Cape Coast und der Kakum National Park

Nach fast drei Wochen in der Hauptstadt Accra, zog es uns am langen Wochenende nach Cape Coast.

Cape Coast liegt ca. 3 Stunden westlich von Accra und wird auch als der Urlaubsort der Ghanaer gehandelt. Dadurch hatten wir uns auch recht schnell für diesen Urlaubsort als unseren ersten, kleinen Roadtrip entschieden. Am Karfreitag ging es also gegen Mittag zum doch sehr belebten Kaneshi Market. Dort fahren nicht nur Trotros in gefühlt alle Richtungen ab, sondern auch Reisebusse von STC, Metro Mass Transit, VIP oder kleine Ford Vans für maximal 15 Personen. Uns wurden die Ford Vans empfohlen, da sie immer klimatisiert sind, nicht so lange brauchen, um voll zu werden (denn die meisten Busse und Vans fahren erst ab, wenn sie auch voll sind. So kann es auch mal sein, dass man mehrere Stunden auf seine Abfahrt wartet) und auch nicht so lange fahren, wie die größeren Reisebusse. Gesagt, getan – wir bekamen die letzten drei Plätze in einem Van für günstige 24 Cedi und konnten direkt losfahren. Die Straßenverhältnisse nach Cape Coast waren erstaunlich gut. Kaum Schlaglöcher und dadurch auch kaum waghalsige Ausweichmanöver des Fahrers. Zu Straßenverhältnissen, Fahrverhalten und Ähnlichem kann ich sicher einen eigenen Blogeintrag füllen – also bleibt gespannt!

Das Cape Coast Castle

In Cape Coast angekommen, brachte uns ein Taxi in unser Hotel. Und da wir früher angekommen waren, als angenommen, ließen wir uns zum Cape Coast Castle fahren. Ein wunderschönes Gebäude in einer beeindruckenden Umgebung mit einer viel zu tragischen Geschichte. Das Cape Coast Castle war eines der vielen Gebäude, in denen Einheimische gefangen gehalten wurden, um für den Skalvenhandel abtransportiert zu werden. Teilweise monatelang saßen um die 200 Skalven in einer Zelle und warteten darauf, verschifft zu werden. Durch die „Door of no Return“ ging es für sie dann auf das weite Meer hinaus.

Der Ausblick aus dem Zimmer des Gouverneurs

 

 

 

Am darauffolgenden Tag verschlug es uns in den Kakum National Park. Eine knappe halbe Stunde Fahrt trennte uns von unserem Hotel und dem Park und wir erlebten mal wieder die knallharten Verhandlungen mit den Taxifahrern. Zum National Park wird man nämlich nicht nur hingefahren – der Taxifahrer wartet dort und fährt einen dann auch wieder zurück. Man zahlt also nicht nur die Fahrt, sondern auch die Wartezeit des Fahrers. Je länger man im Park verbringt, desto teurer wird es. Uns war es das aber wert. Allgemein schienen uns die Preise sehr teuer. Der Eintritt in den Park kostet 2 Cedi, erlaubt einem aber nicht, sicher dort irgendwie selbst durchzuschlagen. Man ist quasi gezwungen eine der Attraktionen zu buchen. Wir entschieden uns für eine einstündige Wanderung durch den Regenwald, der an einem kleinen Wasserfall enden sollte. Der Wasserfall war leider trocken, man sagte uns, dass er nur in der Regenzeit wirklich zu sehen ist. Dafür konnten wir unterhalb des eigentlichen Wasserfalls eine Schlange auf der Jagd beobachten. Auf unsere – eigentlich nicht ernst gemeinte – Frage, ob diese Schlange giftig sei, wurde nur trocken mit „Ja“ geantwortet.

Blut geleckt von dieser Wanderung, wollten wir noch mehr erleben. Immerhin waren wir mal grade eine Stunde in dem Park. Wir buchten zusätzlich den Canopy Walk. Mehrere Hängebrücken mit Aussichtsplattformen zogen sich über dem Regenwald her. Einheimische zahlen für den Canopy Walk nicht einmal 20 Cedi, Ausländer zahlen 60 Cedi. Das ist für die ghanaischen Verhältnisse, die wir inzwischen gewohnt sind, schon sehr viel Geld. Aber glücklicherweise zahlen Volunteers und Studierende „nur“ 40 Cedi. Immer noch ein Vielfaches von dem, was die Ghanaer zahlen, aber das war es uns wert. Also ging es die relativ steile Wanderung hinauf Richtung Canopy Walk und schon liefen wir über die langen Hängebrücken oberhalb des Regenwaldes. Ein unfassbar schöner Anblick und ich mag mich wiederholen – absolut zu empfehlen!

Ausblick vom Canopy Walk

Zurück in Cape Coast gingen wir dann zum Strand. Eigentlich wollten wir schwimmen gehen, aber ich persönlich erschrak, als ich den ganzen Plastikmüll in den Wellen sah und habe mich dagegen entschieden. Also wurde sich mit Sonnenbaden und der Strandbar begnügt. Ich finde es auch immer noch erschreckend, wie viel Plastikmüll hier im Meer rumschwimmt und am Strand angespült wird. Der Müll wird zwar häufig irgendwie zusammengekehrt, allerdings behebt das ja nicht das eigentliche Problem. Trotz allem ließen wir unseren Urlaub in gemütlicher Strandatmospähre ausklingen, denn wie kann man schon sechs Monate an der Küste leben und nicht so viel Zeit wie möglich am Strand verbringen?

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