Reisen in Ghana – der Norden

Während meiner Zeit in Ghana wollte ich es unbedingt in den Norden schaffen, um mir den Mole National Park anzuschauen. Dieser wird beworben als günstigste Safari Afrikas. Und es ist nicht gelogen, allerdings bietet der Park auch nicht die Vielfalt, die man in manch anderen afrikanischen Ländern vorfinden würde.

Von Hohoe aus zog es uns nach Kumasi – in einer zehnstündigen Trotro-Fahrt. Vollkommen kaputt ließen wir uns dort nochmal von einem Taxifahrer ärgern („Jaja, ich weiß wo das Hotel ist! Oh, das ist aber doch recht weit weg, anstatt 30 Cedi bezahlt ihr jetzt 100 Cedi für 20 Minuten Fahrt!“) und fielen nur noch müde ins Bett. Immerhin sollte es am nächsten Morgen früh nach Tamale gehen, um in den Mole zu fahren. Leider mussten wir morgens recht lange warten, bis der Bus voll wurde und die gefühlt tausend (bestimmt tausend!) Stopps auf dem Weg haben uns eine Menge Zeit gekostet. Deshalb kamen wir dann doch erst bei Dunkelheit in unserer Lodge an – in der wir wie super wichtige Menschen begrüßt wurden und uns erst einmal von einem Drei-Gänge-Menü verwöhnen lassen durften.

06:30 Uhr – stramm stehen für die Safari! Wir wurden mit einem Jeep durch die Weiten des Parks gefahren und nach ca. 10 Minuten durften wir die ersten Elefanten beobachten. Die liefen einfach so über die Straße, als würde es sie gar nicht interessieren, dass da ein Jeep rumsteht. Der Ranger meinte noch, dass sie sicher auf dem Weg zum Wasserloch an unserer Lodge sind (und er hatte nicht gelogen!)

Während der zwei Stunden konnten wir Unmengen an Tieren beobachten, so dass sich die Fahrt in den Norden auf jeden Fall gelohnt hat. Nach unserem großen Frühstück mit Blick auf badene Elefanten im Wasserloch mussten wir aber leider schon wieder unsere Sachen packen. Mit dem Nachtbus sollte es zurück nach Accra gehen und da wären wir doch fast wegen voller Busse in Tamale gestrandet.

Auf der Rückfahrt konnte ich große Unterschiede zwischen Norden und Süden beobachten. Während ich im Süden ein fortschrittliches Ghana kennengelernt habe, könnte man im Norden meinen, man wäre in einem anderen Land. Was ich natürlich nur von meinen kurzen Eindrücken beurteilen kann. Wir fuhren an vielen, kleinen Lehmhütten bei. An Dörfern, die nicht an die Wasserversorgung angeschlossen sind. Bei Dunkelheit wird das Dorf von Flutlicht beleuchtet, da es sonst keine anderen Stromquellen gibt. Und man findet Unmengen an Hinweisschildern von Hilfsorganisationen, die öffentliche Sanitäranlagen oder Brunnen bauen.