Jetzt bin ich schon fast 2 Wochen hier in Tbilisi! Verrückt, wie schnell die Zeit vergeht.
Letzte Woche Freitag kamen die anderen Freiwilligen, die auch in Georgien eingesetzt sind, nach Tbilisi. Abends sollte nämlich ein Treffen mit der Fachberaterin Angela Schmidt der ZfA stattfinden. Einer der drei Freiwilligen, die nicht hier in Tbilisi wohnen, Richard, kam deshalb am Freitag Nachmittag zu uns. Mit ihm zusammen fuhren wir dann mit der Metro zur „Fabrika“- dem Kreuzberg von Tbilisi (damit haben wir es zumindest verglichen). Dort schauten wir uns die Läden an, quetschen uns zu siebt in einen Fotobus und aßen etwas- bis der Regen losging. Und wie es regnete! Das hatte ich schon lange nicht mehr so gesehen. Leider hatten nur Laetitia und ich an einen Regenschirm gedacht- Gruppenkuscheln auf einem ganz neuen Level. Klitschnass kamen wir wieder zuhause an.
Zum Glück war das Restaurant in dem wir uns später mit Frau Schmidt treffen wollten nicht weit entfernt- nur fünf Minuten zu Fuß! Im „Rainers“ trafen wir dann auch die beiden Freiwilligen aus Kutaissi, Paulina und Heléne, aber auch Gabriel und Lara zum ersten Mal nicht digital. Beim gemeinsamen Essen lernten wir uns dann noch weiter kennen- es war total cool, sich nach dem digitalen Vorbereitungsseminar auch endlich mal in echt zu sehen!
Mit Frau Schmidt und der ständigen Vertreterin des deutschen Botschafters besprachen wir Ideen und Projekte, die gerade Unterstützung brauchen beziehungsweise an denen wie teilnehmen könnten. Außerdem haben wir viel über Georgien aus der deutschen Perspektive erfahren- vor allem was sämtliches Herumreisen im Land betrifft. Nach diesem Treffen kamen die anderen noch mit zu uns und so ließen wir den Abend gemeinsam ausklingen.
Samstag hatte ich geplant, mich mir den Lehrer*innen meiner Schule zu treffen. Um 15.30 Uhr holte mich meine Ansprechpartnerin Inga von zuhause ab. Wir fuhren zu einem Restaurant, welches etwas weiter entfernt vom Zentrum ist und direkt an der Kura, Tbilisis Fluss, liegt. Dort lernte ich (fast) alle meine Kolleginnen kennen und wurde herzlich von ihnen begrüßt. Etwas später kam auch der deutsche Lehrer meiner Einsatzstelle dazu.
Aufgetischt wurden alle möglichen georgischen Spezialitäten- von Chatschapuri über Khinkali bis Mtsvadi. Ich war von 16 bis 20 Uhr mit Ihnen in dem Restaurant. Vier Stunden- VIER! Ich war danach so satt, dass ich nicht einmal mehr Wasser trinken konnte, ohne dass mir schlecht wurde.
Abends gingen wir dann wieder in den Park, in dem wir schon vor ein paar Tagen gewesen waren und trafen uns dort mit den Georgiern. Wir spielten Karten und redeten- es war echt lustig.
Den nächsten Tag reiste Richard wieder nach Telawi ab. Mir ging es leider nicht so gut, ich hatte ganz schöne Bauchschmerzen. Vielleicht vom Essen des Vortages?
Mit diesem Unwohlsein ging es am Sonntag los und endete erst am Donnerstag wieder so richtig. In dieser Zeit habe ich leider nicht viel gemacht, einfach weil es mir nicht gut genug ging, um viel zu laufen.
