. Mehl, etwas Salz und warmen Wasser. Genauso wie die Nudeln beim Tsuivan (Gericht Nr. 1 aus der Mongolei). Und es ist nicht ganz einfach diesen Teig zu machen. Ich habe die Prüfung aber bestanden und wir hatten einen super Teig für die Gambir 😀

Dann: Gemüse schneiden, Fleisch und Gemüse anbraten. Ein bisschen im Wasser köcheln lassen. Würzen. Fertig. Super simpel. Die Gambir mussten noch ausgerollt und herausgebacken werden. Wie es schmecken würde: Ich konnte es mir immer noch nicht vorstellen. Aber dann, mit dem ersten Bissen in meinen gefüllten Gambir, war klar: Geile Sache! Extrem lecker! Sollte man in der Mongolei unbedingt probieren. Wenn man es irgendwo bekommt! 🙂

 


 

Und noch mehr Essen: Schlemmen im teuersten Hotel der Stadt. Das Shangri La

Man gönnt sich ja sonst nichts.

Anlass war Marens 25. Geburtstag. Sie hatte schon vor längerem erwähnt, dass sie an dem Tag gerne im Shangri La Essen gehen wollen würde. Also ab ins teuerste Hotel der Stadt. Wenn sie sich das wünscht, bekommt sie das 🙂

Und was ist so besonders dort? – Das Büffet! Für umgerechnet 20 € bekommt man nahezu alles. Für mongolische Verhältnisse ist das schon sehr teuer. Also wurde hier einen Abend lang so richtig geschlemmt. Es gab ein super Salat-Büffet, guten Käse, Sushi. Dann diverse Fleischsorten. Spanferkel, Lamm, Schwein, Hähnchen. Auch Fisch gab es. Und das Nachtisch-Büffet war auch noch der Hammer. Man konnte fast nicht mehr aufhören zu essen. Geschmacklich war es echt top. Und doch mal was anderes zu dem Standard-mongolischem Essen.

Glücklich und zufrieden rollten wir dann nachhause. Zum Glück mussten wir alle ein Stück laufen. Tat nach der Völlerei ganz gut 😉


 

Was für eine Nacht!

Was machen eigentlich die deutschen Organisationen in der Mongolei? Und wie schafft es die Botschaft einen Austausch zwischen Deutschland und der Mongolei zu erreichen?

Mein Freitag-Abend (11.12.) zeigte eindrucksvoll, in welchen Projekten ein solcher Austausch stattfinden kann. Am frühen Abend gingen wir zur Eröffnung der Ausstellung „Die Rolle der Frau in der mongolischen Gesellschaft“. Die Präsentation der Ergebnisse eines Workshop für Photographinnen aus der Mongolei. Eine deutsche Photographin kam für eine Woche her um den Mongolinnen einen tieferen Einblick in die Fotografie zu geben. An deren letzten Tag wurden Bilder geschossen, bearbeitet und in den Druck gegeben. Nun werden die Bilder ausgestellt: Frauen bei der Arbeit (Soldatin, Designerin, Köchinnen, Straßenfegerinnen). Mädchen beim Tanzen. Seniorinnen im Alltag. – Die Bilder geben einen Einblick in die mongolische Gesellschaft. Man sieht: die Frau hat ihren Wert in der Gesellschaft. Auch wenn diese von Männern dominiert wird. Schulische Bildung und Arbeiten ist hier für Frauen selbstverständlich. Sie packen mit an. Initiiert wurde das ganze vom Goethe Institut.

