Quer durch Peru! – Dezember 2019

Wie der Name meines Lieblingsreiseführers lautet, ging es die letzten zwei Wochen „Quer durch Peru“. Unvergessliche zwei Wochen neigen sich dem Ende zu, in denen meine Familie und ich die Vielfältigkeit Perus noch einmal von einer ganz anderen Seite kennenlernen konnten.

Alles fing damit an, als meine Familie mich am 23. Dezember in Trujillo besucht hat. Ich war früh dran, habe mir ein Taxi geholt und bin gerade in den Flughafen gefahren, als mir die ersten Menschen mit Koffer schon entgegenkamen. Und darunter auch meine Mama, mein Papa und mein Bruder – nicht gerade schwer zu übersehen als einzige Hellhäutige und dann auch noch in Daunenjacke und Schal bei guten 25 Grad. Es war so schön wieder mal bekannte Gesichter gesehen zu haben und gewohnte Umgebung und vor allem meine „Heimatskultur“ zu spüren.

Weihnachten verbrachten wir in Huanchaco, allerdings kam weit und breit keine wirkliche Weihnachtsstimmung auf. Ein paar Tage zuvor hatte ich extra nachgefragt, wann denn am 24. die Messe losgehen würde. „18:30 Uhr“ hieß es zu mir. Also stand Familie Erdmann um Punkt 18:30 Uhr vor den Toren der Kirche, doch kein Peruaner war in Sicht. Irgendwann haben wir dann erfahren, dass die Kirche wohl doch erst um 22 Uhr beginnen würde, da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich man Uhrzeiten interpretieren kann.

Vom 25. auf den 26.12 sind wir dann über Nacht nach Paracas, einem kleinen Küstenort gefahren. Leider ist Paracas komplett von Touristen überlaufen, ein Restaurant und Touristenbüro reiht sich an das nächste. Außerdem war unser Zimmer gerade mal so groß, dass man sich mit Müh und Not aneinander vorbeischieben konnte. Nichtsdestotrotz haben wir das Beste draus gemacht und am nächsten Tag ging es auf einem Boot schon zu den „Islas Ballestas“, auf denen wir Hunderte, wahrscheinlich sogar tausende Vögel gesehen haben (zum Glück keine einzige Taube!), sowie Pinguine und Seerobben.

(Bilder kommen jetzt schon, leider nicht in der richtigen Reihenfolge)

 

Am Nachmittag ging es dann mit Fahrrädern in den Nationalpark von Paracas, der berühmt für seinen roten Sandstrand und seine gelben Klippen ist. Obwohl die Dame, die uns die Räder geliehen hat zuvor noch meinte, die Räder seien „niegelnagelneu“, ist nach ungefähr 20 Minuten die Kette von einem Fahrrad komplett durchgerissen. Nicht nur rausgesprungen, nein, komplett durchgerissen. Also habe ich direkt die Notfallnummer angerufen und so haben wir um 12:00 Uhr mittags in der größten Hitze ohne Schatten auf das Ersatzfahrrad (das noch schlechter war als das davor) gewartet. Im Nachhinein ist es wahrscheinlich eine ganz witzige Erfahrung.

Am nächsten Tag ging es dann endlich in die Wüste und zwar zur Oase Huacachina. Von dort aus haben wir eine Sandbuggy-Tour gemacht und ich war beeindruckt, wie inmitten der Küste Perus plötzlich ein Teil Wüste entsteht. Am Abend hatten wir überall Sand und ich habe gerade so den Wettbewerb „Aus welchem Schuh kommt am meisten Sand?“ gewonnen.

Wieder über Nacht sind wir nach Arequipa, der zweitgrößten Stadt auf ungefähr 2.300 Metern gefahren. Arequipa ist wunderschön, mit vielen Gebäuden aus weißem Vulkangestein, berühmten Kirchen und Klöstern. Wir haben uns das „Santa Catalina“ Kloster angeschaut, was eine „Stadt in der Stadt“ sein soll. Überall verwinkelte Gassen und Räume und es war einfach nur schön anzuschauen. Zudem hatten wir auch das schönste Zimmer in Arequipa erwischt, mit dem nettesten Mann an der Rezeption, nämlich Orlando!

Unsere letzten 5 Tage verbrachten wir in Cusco (auf 3.300 Metern Höhe) und dem Heiligen Tal, welches am Ende zu Machu Picchu führt!

In Cusco haben wir viele Überreste von Bauten der Inka gesehen, und oft habe ich es als ungerecht empfunden, dass die Spanier das Reich der Inka so gewaltsam an sich gerissen haben und keine Rücksicht auf andere Kulturen genommen haben.

Aber noch eine andere Sache: in den Anden ist gerade Regenzeit, was bedeutet, dass einen zu jeder Tages- und Nachtzeit ein heftiger Regenschauer überraschen kann. Vor allem wird es nachts ziemlich kalt, da sinken die Temperaturen auf circa 8 Grad. Also sind wir immer gut ausgerüstet mit Regenjacke, Regenschirm und Regenponcho aus der Haustüre raus.

Im Heiligen Tal haben wir uns weitere Ruinenstätte der Inka angeschaut und am 02. Januar ging es dann wirklich los nach Machu Picchu, eins der sieben Weltwunder.

Wir dachten uns wir sparen uns die Busfahrt und laufen lieber hoch zu Machu Picchu, was ich zwischenzeitlich stark bereut habe. Denn die Luftfeuchtigkeit im Regenwald war abartig und es ging durchgängig bergauf – durchgängig!

Als wir es dann endlich geschafft hatten, wurden wir um 12:00 Uhr mittags reingelassen, um uns die verlassene Stadt anzuschauen. „Verlassen“ war allerdings gar nichts mehr, denn Touristen waren überall. Was natürlich auch klar war, denn nicht nur wir wollten uns das Weltwunder anschauen. Machu Picchu war beeindruckend und faszinierend, allerdings hätte ich alles viel mehr ohne die ganzen Menschenmassen genießen können.

Und jetzt sitze ich gerade im Hotelzimmer in Lima, und bin dankbar dafür, was ich in den letzten 2 Wochen alles sehen durfte und wie viele schöne Orte und nette Menschen wir kennenlernen durften.

Über die ganzen neuen Eindrücke und Erfahrungen muss ich erstmal eine Nacht schlafen.

Morgen geht es dann nämlich los nach Kolumbien und ich bin schon gespannt darauf, wie sich die Kolumbianer von den Peruanern unterscheiden und was ich noch von ihnen lernen kann! Ich freue mich auf die nächste Zeit und hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick geben, was die letzten Wochen so passiert ist.

An dieser Stelle nochmals an alle ein frohes, neues und gesundes Jahr!

Nos vemos la próxima vez,

Leonie

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