Bosnischer Kaffee zum Frühstück

Ja, es ist lange her, dass ich von mir hören lassen habe. Doch hier passiert einfach so viel! Wie soll ich da noch Zeit zum Schreiben haben? Hier also nur ein kurzer Frühstücksbeitrag, den ich innerhalb einer Tasse bosnischen Kaffees (aus dem neuen bosnischen Kaffeeset aus Sarajevo) und in meiner neuen Wohnung im Zentrum Belgrads verfasst habe.

Diese Geschichte oder: Gut, hier zu sein!

Was ich rückblickend über die letzten zweikommafünf Wochen sagen kann: Serbien und der gesamte Balkan zieht mich immer weiter in seinen Bann. Denn umso mehr ich mit Menschen rede, umso öfter ich Fragen stelle nach ihrer persönlichen Geschichte und mich auch durch diverse Schriftstücke in die Vergangenheit der Region einarbeite, umso mehr weiß ich: Es ist gut, dass ich hier bin. Denn für mich käme keine Karibik und kein sanftes Spanisch gegen diese Faszination an!

An die Grenze zwischen Kroatien und Serbien ging es letztes Wochenende mit einem französischen Couchsurfing -Freund.
An die Grenze zwischen Kroatien und Serbien ging es letztes Wochenende mit einem französischen Couchsurfing -Freund.

Diese Kunst oder: Tränen im Theater

Obwohl ich nicht sagen kann und möchte, dass ich die Geschichte der Konflikte des Balkans verstehe, sehe ich mich selbst auf einem guten Weg. Besonderen Anteil daran hat meine Arbeit hier am Goethe-Institut Belgrad. Nicht nur, dass ich hier die Chance habe aktiv an der Gestaltung des Kulturprogramms mitzuwirken, dieses Kulturprogramm thematisiert zusätzlich auch genau die Themen, die mich gerade beschäftigen. Dabei geht es um „Eingeschriebene Erinnerung“ der Balkanregion oder um „Common Grounds“ zwischen den Menschen hier. Und wenn dann nach der Aufführung des Maxim Gorki Theaters, das wir am Mittag noch in der Residenz des deutschen Botschafters begrüßt hatten, der gesamte Saal steht, große Teile des Publikums (zugegeben: mich eingeschlossen) und die Schauspieler Tränen in den Augen haben, dann weiß ich gar nicht was ich darüber schreiben soll. Außer: Seht euch das Stück an, wenn ihr irgendeine Gelegenheit dazu habt! Vielleicht findet auch ihr euch dann auf einem Weg immer tiefer in die Faszination dieser Region.

Mein neues Kaffeeset aus Sarajevo =)
Mein neues Kaffeeset aus Sarajevo =)

Bosnischer Kaffee

Ich hatte einen kurzen Frühstücksbeitrag versprochen. Die Hälfte meiner winzigen Tasse bosnischen Kaffees ist während des Schreibens kalt geworden, doch immernoch schmeckt die pechschwarze Flüssigkeit so, wie richtig guter Kaffee schmecken muss. Und er wirkt! Deshalb mache ich mich nun auf zu einem neuen Tag voller spannender Aufgaben im Goethe-Institut. Und das Rakija-Date für heute Abend steht auch schon – nach einem kleinen Skype-Date. Denn nein, ich habe euch zuhause nicht vergessen!