Eigentlich sollte ich heute nur meine offizielle Aufenthaltsgenehmigung bei der Polizei abholen. Doch warum direkt wieder nach Hause zurücklaufen? Noch dazu an so einem schönen Herbsttag. Also habe ich mich entschieden, noch ein wenig weiter zu spazieren. Vom kleinen Hafen ging es zum großen Hafen. Dann hoch die Brücke und wieder runter zum Strand. Endlich hatte ich es einmal hierher geschafft!
Natürlich hatte ich schon von den Stränden Rijekas gehört, doch irgendwie bin ich bisher noch nie dort geladet. Etwas, das ich Zukunft unbedingt ändern will! Zwar sind Sablicevo und Glavanovo nicht besonders groß. Und man muss einige Treppen runter- bzw. hochsteigen. Doch dafür hat man die kleinen Buchten fast ganz für sich allein. Direkt neben dem Strand Glavanovo steht außerdem eine alte Betonplattform. Und oben drauf Gebäude, die lediglich von Stahlträgern davon abgehalten werden, wie Kartenhäuser in sich zusammenzufallen. Ein wenig erinnert mich das Ganze an die Geschützstellungen des Atlantikwalls. Aber ob das stimmt? Ich konnte es leider nicht herausfinden. Auf jeden Fall ist es ein wunderschöner Ort, um sich auf eine bröckelige Mauer zu setzen und den Blick übers Meer schweifen zu lassen. Und wem das zu philosophisch ist, der dreht den Kopf einfach nach rechts und schaut wie ich den Kränen beim Beladen eines Containerschiffs zu.
Irgendwann muss ich zurückkommen und mir hier den Sonnenuntergang anschauen. Denn heute hat mich mein schlechtes Gewissen und der Hunger schon vorher wieder nach Hause getrieben. Ein gutes Risotto braucht schließlich seine Zeit.
Pingback: Tag 29 - Titos „Möwe“ - Heimat.Hafen.Rijeka