Seit Sonntagabend bin ich nun in Montevideo. Sonntagabend haben wir eigentlich nicht mehr viel gemacht außer Empanadas gegessen, die sehr lecker waren. Am Montag haben wir dann mit unserem Sprachkurs in der Academia Uruguay angefangen, einer wirklich guten Sprachschule! Ich habe mit Sophie auf Level IV bei Santiago angefangen!
Wir haben auch noch eine Brasilianerin bei uns in der Gruppe, Patricia. Nachdem wir uns vorgestellt hatten, begannen wir gemeinsam mit den Übungen in unserem Lehrbuch. Um 11:30 Uhr gab es eine Pause, in der wir mit Bizcochos versorgt wurden, das war sehr lecker! Am Nachmittag besuchten wir das Cabildo, wo früher das Parlament tagte und ein Gefängnis untergebracht war. Heute gibt es dort eine Kunstausstellung, die wir uns angeschaut haben. Das Gebäude war sehr schön und hatte teilweise auch noch alte Räume, die so waren wie im ursprünglichen Parlament und Stadtrat.
Nach dem Cabildo liefen wir weiter in Richtung Avenida 18 de julio, auf dem Weg überquerten wir die Plaza Independencia, die wir ja schon kannten. Trotzdem gab es ein Gebäude, das wir noch besuchen wollten, es steht direkt neben dem Gebäude der Präsidentschaft und beherbergt das Museo de Casa del Gobierno. Von außen ist dieses Gebäude sehr schön anzusehen. Innen drin begrüßte uns eine große imposante Form des Wappen von Uruguay. Am Eingang bekammen wir ein Badge, welches uns als Besucher auswies. Wir machten ein Foto vor dem schönen Wappen und gingen dann die Treppen hoch, um unseren Besuch zu starten. Oben gab es von jedem Präsidenten ein Gemälde und einige hatten auch einen eigenen Raum, in dem persönliche Gegenstände ausgestellt wurden, so zum Beispiel von Fructuoso Rivera, dem ersten Präsidenten der Republik. Die Ausstellung war sehr schön und patriotisch. Nach einer guten Stunde waren wir fertig mit unserer Tour und verließen das schöne Gebäude wieder.
Am folgenden Tag hatten wir wieder Sprachschule, wir haben uns viel über Politik zum Anfang unterhalten, denn am Wochenende wurde ja gewählt. Unser Sprachlehrer Santiago hat uns sehr gut und ausführlich alle zur Abstimmung stehenden Themen erklärt. Am Nachmittag haben wir dann noch gelernt, wie man richtig Mate zubereitet und alle Regeln rund um den Mate kennengelernt, denn die Art und Weise wie man den Mate trinkt, serviert und annimmt ist etwas gesellschaftlich sehr relevantes, was viele Touristen nicht wissen. So ist es hier in Uruguay zum Beispiel ein schwerer Verstoß und wird als Insult wahrgenommen, wenn man mit dem Trinkhalm, der Bombilla, im Mate herumrührt, denn das darf höchstens der Cebador, also derjenige, der den Mate zubereitet. Ich bin in eines der Fettnäpfchen, über die wir gesprochen haben, auch schon reingetretten. Nämlich das ich, indem ich Muchas Gracias, also vielen Dank gesagt habe, mich selbst aus der Materunde rausgenommen habe, denn Muchas Gracias meint, in diesem Kontext, so viel wie „Danke es reicht“.
Die Matewerkstatt war aber nicht die einzige Aktivität, die wir von der Sprachschule besuchten, einen Abend waren wir auch in einem der modernsten Kinos von Montevideo und haben den Film 25 Watts geguckt, ein alter Filmaus Uruguay, der einfach das Leben von drei Jugendlichen aus einem Viertel in Montevideo zeigt, klingt erstmal nicht sonderlich spannend, aber viele Dialoge sind echt lustig. Insgesamt sehr zu empfehlen der Film, wenn man mal so einen Eindruck von einem etwas älteren Uruguay (2000er) bekommen möchte.
Neben den Aktivitäten der Sprachschule haben wir aber natürlich auch unsere eigene Erkundungstour durch Montevideo fortgesetzt. Davon berichte ich in meinem nächsten Eintrag noch ein wenig mehr, denn sonst wird das hier zu lang.