Keine Panik auf der Titanik – wir leben noch. Wenn auch nur knapp. Denn keine halbe Stunde nachdem wir gestern aus Osijek aufgebrochen sind, hatten wir einen Platten. Christian, der beim Fahren ein wenig zu einem Rechtsdrall neigt (man erinnere sich an die Leitplanke von unserem Winter-Trip), hat an einer Brücke den Bordstein touchiert – oder wie es ein herbeigerufener Deutsch-Kundiger für die Polizisten übersetzte: „Sie haben die Brücke passiert und wollten gegen einen Stein fahren.“
Allerdings hatten wir auch sehr viel Glück im Unglück: Erstens hatten wir echt Dusel, dass es nur den Reifen erwischt hat und nicht die Karosserie. Zweitens erwieß sich Arne als Experte im Reifenwechseln (und Gott sei Dank hatten wir einen – wenn auch etwas abgefahrenen – Ersatzreifen im Kofferraum). Drittens konnten wir fürs Wechseln entspannt auf einen Feldweg ausweichen. Viertens war die Polizei im nächstgelegenen Städtchen super freundlich, hilfsbereit und des Englischen vergleichsweise mächtig. Fünftens entpuppte sich auch der Ort, in dem wir unser Auto als nächstes zum Automechaniker brachten, als Entdeckung. Und last but not least war der neue Reifen und das Wechseln ein absolutes Schnäppchen.
In der Summe also ein turbulenter, chaotischer und nervenaufreibender Tag, der so ganz anders verlief, als geplant. Und gleichzeitig ein ziemlich perfekter Tag.
Abgrundet wurde er zudem durch unser Domizil für die Nacht: Ein altes Bauernhaus. Dort angekommen zauberte Arne uns ein typisch kroatisches Abendessen, wir spielten Karten und Dart, ich buchte mir ein neues, dezent teureres Ticket für die Heimfahrt (nachdem mein Bus nun endgültig gecancelt wurde) und ich probierte die Whirlpool-Funktion der Luxusbadewanne aus. Ich würde sagen: Może!