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Tag 136 – Insel-Hoppping

Mein vorerst letzter Tag in Zagreb – also Vollgas! Und nachdem ich bisher eher außerhalb des Stadtkerns unterwegs war, lautete die Devise: Altstadt und Museen. Kaum war der vormittägliche Unterricht beendet, stiefelte ich los Richtung Innenstadt. Auf dem Weg kam ich am MUO vorbei, dem Museum für Kunst und Kunsthandwerk. Da mir zum einen das Gebäude gefiel und zum anderen das Thema der aktuellen Ausstellung, ging ich kurzentschlossen hinein. Drinnen erwartete mich ein Raum voller Comics und modischer Accessoires:

Als Zweites steuerte ich das Museum der Illusionen an. So wirklich fasziniert hat es mich allerdings nicht. Aber die Spiegelinstallationen fand ich doch ganz nett.

Über den Grič Tunnel, einem Luftschutzraum des zweiten Weltkriegs (davon gibt es praktisch in jeder größeren Stadt einen – auch in Rijeka und Pula), durchquerte ich den Berg der Oberstadt und erreichte die Unterstadt. Das Ziel: Das 80-er Jahre Museum. Das 80-er Jahre Museum ist wie eine Wohnung aufgebaut: Wohnzimmer, Küche, Bad, Schlafzimmer und Kinderzimmer (bzw. Spielzimmer). Und wie in einer richtigen Wohnung darf man alles anfassen und ausprobieren (ok, sagen wir: wie in der eigenen Wohnung – bei Fremden ist das vielleicht seltsam). Damit man sich sofort wohlfühlt, gibt es außerdem einen Kaffee auf’s Haus. Ihr könnt euch vorstellen: Ich fand’s klasse!

Zurück in der Gegenwart lief ich die paar Meter zur Oberstadt. Beim Durchschreiten des Steintores fiel mir auf, dass im Torbogen Kirchenbänke stehen und an der einen Wand ein Marienschrein eingelassen war. Tatsächlich saßen und standen davor auch einige Menschen im Gebet versammelt. Seltsam, so mitten auf der Straße. Ich selbst ließ mich stattdessen lieber auf einer kleinen Mauer mit Blick auf die Unterstadt nieder. Eine kleine Verschnaufpause, dann weiter zum nächsten Museum, meinem Favoriten für den heutigen Tag: Das Museum der zebrochenen Beziehungen. Ähnlich wie das Love Stories Museum in Dubrovnik werden auch im Museum der zerbrochenen Beziehungen Gegenstände mit ganz eigenen Geschichten ausgestellt. Diese – meist ganz alltäglichen – Dinge zu betrachten und die doch sehr persönlichen Anektoten dazu zu lesen, ist einfach nur spannend! Am meisten gefallen hat mir die Geschichte zu einem Handy: „Er hat mir sein Handy geschenkt, damit ich ihn nicht mehr anrufen kann.“ „Autsch!“, sag ich da nur…

Wieder eine kurze Pause mit Blick auf Zagreb, dann noch ein letztes Museum. Nur 45 Minuten hatte ich, um das Stadtmuseum zu erkunden. Das hieß: Nur nicht bummeln! Aber auch wenn ich am Ende ein paar Abstriche machen musste, so haben sich die 30 Kuna Eintritt doch auf jeden Fall gelohnt!

Als ich um 18 Uhr schließlich als Letzte das Museum verließ, war es draußen schon dunkel geworden. Und so konnte ich Zagreb noch einmal im Abendblau genießen. Ein bisschen traurig bin ich schon, dass es morgen schon wieder weitergeht – so viel hätte ich noch sehen und machen wollen. Aber wer weiß: Vielleicht komme ich ja bald nochmal vorbei 😉