Gestern haben wir lange ausgeschlafen und sind dann nachmittags zum Mziuri- Park gelaufen in dem eine Preisverleihung des ZfA stattfinden sollte. Ausgezeichnet wurden Lehrerinnen (mit dem DSD- Gold) und Schülerinnen (für die erfolgreiche Teilnahme am Lesefüchse- Wettbewerb und das Engagement als Schuljournalisten für die Kaukasische Post).
Nach der kleinen Zeremonie unterhielten wir uns noch mit den Lehrer*innen und liefen dann noch durch den Park. Um uns wieder aufzuwärmen tranken wir in einem Café einen Tee und machten uns dann auf den Weg, um Khinkali zu essen (die anderen hatten diese nämlich noch nicht unbedingt probiert!). Nach dem Essen gingen wir wieder nach Hause, wir hatten uns für den nächsten Morgen um 10 Uhr mit Lara und Gabriel am Bahnhof Didube verabredet, um einen Ausflug zu machen. Das bedeutete früh ins Bett gehen!
„Frühes“ Ins- Bett- Gehen, früheres Aufstehen! Wir holten uns eine Kleinigkeit beim Bäcker, um diese auf dem Weg Essen zu können. Nach einer kurzen Metro- Fahrt trafen wir Lara und Gabriel. Mit einer Marschrutka wollten wir nach Mtskheta, der ehemaligen Hauptstadt Georgiens, fahren. Diese Minibusse waren aber gar nicht so leicht zu finden! Zum Glück spricht Lara Russisch und konnte sich nach dem richtigen Weg erkundigen, sodass wir nicht Taxi fahren mussten. Nach einer kurzen Busfahrt waren wir in Mtskheta angekommen. Das erste was wir machten: in einem Café am Ufer eines Flusses einen Tee oder Kaffee trinken. Danach liefen wir weiter ins Zentrum der kleinen Stadt, in der eine Kathedrale steht. Um in die Kirche hineinzugehen, ist es hier üblich, dass sich die Frauen den Kopf, zum Beispiel mit einem Tuch, bedecken. Nachdem wir uns das Gebäude von innen angesehen hatten und irgendwie in eine Hochzeitszeremonie geraten waren (eine von Fünfen, die wir heute gesehen haben!!) gingen wir auch von außen noch einmal um die Kirche.
Gestern hatte uns einer der Lehrer bei der Veranstaltung erzählt, dass man von einem Kloster, dass auf einem Berg liegt, einen fantastischen Blick über die Stadt und die Flüsse, die in ihr zusammenfließen, hat. Deshalb machten wir uns auf den Weg zu diesem Kloster. Nach dem Stapfen durch hohes Gestrüpp, Begegnungen mit Hunden, der Unterquerung der Autobahn (ich glaube nicht, dass es das Wort gibt, aber wir sind durch einen Tunnel auf der anderen Seite der Autobahn herausgekommen) und einer Sackgasse, hatten wir es doch zum Kloster geschafft. Auch dort fanden wir uns plötzlich als „Gäste“ einer Hochzeit wieder, konnten den Ausblick aber trotz Wind und der dann leider fehlenden Sonne genießen.
Nach der Wanderung hungrig geworden, fuhren wir mit dem Taxi zurück ins Tal und kehrten dort im ‚House of Beans‘ ein. Und wieder gab es Unmengen an Essen!
Erschöpft und vom guten Mittag gefüllt, nahmen wir die Marschrutka zurück nach Tbilisi.
Zuhause angekommen (nach noch einer Metro- Fahrt und einem kurzen Einkauf), war klar, dass jetzt die Zeit für Entspannung gekommen war. Genug für heute!
Sprachen- Update:
Sehr verwunderlich, ich weiß: Ich kann immernoch kein Georgisch! Ich muss wirklich anfangen es zu lernen, dass stört mich nämlich ganz schön…
Bis ganz bald,
Clara
(die gerne noch so ungefähr 10 weitere Bilder hinzugefügt hätte, aber glaubt, dass das dann vielleicht doch etwas zu viel des Guten wäre…)