Великден

Frohe Ostern!

Schöne Feiertage!, wünsche ich meinen Kolleginnen jetzt schon zum zweiten mal. In Bulgarien wird heute das orthodoxe Ostern gefeiert. Für uns heißt das: zwei mal Osterferien und eine sehr kurze Arbeitswoche dazwischen.

Der größte zeitliche Abstand, der zwischen dem christlichen und dem orthodoxen Ostern liegen kann, ist wohl vier Wochen; in diesem Jahr ist es nur eine. Dadurch war am vergangenen Sonntag hier Palmsonntag und viele Menschen kamen mit grünen Weidenzweigen aus der Kirche heraus, die danach an die Wohnungstür gehangen wurden. Der Tag nennt sich auf Bulgarisch »Цветница«, was von dem Wort »Цветя« (Blume) kommt. Deshalb feiern an diesem Tag alle Menschen, die einen blumigen Namen haben, ihren Namenstag.

Den Osterhasen gibt es hier nicht – außer mittlerweile aus Schokolade im Supermarkt. Aber Eier, die werden hier auch gefärbt. Wichtig dabei ist, dass das erste Ei rot gefärbt wird. Das wird dann zur Ostermesse mit in die Kirche gebracht und man bewahrt es bis zum nächsten Jahr auf. (Man sollte also gut drauf achten, dass das erste Ei, das man färbt, heile ist.) Die meisten Eier sind im Jahr danach sehr leicht geworden – hat es noch Gewicht, bringt es Glück. In der Messe in der Nacht zum Ostersonntag erklingen um Mitternacht die Glocken und der Priester singt ein feierliches Lied. Die Menschen zünden in der Kirche ihre Kerzen an und umkreisen dreimal die Kirche.

Eine traditionelle Osterspeise ist Косунак (Kosunak) – ein Hefezopf. Eine weitere Tradition ist der „Eierkampf“, bei dem Eierköpfe gegeneinander geschlagen werden. Die Person, deren Ei heile bleibt, hat Gesundheit und Glück.

[Quelle: eine Kollegin & Bulgarisch-Sprachkurs, bei dem wir gerade das Thema Weihnachten behandeln, aber dann doch auch über Ostern gesprochen haben.]