Dann gab es einen kurzen Zwischen-Stopp im Blue Sky, dem Hochhaus gegenüber dem Regierungsgebäude. Im Herzen von Ulaanbaatar. Das Highlight: Im 23. Stock (in Deutschland wäre es der 22.) hatte man hier eine atemberaubende Aussicht über die Stadt bei Nacht! Das hat sich gelohnt. 🙂

Und ab zum nächsten Programm-Punkt: Von unserem Kultur-Attaché organisiert, fand zur gleichen Zeit ein zweiter Workshop statt. 4 DJ aus der Mongolei lernten von dem Hamburger DJ Hr. Svolanski die Kunst des Disc-Jockeys noch näher kennen. Was dabei heraus kam, kann man sich gut anhören! Es gab unter anderem auch Übergänge zwischen den Liedern! Ich war ganz von den Socken 😉 Am Ende war es eine riesengroße mongolisch-internationale Party. Und wir haben viele neue Leute kennengelernt. Es war ein wunderschöner Abend! Das Projekt hat sich also definitiv gelohnt! Und was ist der Nutzen davon? Austausch. Die mongolischen DJs haben Kontakt nach Deutschland geknüpft und neue Einflüsse hinzu gewonnen.

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Beim Feiern mit dem DJ

Besonders schön bei den Projekten ist, dass damit Leute aus der Mongolei mit Deutschland bzw. mit Deutschen in Kontakt kommen, die sonst nichts damit zu tun haben.


 

Raus aus UB – Abschied von Maral

Am 13.12. ging es dann raus aus der Stadt. Maral (wir hatten mit ihr unter der Woche gekocht) flog in der kommenden Woche zurück nach Deutschland. Sie wollte zum Abschied nochmal aufs Land fahren. Also los! Wir fuhren nicht weit raus und fanden eine Jurte. Es wurde Uno gespielt. Khorkhog gekocht. Und ich machte meine erste Schnee-Wanderung. Hätte nicht gedacht, dass das so anstrengend ist. 🙂 Ein bisschen gemütlich beisammen sein, die frische Luft und die Wärme der Jurte genießen.

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Dann ging es auch schon wieder Heim. Dennoch bin ich müde und erschöpft ins Bett gefallen 🙂


 

Lesenacht

Am 18.12. war es so weit. Die Lesenacht der 5. Klasse stand an.

Genau geplant war nichts. Die Kinder kommen. Es wird gegessen. Es wird ein kurzer Text vorgelesen. Dann spielen die Kinder. Danach ein bisschen Disco. Und dann lesen sie selbst. Anschließend geht es ins Bett.

Alles klar, oder? Meine Lehrerinnen wollten abwechselnd weg sein. Es war noch ein Lehrer-Turnier, an dem sie unbedingt teilnehmen mussten. – Solange ich nicht die ganze Zeit alleine mit den Schülern bin: kein Problem.

Aber es kam natürlich anders. Ich war nach dem Abend-Essen für 3 Stunden alleine mit 30 Kindern. Naja… so ist es halt. Irgendwie klappte alles. Ich ließ sie die Spiele spielen. Wir tanzten. Disco halt. Wir sahen einen Film. Naja, nicht ganz. Auf Deutsch wohl auch nicht so interessant. Vor allem wenn man nichts versteht. Dann blätterte jeder ein Buch durch. Nur ein Bruchteil las wirklich darin. Was für eine LESE-Nacht!

Ach, ja. Und in der Nacht kam dann der Nikolaus. Die Schüler mussten vor dem ins Bett gehen ihre Schuhe putzen und vor die Tür stellen.

Nach einem gemeinsamen Frühstück ging es dann nach Hause. Und für mich auch gleich wieder ins Bett. Erholsam war der Schlaf zwischen den Schülern in der Nacht nicht. 😉

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Husky-Schlitten-Tour. Und eine abenteuerliche Wanderung

20.12.2015: 4. Advent. Und was macht man da so?

Mal was wagen. Mal was Neues probieren. Maren organisierte eine Hunde-Schlitten-Tour. Klingt gut. Also war ich dabei.

Um 9 Uhr fuhr der Bus. Wir deutschen saßen da mit unseren Hosen und Unmengen an langen Unterhosen und Strumpfhosen darunter. Die Mongolen waren etwas besser ausgerüstet. Alle trugen Ski-Hosen und dicke Daunen-Jacken. Ups… Na, hoffentlich wird es nicht zu kalt.

Was wir nicht wussten: Unser erster Stopp war mit einer Wanderung verbunden. Aber wir sind ja flexibel. Und es sind ja nur 2 Kilometer. Es war dann aber doch ziemlich anstrengend im tiefen Schnee. Und abenteuerlich. Zunächst hörte ich ein seltsames Geräusch. Häh? Fährt hier im Nationalpark auch die Müllabfuhr vorbei? (In der Mongolei spielt die immer ein Lied wenn sie kommt. Warum erkläre ich im nächsten Blog-Eintrag 😉 ) Nein. Es war keine Müllabfuhr. Es war das heulen eines Wolfes. Unser Tour-Guide hielt kurz inne und hörte. Aber kein Grund zur Sorge. Die gehen schon weg. 2. Teil des Abenteuers: die letzten Meter hoch zu einer Höhle. Ich ging überwiegend auf allen Vieren einen ziemlich steilen Hang hinauf. Einen schneebedeckten Hang. Oben angekommen war ich glücklich es überlebt zu haben. Dann wurde eine Höhle besichtigt. Besser gesagt: ein Stollen. Dort unten war Wasser gefroren. Ich glaube das war das Highlight. 😉 War aber ganz schön es gesehen zu haben. Anschließend ging es zurück. Das steile Stück am Hang wurde in der Hocke auf den Füßen hinunter gerutscht. Danach war es einfacher 😉 Die Wanderung war wunderschön! Es hat sich schon für den Blick über die winterliche Landschaft der Mongolei gelohnt!

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Anschließend gab es etwas zu Essen. Und dann ab auf den zugefrorenen Fluss zum Hunde-Schlitten! Es wurde erklärt wie das Ganze funktioniert. Ok. Verstanden. Aber klappt das auch? Und wie! 😉 Ich stellte mich zunächst hinten drauf. Meine Aufgaben: Bremsen. Und den Schlitten unter Kontrolle halten. Leichter gesagt als getan. Wo die Hunde hin laufen, war relativ unkontrollierbar. Aber sie wussten ja selbst wohin. 😉 Nach einiger Zeit wechselten wir. Nun saß ich im Schlitten. Es ging ein Stück durch einen Wald. Die Hunde zogen was das Zeug hält. Erstaunlich, wie 8 Hund 2 Erwachsene Menschen so locker durch die Landschaft ziehen. Dann kam uns ein Ochsen-Gespann entgegen. Unsere Hunde hielten an. Nachdem ich im Schlitten saß, war ich nun auf Augenhöhe mit dem Ochsen. Und der war ziemlich nah. Wahnsinn, wie riesig diese Tiere sind. Dann rannten die Hunde wieder weiter. Noch ein paar Kurven und wir waren da. Es war eine beeindruckende Fahrt! Und ich weiß jetzt auch, wie laut viele Hunde auf einem Haufen sein können 😉

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Romeo und Julia – eine mongolische Inszenierung eines englischen Klassikers

In der Mongolei muss man etwas spontan sein. So auch am 22.12. Gegen Mittag bekam ich eine Einladung zum Theaterstück „Romeo und Julia“. Die kam von meiner Schul-Managerin. Ein Geschenk an die Lehrer des Distrikts. Vom Bildungsminister und dem „Bürgermeister“ des 1. Distrikts. Oh, ganz nett. Beginn: 16.00 Uhr.

Also ein verkürzter Arbeitstag. Ich sagte kurzerhand ein Treffen mit Anna (kulturweit-Freiwillige in UB) ab. Konnte sie dann aber noch kurzfristiger mit ins Theater nehmen. Eine Karte im Kollegium war übrig. Und dann ging es auch schon los zum Theater.

Freie Platzwahl. 15 Minuten vor 4 betraten wir das Theater. In Deutschland hätte man zu der Zeit nicht einmal mehr 2 Plätze neben einander gefunden. Anders in der Mongolei: Weitestgehend war das Theater leer. Wir sicherten uns gute Plätze nahe bei der Bühne. Und dann hieß es: warten.

Um 20 nach 4 begannen die Ansprachen des Bildungsministers und des Bürgermeisters. Um halb 5 fing das Stück an.

