Nairobi – Meru, Achterbahnfahrt der Gefühle

Einige von euch werden sich sicherlich fragen, „Was, Julia war schon wieder in Nairobi?“ Ja, ich war in Nairobi, ein letztes Mal für einen Workshop, diesmal nicht mit Emmah, sondern mit drei Schülerinnen. Es war ein Workshop zum Thema „Schülerzeitung“. Seit ein paar Monaten gibt es das Onlinemagazin „BOOM“ (Bilinguales Ostafrikanisches Online Magazin), das allen Schülern an Pasch-Schulen offen steht. Hier können die Schüler selbst berichten was sie beschäftigt, sie können Meinungen austauschen und Kommentare schreiben. Da aber viele nicht wissen wie man eine gute Überschrift, oder einen spannenden Teaser für einen Artikel schreibt, wurde das und vieles mehr in dem Workshop vermittelt. Wir haben aber nicht nur gearbeitet. Es stand auch ein Ausflug zur „Daily Nation“, der größten Zeitung in Kenia und zum Elephant Orphenage an. Es war eine schöne, spannende Woche an deren Ende wir Gast in der „Deutschen Schule Nairobi“ waren, da es hier einen Computerraum gibt, wo die Schüler ihre Ergebnisse online stellen konnten. Es waren übrigens nicht nur Schüler aus Kenia, sondern Schüler von allen Paschschulen in Ostafrika, was bedeutet, dass Schüler aus Tansania, Burundi und Uganda angereist kamen.

Als es dann am Samstag wieder von Nairobi nach Meru ging, war ich sehr nachdenklich. Am Abend vorher hatten wir Freiwillige [Lotte (Nairobi), Clara und Patricia (Kampala) und ich (Meru)] ein letztes Treffen mit Sabine, unserer Mentorin. Sie hat uns zum Essen eingeladen. Es war ein schöner Abend aber auch gleichzeitig war es für mich der nächste Abschied. (Von Emmah hatte ich mich schon verabschiedet bevor ich nach Nairobi gefahren bin, da sie jetzt in München für eine Fortbildung ist.)

Auf dem Weg dann ging mir viel durch den Kopf, es war ein Auf und Ab der Gedanken, der Freude darüber, dass es bald wieder nach Hause geht, der Trauer, dass ich dieses schöne Land bald verlassen werde. Mit jeder Kurve, jedem Berg den wir hinter uns ließen kamen die verschiedensten Erinnerungen, an all die unterschiedlichen Menschen, die ich kennen lernen durfte, an die vielfältige Natur die ich gesehen habe, nicht nur in den Nationalparks, die tollen Workshops, die ich besucht oder betreut habe…

Es war einerseits eine lange Zeit für mich, weil ich so oft Leerlauf hatte, es so oft einfach nichts zu tun gab, aber im Rückblick vergingen die fünf Monate, die ich hier in Kenia hatte, so schnell, dass ich manchmal auch gerne länger bleiben würde (unter zwei Bedingungen, dass meine Arbeitsstelle von Meru nach Eldoret verlegt wird und dass ich selbst kochen darf….).

So das wars dann mal wieder von mir. Ihr merkt, dass die Abstände zwischen den einzelnen Einträgen länger werden, dass es nicht mehr so ausführlich ist, das liegt daran, weil für mich vieles so normal geworden ist, dass ich es nicht mehr für notwendig halte davon zu berichten. Zeit hätte ich ja genug, aber es fehlt dann oft auch die Motivation. Selbst der Workshop in Nairobi war nichts Besonderes mehr, ich war schon so oft in Nairobi, habe an so vielen verschieden Veranstaltungen teilgenommen, hab schon so viele Elefanten gesehen (im Waisenhaus war ich auch schon mal), es gibt gerade einfach nicht mehr viel was mich überrascht, vielleicht ist es auch gerade deshalb gut, dass es bald auf zu neuen Ufern geht, auf ins Referendariat, was ich vermutlich recht schnell verfluchen werde….

Ach und am Rande bemerkt, weil ich ab Freitag frei habe, werde ich mich nochmal auf den Weg machen und Nadja besuchen… Also dann macht es gut meine Freunde und verzeiht mir, dass ich mich nur so spärlich mitteile.

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