Letzte Nacht musste ich nicht alleine schlafen, sondern wurde von Medo (alias Dosis schwarzer, wuscheliger Seele von einem Hund) bewacht. Und heute mit einem feuchten Hundekuss geweckt! Kaum hatte ich mich unter erwartungsvollen Blicken aus dem Bett gerollt, steht er schon schwanzwedelnd vor mir – bereit, die ganze Welt vom Balkon wenn schon nicht zu erobern, dann doch zumindest anzubellen. Ich selbst brauche hingegen erst einmal einen dreifachen Kaffee, um richtig in die Gänge zu kommen. Zusammen mit Dosis Mutter decke ich den Frühstückstisch für die nahenden, hungrigen Mäuler: Fünf Teller! Heute hat Dosi ein volles Haus.
Nachdem eine halbe Stunde später der letzte Krümmel Brot von ebendiesen Tellern verschwunden ist und schließlich auch Arne seinen Krempel zusammen hat, geht es hinunter in die Stadt. Am Kiosk (aka „Tisak“) kaufe ich mir stolz mein erstes Mehrfahrtenticket für den Bus (bisher habe ich aus purer Faulheit immer eines beim Fahrer gelöst). Ein kurzer Zwischenstopp bei mir, ein zweiter im Cafe und langsam kehren auch bei den Jungs die Lebensgeister zurück. Und auch wenn der anschließende Weg selbst Arne kaum ein Foto entlockt, mein Lieblingsplatz, die Torpedo-Abschussrampe, bekommt sie am Ende doch:
Eine Stunde haben wir, um die blaue Weite zu genießen. Und nachdem ich einen Finger ins Wasser gesteckt habe, nutze ich die Zeit für einen ganz neuen Blickwinkel: Die Meeresspiegel-Perspektive. Vierzehn Grad Außentemperatur, deutlich weniger im Wasser – aber selbst den kleinen Schnitt am Zeh ist das seidige Gefühl des Herumplanschens im salzigen Nass mehr als wert. Zurück an Land und in den Klamotten bleibt danach noch genug Zeit für einen Rundgang im winzigen Hafen, dann geht es mit einem ebenfalls kleinen Bus zurück in die Stadt.
Für Arne heißt es bald darauf „Vidimo se“. Doch zuvor muss noch ein Grundbedürfnis gestillt werden und so holen wir uns leckere Burger. Arne muss seinen leider schon im Bus verspeißen, für Christian und mich bietet der Hafen eine stilvolle Kulisse.
Da Christian erst am Abend abfahren muss, haben wir verbleibenen zwei den Nachmittag, um Rijekas Stränden einen Besuch abzustatten. Vorbei geht es also am mächtigen Container-Hafen, auf dem auch an einem Sonntag die Kräne nicht stillstehen. Wir passieren den Tunnel zur Autobahn und schwupps werden die Straßen ruhiger, die Häuser herrschaftlich.
Auch das berühmt-berüchtigte Hotel „Jadran“ liegt auf unserem Weg. Obwohl es mit den Jahren etwas von seinem ursprünglichen Glanz verloren hat – vom Hoteleigenen Badeturm würde ich auch heute noch gerne ins Wasser gleiten! Zum Glück ist man in Rijeka in puncto Bademöglichkeiten allerdings nicht auf die Hotels angewiesen – stattdessen liegen wir keine fünf Minuten später an meinem Lieblingsstrand „Sablicevo“. Und auch die daran anschließenden Stadtstrände „Glavanovo“ und „Pecine“ entlocken Christian ein paar wohlwollende Bemerkungen.
Mit dem Sonnenuntergang und der einsetzenden abendlichen Kühle geht es schließlich jedoch auch für uns zurück in die Stadt. Immerhin bleibt diesmal noch genug Zeit für ein stilvolles Abendessen mit Blick auf den Hafen und den Sonnenuntergang über Ucka. Doch dann heißt es auch für Christian ab in den Bus. Und nur ich bleibe – natürlich – in Rijeka 😉