Und was für eine Vorstellung! Mega modern. Abwechslungsreich. Unterhaltsam. Tanz- und Gesang-Einlagen. Auf Eye of the Tiger folgte nahtlos Will you marry me. Schräge Kostüme. Starke Schauspieler. Alles auf Mongolisch. Ich habe kaum ein Wort verstanden. Aber egal: man kennt ja die Geschichte. So ein bisschen zumindest. Am Ende waren 2,5 Stunden Theater ziemlich schnell vorbei.

Gut, dass ich mir das nicht entgehen hab lassen 🙂


 

Über Weihnachten habe ich ja schon berichtet. Es war anders, aber schön. Deshalb springe ich jetzt gleich zum letzten Tag des Jahres:

 

Silvester

Wie gesagt: Man muss hier etwas spontan sein. Am 30.12. habe ich erfahren, dass der 31.12. frei sein wird. Ich mein: da sagt man ja auch nicht nein.

Also konnte der Tag gemütlich starten. Ausschlafen. Frühstücken. Mongolisch lernen. Meine 7 Sachen zusammen packen. Und auf geht’s.

Wir feierten in der Wohnung eines Freundes, der selbst gar nicht da war. Er machte Urlaub und wir bekamen den Schlüssel. Ziemlich starke Sache! Wir wollten Spaghetti Carbonara machen. Ich hatte ja Sahne. Dachte ich. Ein Blick in den Kühlschrank am Nachmittag des 31.12. ließ mich keine Sahne finden. WEG. Meine kleine Welt brach zusammen. Noch nie hat meine Gastfamilie meine Sachen genommen. Auch wenn ich ihnen gesagt habe, sie können was nehmen. Sie machten es einfach nicht. UND DANN AUSGERECHNET JETZT? Sie waren scheinbar sehr von der Sahne begeistert. Also: Nichts mit Spaghetti Carbonara. :/

Also: Improvisation. Etwas, was man hier in der Mongolei durchaus auch gut lernen kann. Spontan kann sich immer mal was ändern. Und dann improvisiert man.

Am Ende gab es einmal Gemüse-Nudeln, einmal Schinken-Brokkoli-Ei-Nudeln, eine Pizza von Anna und Pudding von Vincent und Lennart. Außerdem noch Bier und Sekt. Ach, ja, und Wodka. Der Abend war gerettet 😉

Wir saßen gemütlich zusammen. Quatschten.

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Kurz nach 11 brachen wir dann auf. Wir wollten zum Suhbaatar Square. Dem Hauptplatz. Dort sollte es ein Feuerwerk geben. Wir waren gespannt, wie viel davon man bei dem Smog sieht. Der Platz war relativ gut gefüllt. Es war eine Bühne aufgebaut. Eine Band spielte. Über der Bühne stand Ulaanbaatar 2016 geschrieben. Die Stimmung war ausgelassen. Der Bürgermeister hielt eine Rede und erzählte wir würden in der kältesten Stadt der Welt Silvester feiern. Naja… denke es gibt kältere Orte. Aber kühler als am Nordpol war es mit unseren -20° Celsius dann doch. Dort hatte es milde 15° Celsius. Minus, versteht sich. Obwohl. So ganz eindeutig ist das ja dort oben zurzeit auch nicht. Noch während der Bürgermeister redete begann das neue Jahr. Ohne Countdown. Wir haben es gar nicht richtig mitbekommen. Aber das Feuerwerk zündete pünktlich und das neue Jahr 2016 hatte begonnen!

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Und siehe da! Man konnte das Feuerwerk super sehen! Die Mongolen wissen wie sie es machen müssen! Das Feuerwerk stieg nur wenige Meter in die Höhe und explodierte noch vor der dichten Smog-Schicht. Ganz schön clever! Und so schoss es fast 15 Minuten vor sich hin. Es war ganz nett anzusehen. Danach standen wir noch auf dem Platz zusammen ehe die meisten beschlossen in einen Pub zu ziehen. Haha. Lustig. Mir wurde zuvor gesagt ich muss nichts mitnehmen. Mit gerade einmal 10.000 Tugrik (4,50 €) wäre ich nicht weit gekommen. Also ging ich mit ein den anderen wieder heim. Wir ließen es gemütlich ausklingen. Schickten ein paar Grüße aus dem Jahr 2016 ins Jahr 2015 nach Deutschland. Das war ziemlich cool! Konnte ich bis her noch nie machen 😉 Und dann gingen wir ins Bett.

