Zwei Wochen „Wow!“ – Ein Gastbeitrag von Simon

Liebe Leserinnen und Leser von Julias Blog,

jetzt, eine Woche nachdem wir in Nairobi den letzten Abend auf kenianischem Boden verbracht haben, habe ich meine Gedanken soweit geordnet, um mich hier mal zu Wort zu melden. Erwartet bitte nicht den Versuch, die ganzen zwei Wochen hier festzuhalten, selbst eine Zusammenfassung würde den Rahmen sprengen. Ich werd deswegen versuchen, in der gebotenen Kürze ein paar allgemeine Eindrücke zu schildern.

Für diejenigen unter euch, die wie ich die Julia sehr gerne haben und sich vielleicht manchmal ein bisschen Sorgen machen, das wichtigstes vorneweg: Der Julia geht es da wirklich gut und ich hatte den Eindruck, sie fühlt sich auch wohl. Sie hat in Meru eine Menge sehr lieber Menschen, die sie fast genauso gern haben wie wir und sich prima um sie kümmern. Insbesondere die Küchenchefin Serah ist ein echter Engel, der alles daran setzt, dass die Julia bei ihrer Rückkehr mehr „african“ aussieht. Aber auch das restliche Küchenteam, die Direktorin, die Deutschlehrer Cyrus und Emma, Julias Nachbarin und Kisuahelilehrerin Lucy, die Wächter und natürlich die Schülerinnen sind alle spitze, wahnsinnig lieb und nett und würden nicht zulassen, dass es der Julia nicht gut geht.

Überhaupt waren glaube ich die Menschen das, was bei mir den tiefsten (Liebe Julia, jetzt musst ich schwer kämpfen, das Wort „nachhaltig“ zu vermeiden :-)) Eindruck hinterlassen hat. Wir wurden überall wahnsinnig freundlich und herzlich begrüßt und aufgenommen. Das ging schon am Flughafen los, als wir auf die Julia gewartet haben und sich sofort ein nettes Gespräch mit dem diensthabenden Personal am Taxistand ergeben hat. Das ging weiter im Bus nach Meru, wo sich die Mitreisenden gleich dafür interessiert haben, woher und wohin und dann auch gerne bereit waren, uns unterwegs die Gegend zu erklären. Das endete nicht beim Schulpersonal. Und die Herzlichkeit, (Gast-)Freundschaft, ja Heimat, die wir im Benediktinerkloster in Nanyuki erleben durften, is ja eh eine Geschichte für sich, die ich gerne jedem persönlich erzähle, der mindestens eine Stunde Zeit mitbringt. 🙂 Natürlich bestätigen auch hier Ausnahmen wie penetrante Straßenkinder und -händler die Regel, aber insgesamt habe ich mich selten so willkommen gefühlt wie in Kenia.

Was Kenia als Land angeht ist eine Schilderung in Kürze eigentlich kaum möglich. Kurz zusammengefasst ist eigentlich alles komplett anders, als alles, was ich bis dahin gesehen habe. Einzigartig, nicht zu vergleichen und in seiner Gesamtheit wunderschön. Die Landschaft und die Natur vielfältig und abwechslungsreich von weiten Savannen über Tee-, Kaffee-, Ananas und Rosenplantagen bis hin zu regelrechtem Urwald und dem Mt. Kenia mit seinen Schneefeldern am Horizont. Die Tierwelt schlicht faszinierend.

Meru als Stadt ist wahrlich keine Metropole. Aber das ist auch gut so. Wir hatten so die Möglichkeit, das pralle Leben einer kenianischen Stadt doch glaube ich recht direkt und unverfälscht kennen zu lernen, beim Erkunden der Straßen und Gassen, ganz einfach unterwegs und beim Taxifahren und natürlich auf dem Markt. Und alleine das, diese Atmosphäre einzuatmen, war den Besuch sicherlich wert. Was Meru an besonderen Attraktionen nicht bietet, macht seine wunderschöne Lage wett, wenn man an irgendeiner Ecke auf einmal wieder vor dem Panorama des kenianischen Hochlands steht…

Einen groben Überblick, was wir die zwei Wochen so getrieben haben, hat die Julia ja schon geschrieben, alles was weiter ins Detail geht wird schlicht uferlos. Wo aufhören? Dieser Urlaub war mit Sicherheit der intensivste, den ich bisher erlebt habe. Gerade in den ersten Tagen musste ich ernsthaft immer mal wieder überlegen, wie lange wir schon unterwegs waren, denn dass so viele Eindrücke in eine so kurze Zeit passen war und ist irgendwie unwirklich.

Mir bleibt zu sagen, dass ich die Zeit sehr genossen habe und dass ich sehr dankbar bin für all die Erfahrungen und Erlebnisse, die ich in dieser kurzen Zeit sammeln durfte. Vielleicht schaff ich’s die nächsten Tage noch, ein paar konkrete Sachen aufzuschreiben, die die Julia an dieser Stelle veröffentlicht haben möchte, auf jeden Fall werde ich die nächsten Tagen aus den über 4.000 Bildern ein paar raus suchen und in die Galerie einstellen.

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