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Tag 84 – Rote Flagge

Das Motto für heute: Rot! Rot wie der Kommunismus, rot wie die Liebe.

Los ging es mit dem Kommunismus, genauer gesagt dem „Red History Museum“ unten am Hafen. Nachdem wir gestern via Nachricht einen Privat-Termin klar gemacht hatten, stand uns die Türe heute offen. Herzlich wurden wir von Krešo begrüßt und in die Museums-eigene App eingewiesen. Als einzige Besucher durften wir unsere Taschen abgeben und sogar die Masken abnehmen – ein komisches Gefühl! Tja und dann gehörte das Museum ganz uns. Wir liefen durch die wohnlich eingerichteten Räume, steckten unsere neugierigen Nasen in Schubladen und Schränke und entdeckten das Schachspiel für uns. Natürlich nicht irgendein Schachspiel, sondern das Set, das von Dubrovnik inspiriert wurde (sieht man am Turm). Genützt hat mir das allerdings nichts – ich verlor krachend. Sauer war ich deswegen aber nicht (wie Arne es fälschlicherweise auf der Schreibmaschine tippte).

Im nächsten Raum, dem Schlafzimmer, legten wir Zivil ab, schnupperten den Duft längst vergangener Zeiten und hörten ein wenig in die kroatische Musik rein. Danach wurde es dunkel – denn obwohl das „Red History Musuem“ ein privates Museum ist, war es das erste, das auch die dunklen Flecken in der kroatischen Geschichte thematisiert. Abgerundet wurde die Ausstellung schließlich durch ganz individuelle Einblicke – und für Arne und mich durch ganz wundervolle Souvernirs. Spannend war auch das abschließende Geplänkel mit Krešo, der wie sich herausstellte der Museums-Inhaber ist. Als er unser Interesse für die Thematik und sein Baby (das Museum) spürte, gewährte er uns kurzerhand einen Blick hinter die Kulissen – und zwar wortwörtlich: Er zeigte uns den Hinterhof des Fabrikgebäudes in dem er eine weitere Ausstellung und ein Café mit Leseecke einrichten möchte. Bleibt also nur zu hoffen, dass dieses super Museum die Corona-Flaute überlebt!

Das Gleiche gilt natürlich auch für das zweite Museum, das wir heute besucht haben: Das „Love Story Museum“ vor den Toren der Altstadt. Auch hier wurden wir sehr herzlich begrüßt und wieder gab es eine private Einführung plus eine Flasche Wasser auf’s Hause. Ganz ehrlich: An den Service könnte ich mich gewöhnen! Im ersten Raum des Museums ging es um Love Stories in und um Dubrovnik. Und der gute Mann (der Arne und mich wohl für ein Pärchen hielt) erzählte uns von den romantischen Ecken der Stadt: Da ist zum einen die Hafenpromenade, wo jedes Pärchen aus Dubrovnik das etwas auf sich hält, seinen ersten Kuss haben möchte. Außerdem gibt es einen Wasserspeier, der einem, wenn man es auf ihm stehend schafft sein Hemd auszuziehen, die große Liebe verspricht.

In der zweiten Etage des kleinen Häuschens geht es dann um die Liebe in Film und Musik (selbstverständlich ebenfalls am Beispiel der Stadt), und die ganz persönlichen Love Stories der Menschen, die Dubrovnik (bzw. das Museum) bisher besuchten. Alles in allem also eine sehr liebevolle Ausstellung, die – obwohl in den Kommentaren auf Google stand „Nice for couples but don’t go there if you’re single“ – auch uns mehr oder weniger beschwingt den Weg nach Hause antreten ließ.

Während wir ein letztes Mal die scheinbar endlosen Treppen hinaufstiegen, diskutierten wir über Vanille- vs. Schoko-Pudding (keine Frage: Schoko) bis sich Arne absolut göttlich vor einer friedlich dasitzenden Katze erschreckte. Noch ein dramatischer Sonnenuntergang und dann war’s das – morgen geht es zurück Richtung Norden!

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