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Übrigens: In der Mongolei sagt man, dass man im neuen Jahr viel unterwegs sein wird, wenn man um 0 Uhr nicht im Haus ist. Ich werde dieses Jahr also wohl noch viel unterwegs sein, einiges sehen und einiges Neues wird beginnen.

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Neujahrs-Putz mit Maren in Maltes Wohnung

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Der Neujahrs-Ausritt – bei -25° Celsius

Naja… es war erst am 3.1.2016 soweit. Und es war ziemlich mutig. Denn bei der Kälte muss man dick angezogen sein. Sonst ist es kein Vergnügen. Ich hatte 2 Strumpfhosen, eine kürzere Sporthose, meine Kamelhaar-Leggings, dicke lange Socken und eine Sporthose drüber. Oben rum mindestens auch 6 Schichten. Also, sollte gehen. Dicke Handschuhe, Mütze, Helm, 3 Schals und los! Klingt übertrieben? Ist es aber nicht. Denn so ganz optimal war das Ganze noch nicht 😉

Wir fuhren in der Früh los. Ziel war, wie bereits im Oktober, ein Ger-Camp nahe der Dschingis Khan Statue.

Wir ritten durch eine wunderschöne Schneelandschaft. Aufgrund der Kälte war es mir nicht möglich Bilder zu machen. Sorry… Überall lag Schnee. Auch die Bäume waren mit einer Schicht aus Schnee überzogen. Die Flüsse waren nur teilweise zugefroren. Dort wo sie offen waren, dampfte es. Man konnte gut den Unterschied zwischen der Wasser- und der Luft-Temperatur erkennen. Die Luft ist extrem kalt. Das Wasser „wärmer“. Daher der Dampf. Wir ritten über zugefrorene Stellen des Flusses und durch fließendes Fluss-Wasser. Da mussten sich auch die Pferde etwas überwinden. Am Ende ging es über einen Schnee-bedeckten Berg. Wunderschön!

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KÜHE!!! Schaut mal wie flauschig! Die haben hier echt dickes Fell. Absolut süß!

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Mein Pferd. Oder Annas. Die sahen sich sehr ähnlich 😉

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Und dann waren wir froh, nach ca. 2 Stunden endlich wieder am Ger zu sein! Denn es wurde schon ziemlich kühl auf den Pferden. Ich dachte eigentlich, ich spüre noch alles. Als ich jedoch vom Pferd stieg, war ich schon etwas irritiert. Meine Füße fühlten sich seltsam an. Irgendwie fremd. Und irgendwie gefroren. Das hatte ich nicht mehr gemerkt auf dem Pferd. Aber immerhin spürte ich irgendetwas. Schnell gingen wir in die warme Jurte. Füße auspacken, kneten und wärmen. Schuh-technisch bin ich scheinbar nicht optimal ausgerüstet… obwohl ich meine dicksten Schuhe an hatte…

Aber: Es ist noch alles dran. Nichts ist ab-gefroren und meine Füße habe ich nach einiger Zeit auch wieder gespürt.

Somit war es ein wunderschöner Ausritt, der sich auf jeden Fall sehr gelohnt hat!


 

Das waren meine Erlebnisse der letzten Zeit! 😉 Man sieht also: Auch im Winter ist in der kühlen Mongolei einiges geboten. Es wird also nicht langweilig 🙂

Und nun geht es mit meinem Alltag weiter. Es sind zwar noch 3 Wochen Schul-Ferien, aber ich muss trotzdem arbeiten. Unterricht vorbereiten. Feste planen. Sortier-Arbeiten. Außerdem Fitness-Studio. Freunde treffen. Wäsche waschen. Ab und zu kochen. Also, Alltag in UB!

Allerliebste Grüße in die Heimat!

Wir sehen uns dieses Jahr wieder! 🙂

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