Hey zusammen,
seit letztem Wochenende kennen wir nun auch die fünft größte Stadt in Ungarn – Pécs oder auch Fünfkirchen auf deutsch. Außerdem haben wir, obwohl wir bereits mehr als vier Monate hier sind, neue Teile unseres Nationalparks entdecken dürfen.
Letzte Woche haben wir viel mit den Rangern zusammen gearbeitet. Wir waren unter anderem bei der Kontrolle der Storchennester dabei und haben neue Waldgebiete markiert, in welche in Zukunft Lichtungen entstehen sollen. Meist wird die Veränderung von Waldgebiet zu Lichtung durchgeführt, da ein zu hoher Anteil invasiver Pflanzen vorhanden ist und auch der ökologische Wert im Vergleich zum Waldgebiet größer ist.
Am Freitag wollten wir dann sehr früh aufstehen, da wir mit einem Ranger verabredet waren. Leider haben wir (das erste Mal hier in Ungarn) verschlafen und sind so etwas zu spät gekommen… Der Vorteil an etwas mehr Schlaf war, dass wir durch die zusätzliche Energie mehr Kraft für die bevorstehende 17 Kilometerwanderung durch die Puszta hatten. Es war wirklich schön, denn wir haben verschiedene Vogelarten wie Seeadler, Kaiseradler sowie Turmfalken gesehen. Allerdings ist es auf Grund der Weite der Landschaft auch schwieriger einzuschätzen wie weit man vom Ziel entfernt ist. Motivation sollte also vorhanden sein ;).
Das Wochenende durften wir bei Ronja und Joshua in Pécs verbringen. Beide sind an Schulen tätig. Pécs haben wir als eine sehr besondere Stadt wahrgenommen, da man den deutschen, ungarischen und mediterranen Einfluss gespürt hat. Kroatiens Berge sind sogar von Pécs aus sichtbar! In der Stadt findet man sehr viele deutsche Studenten, davon vor allem Medizinstudenten, wieder. Überrascht hat uns auch die Anzahl deutscher Autos. Unser Kennzeichen wurde nicht wie sonst ausgiebig begutachtet, sondern ging in der Menge unter.
Pécs wurde auf Grund der Tatsache, dass es Kulturhauptstadt Europas 2010 war, sehr schön renoviert. Von den Plakaten, auf denen eine EU-Förderung beschrieben ist, gibt es hier noch viel mehr als normalerweise in den größeren Städten Ungarns. Unter anderem haben wir auch das Kulturviertel Zsolnay besucht und die Bischofskirche des Bistums von Pécs bewundert.
Diese Woche haben wir unser Monitoring fortgesetzt. Dort sammeln wir die GPS-Position sowie den Durchmesser der Eichen in einem bestimmten Gebiet. Diese Informationen helfen, um den Zustand unseres Eichenwaldes zu bestimmen. Wichtig ist auch zu klären, ob genügend junge Eichen nachwachsen, da wir sehr viele ältere Eichen im Waldgebiet haben. Kleinere Individuen können aber schnell durch verschiedene Umweltfaktoren am Wachstum gehindert werden.
Seit Dezember haben wir auch einen neuen permanenten Mitbewohner, den wir euch heute vorstellen wollen: Csoki. Er ist uns eines Tages einfach zugelaufen und geblieben. Mittlerweile hat er auch schon mehr Vertrauen zu uns gefasst und wird von allen Mitarbeitern hier gut versorgt. Nur eine Hütte die fehlt noch.
Dieses Wochenende bekommen wir Besuch und das Wochenende darauf lernen wir auch endlich Ungarns viertgrößte Stadt kennen. Also seid gespannt!
Eure Stella und Helene