Nebo je plavo. Der Himmel ist blau. Auch heute – kein einziges Wölkchen am Himmel. Und das in einer Stadt, in der niemand ohne Regenschirm vor die Tür geht. Seit neun Tagen bin ich nun schon in Rijeka und hatte mehr sonnige Tage also graue. So langsam frage ich mich: Ist das mit dem Regen hier wirklich so schlimm? Oder habe ich einfach nur Glück? Am Ende ist es wohl egal. Denn es treibt mich dazu, jeden Sonnenstrahl umso mehr zu genießen. Und an einem Tag wie heute bedeutet das: Auch ich mache blau.
Genauer gesagt blau-grün, denn mein Ziel für heute ist ein Park. Genauer gesagt: Der Park Vladimira Nazora. Parks in Rijeka sind dabei so eine Sache. Kommt man wie ich aus Leipzig, erscheinen einem die Parks hier in Rijeka erstmal recht klein. Und: Sie liegen allesamt am Hang. Muss man sein Platz im Grünen somit auch erst einmal verdienen, hat das Ganze doch seinen Charme: Die meisten Parks haben kleine Spielplätze und eine schöne Aussicht. Der Park Vladimira Nazora hat außerdem Wasserschildkröten. Und auch die lassen sich heute die Sonne auf den Panzer scheinen.
Für das Buch, das ich mir zum Lesen mitgenommen habe, suche ich mir dann allerdings doch einen anderen Platz. Denn irgendwie zieht es mich in Rijeka immer zum Hafen. Aber auch dort bin ich nicht ganz alleine: Während ich am Pier meine Seele und meine Beine baumeln lasse, wimmelt es im Wasser vor mir geradezu von Fischen.