Ice Ice Baby! Mit diesen Worten lässt sich unser heutiger Tag am besten beschreiben. Dabei hatten wir eigentlich Großes geplant: Eine sechsstündige Wanderung ganz oben auf den Bergkämmen des Velebit. Nur – je höher wir fuhren desto schmaler und schlechter wurden die Straßen: Erst kam der Schotter, dann der Schnee und schließlich das Eis. Am Ende mussten wir noch bevor wir den Startpunkt unserer geplanten Wanderroute erreicht hatten einlenken. Wir stellten unser braves Auto in einer halbwegs eisfreien Haltebucht ab und schlitterten per pedes weiter. An unserem geplanten Startpunkt kamen wir allerdings nie an. Denn das war uns dann doch zu weit. Stattdessen entschieden wir uns für eine eineinhalbstündige Wanderung zu einem Gipfel in der Nähe. One way wohlgemerkt.
Nach einigen hundert Metern im feuchten Laub öffnete sich der Wald. Dichter Nebel hing über der schneeweißen Landschaft. Nur ein paar Felsen und Grashügel ragten als Farbtuüfer aus ihr heraus. Während der Schnee immer höher wurde, gruben sich unsere Fußspuren immer tiefer. Nicht lange, dann lag die Erste im Schnee (ihr könnt euch denken wer). Doch spätestens beim steilen und rutschigen Aufstieg zum Gipfel taten es die Jungs mir gleich. Sehr solidarisch!
Und dann waren wir oben. Zumindest kurz, denn von der Aussicht war durch den Nebel nichts zu sehen und der Wind war eiskalt. Christian entdeckte in einem kleinen Kasten ein Gästebuch. Leider war es zu durchweicht um uns darin zu verewigen. Also wieder zurück. Wobei wie immer galt: Runter kommt man – irgendwie (gell Christian 😉 ).
Wir folgten unseren eigenen Spuren und den Wegmarkierungen zurück und erreichten schließlich unser Auto. Und nun wurde es spannend: Würde es anspringen? Und wenn ja, würden wir auf dem Rückweg im Schneematsch feststecken? Oder in den eisigen Kurven ins Rutschen kommen? Fragen, die mir schon auf unserer kleinen Wanderung nicht ganz aus dem Kopf gehen wollten. Womit ich allerdings nicht gerechnet hatte war: Wir konnten unseren Autoschlüssel nicht finden! Ok, wir hatten vergessen unser Auto abzuschließen (kein Kommentar). Aber das half und nur insofern, dass wir unseren Rucksack im Kofferraum ausleeren konnten. Ich war felsenfest davon überzeugt, den Schlüssel nicht als letzte in der Hand gehabt zu haben und war dementsprechend pissig. Christian war sich sicher, den Schlüssel einem von uns gegeben zu haben. Und Arne war genauso ratlos wie wir. Also Taschen durchsuchen. Ich griff in meine Jackentasche und tadaa! Da war er … die ganze Zeit während der Schneewanderung.
Nun, was konnte jetzt noch schiefgehen? Sockig kurvte ich im Schneckentempo bergab. Und ein paar Serpentinen später hatten wir wieder den ersehnten Asphalt unter den Rädern. Zuhause stellten wir die durchweichten Wanderschuhe auf die Heizung und packten uns selbst unter die Dusche und ins Bettchen. Eindeutig genug Abenteuer für einen Tag.