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Tag 141 – Fischmarkt

Mein letzter Monat in diesem wunderschönen Land ist angebrochen. Erschreckend, das Ende immer näher kommen zu sehen. Schon jetzt laufe ich mit einem unbestimmten Ziehen im Bauch durch die Straßen und versuche so viel wie möglich in mich aufzusaugen, jede Minute zu nutzen.

Insofern ist die Deadline (wie in vielen anderen Dingen des Lebens auch) eine gute Motivation. Schließlich gibt es noch so einige Punkte auf meiner To-Do-Liste, die ich bisher immer vor mir hergeschoben habe. Einer davon: Der Fischmarkt. Denn Fischmärkte haben den unangenehmen Nebeneffekt meist früh am Tag stattzufinden. Und wie Yvonne es neulich ganz treffend formuliert hat: Ich bin eher der Typ für Sonnenuntergänge. Aber heute bin ich es angegangen: Im schönsten Sonnenschein lief ich zum Hafen und weiter zum Theaterplatz. Dort befindet sich der Hauptmarkt Rijekas (die einzelnen Viertel haben alle ihre eigenen kleinen Hallen und Stände) und der Fischmarkt. Vorbei ging es an den vielen bunten Obst- und Gemüseständen („Izvolite?“), hinein in die Fischhalle.

Mein erster Eindruck: Eine Baustelle. Überall standen Gerüste, so wie es aussieht wurde gerade der Stuck im Innenraum restauriert. Schade Marmelade. Aber immerhin: Es gab viel Fischiges zu bestaunen. Gekauft habe ich allerdings nichts, denn auch wenn ich Fisch ab und zu gerne esse – selbst zubereitet habe ich ihn noch nie.

Mit völlig leeren Händen bin ich trotzdem nicht nach Hause zurückgekehrt: An einem Stand kaufte ich frische Petersilie (auch wenn ich eigentlich gerne etwas Koriander gehabt hätte) und an einem anderen einen hübschen Strauß Osterglocken – wenigstens ein bisschen Frühling fürs Homeoffice. Zusammen schauen wir jetzt sehnsüchtig aus dem Fenster und denken: