Ja, ich habe leider schon länger nichts mehr von mir hören lassen, das liegt nicht daran, dass es mir nicht gut geht, sondern eher daran, dass ich mich in den Alltag eingefunden habe und die täglichen Dinge für mich keine Besonderheit mehr darstellen. Dennoch glaube ich, dass gerade diese alltäglichen Dinge für euch interessant sind, weil es eben doch anders ist als zu Hause.
Ich erwähnte in einem meiner letzten Artikel den Sporttag der Schülerinne. Das ist im Grunde nichts anderes als die uns bekannten Bundesjugendspiele, nur dass hier die einzelnen Häuser gegeneinander antreten. (Die Häuser der Schülerinnen sind die Räume in denen sie Schlafen, da sind sie glaub ich von Form 1 bis Form 4 bunt gemischt.) Die Disziplinen waren: Laufen (verschiedene Distanzen), Springen, Speerwurf und Kugelstoßen. Erstaunlich war für mich die Tatsache, dass viele Schüler barfuß zum Laufen angetreten sind, manche sind aber auch mit Flip-Flops unterwegs gewesen. Aber egal wie, sie waren alle richtig schnell, da bin ich eine Schnecke dagegen. Und vor allem war es an diesem Tag nicht gerade kalt, sondern sehr warm.
Am Wochenende war ich dann bei der Post, im Supermarkt und in der Kirche. Diesmal hab ich den Gottesdienst in der Schule besucht, vom Ablauf her war der aber nicht anders als letzten Sonntag. Lieder singen, Bibelstelle hören, lange Predigt und die war mir dann echt zu lang und ich bin gegangen. Vor allem war das total das komische Gelaber (entschuldigt den Ausdruck, aber für mich war es so). Da bin ich dann lieber über den Sportplatz gelaufen und hab für mich gesungen und gebetet, erschien mir sinnvoller. Am Nachmittag gab es besuch aus anderen Schulen und die Schüler haben sich gegenseitig verschiedene Tänze und Sketche aufgeführt. Das fand ich ganz nett, so konnte ich mich auch darüber hinweg trösten, das ich seit Freitagabend keinen Kontakt mehr nach Deutschland hatte, da es mal wieder zur Abwechslung, kein Internet gab. Das sollte sich erst wieder am Dienstag ändern.
So und nun versuche ich mich kurz zu fassen und die restlichen Tage in ein paar Worte zu packen, weil ich heute noch Meru erkunden will.
Am Montag hatte ich meine erste Kisuahelistunde. Ich kann jetzt grüßen und fragen wie es jemandem geht… es ist mühselig, aber da muss ich durch… Sonst war normaler Unterricht, eigentlich jeden Tag, mit Ausnahme des Mittwochs, da musste ich den Deutschlehrer vertreten, weil er nach Nairobi musste und am Donnerstag war dann Fit in Deutsch 1, für die Form 3 Schülerinnen. Es haben alle Schülerinnen das Examen bestanden und sie sind für ihre guten Briefe, die sie geschrieben haben, gelobt worden. Also hatte mein Üben doch Früchte getragen. Noch kurz am Rande, die Unterlagen für das German Cultural Festival sind gekommen, das ist wohl ein Fest, dass vom Goethe Institut (GI) veranstaltet wird und zu dem jede Klassenstufe einen Beitrag abliefern darf/kann. Es dürfen 20 Schülerinnen teilnehmen. Form 1 muss ein Lied singen (Alle Vögel sind schon da… das führte bei mir zu einem Ohrwurm…), Form 2 darf ein Gedicht vortragen, Form 3 einen Rap und Form 4 darf entweder Schneewittchen und die sieben Zwerge auf die Bühne bringen oder einen Sketch, der Steigerungsformen enthält. So hat jede Klasse eine Aufgabe und Cyrus und ich müssen dann die besten Schülerinnen auswählen, die dann nach Thika fahren dürfen. Ich darf natürlich auch mit.
So ich bin der Meinung das fast meine Woche recht gut zusammen, sollte jemand ausführlicher Informationen wollen, so wende er sich an Simon, meine Mama, oder an mich per Mail 😀
Liebste Grüße und auch euch ein schönes Wochenende und wie ich so mitbekommen habe ist der Frühling in Deutschland angekommen, also genießt die Sonne.