Reisen in Ghana – der Südwesten

04:30 Uhr – Ankunft in Accra nach 11 Stunden Nachfahrt im Bus. Erste Handlung? Erst einmal zurück in die Wohnung und schlafen.

Einige Stunden später saßen wir im Trotro nach Gomoa Nyanyano. Dort gibt es ein älteres Beach Resort, wo oft Diplomaten hausten. Da dieses Resort nur eine knappe Stunde von Accra entfernt liegt, sollte das der erste Stopp bei unserer Reise in den Westen sein.

Weiter ging es nach Cape Coast. Schon bei meinem ersten Besuch an Ostern mochte ich diese kleine Stadt und ihre Geschichte sehr gerne. Für mich folgte ein weiterer Besuch im Cape Coast Castle und im Kakum National Park. Und nach dem Stress der vorherigen Tage, kam mir die Ruhe dieser Stadt sehr gelegen. Und glücklicherweise spielte auch das Wetter mit.

Der letzte Stopp meiner Reise führte mich noch weiter in den Westen – nach Akwidaa. Ich hatte desöfteren gelesen, dass man diesen Ort zwar nur schwer erreicht, wenn man aber dort ist, man einen der wunderschönsten Orte Ghanas vortrifft. Und das ist nicht gelogen. Unser Taxifahrer fuhr einen falschen Weg. Wir wollten nach Old Akwidaa, er befuhr aber die Straße nach New Akwidaa. Zwischenzeitlich meckerte er rum, dass die Straße so schlecht sei (sie war wirklich okay, ich habe schon schlimmere Straßen in Ghana gesehen) und dass es doch weiter weg ist, als gedacht (was passiert, wenn man ständig falsch fährt). Das Ende der Geschichte: er spielte „oh my car broke down“ und schmiss uns mitten im Nichts aus dem Auto. Glücklicherweise kam ein Trotro vorbei, was uns mit nach New Akwidaa nahm und die Einwohner dort waren extrem hilfsbereit uns den Weg über eine wackelige Holzbrücke und das Meer nach Old Akwidaa zu zeigen. Und dann waren wir da – am wirklich schönsten und ruhigsten Ort, den ich in Ghana gefunden habe.

Zwei Wochen Reisen war defintiv zu wenig, um alles von Ghana zu sehen, was ich sehen wollte. Trotzdem habe ich einen guten Eindruck des Landes bekommen und kann immer noch nicht glauben, dass dieses Land sechs Monate meine Heimat war.

Reisen in Ghana – der Norden

Während meiner Zeit in Ghana wollte ich es unbedingt in den Norden schaffen, um mir den Mole National Park anzuschauen. Dieser wird beworben als günstigste Safari Afrikas. Und es ist nicht gelogen, allerdings bietet der Park auch nicht die Vielfalt, die man in manch anderen afrikanischen Ländern vorfinden würde.

Von Hohoe aus zog es uns nach Kumasi – in einer zehnstündigen Trotro-Fahrt. Vollkommen kaputt ließen wir uns dort nochmal von einem Taxifahrer ärgern („Jaja, ich weiß wo das Hotel ist! Oh, das ist aber doch recht weit weg, anstatt 30 Cedi bezahlt ihr jetzt 100 Cedi für 20 Minuten Fahrt!“) und fielen nur noch müde ins Bett. Immerhin sollte es am nächsten Morgen früh nach Tamale gehen, um in den Mole zu fahren. Leider mussten wir morgens recht lange warten, bis der Bus voll wurde und die gefühlt tausend (bestimmt tausend!) Stopps auf dem Weg haben uns eine Menge Zeit gekostet. Deshalb kamen wir dann doch erst bei Dunkelheit in unserer Lodge an – in der wir wie super wichtige Menschen begrüßt wurden und uns erst einmal von einem Drei-Gänge-Menü verwöhnen lassen durften.

06:30 Uhr – stramm stehen für die Safari! Wir wurden mit einem Jeep durch die Weiten des Parks gefahren und nach ca. 10 Minuten durften wir die ersten Elefanten beobachten. Die liefen einfach so über die Straße, als würde es sie gar nicht interessieren, dass da ein Jeep rumsteht. Der Ranger meinte noch, dass sie sicher auf dem Weg zum Wasserloch an unserer Lodge sind (und er hatte nicht gelogen!)

Während der zwei Stunden konnten wir Unmengen an Tieren beobachten, so dass sich die Fahrt in den Norden auf jeden Fall gelohnt hat. Nach unserem großen Frühstück mit Blick auf badene Elefanten im Wasserloch mussten wir aber leider schon wieder unsere Sachen packen. Mit dem Nachtbus sollte es zurück nach Accra gehen und da wären wir doch fast wegen voller Busse in Tamale gestrandet.

Auf der Rückfahrt konnte ich große Unterschiede zwischen Norden und Süden beobachten. Während ich im Süden ein fortschrittliches Ghana kennengelernt habe, könnte man im Norden meinen, man wäre in einem anderen Land. Was ich natürlich nur von meinen kurzen Eindrücken beurteilen kann. Wir fuhren an vielen, kleinen Lehmhütten bei. An Dörfern, die nicht an die Wasserversorgung angeschlossen sind. Bei Dunkelheit wird das Dorf von Flutlicht beleuchtet, da es sonst keine anderen Stromquellen gibt. Und man findet Unmengen an Hinweisschildern von Hilfsorganisationen, die öffentliche Sanitäranlagen oder Brunnen bauen.

Reisen in Ghana – der Osten

Dass ich meinen Urlaub bis kurz vor Ende aufbewahrt habe, hat sich anscheinend ausgezahlt. Ich wurde mit strahlend blauem Himmel belohnt und wenn es mal bewölkt war, hat es wenigstens nicht geregnet. In meinen zwei Wochen Urlaub sollte es mich einmal quer durchs Land bringen – so weit es eben ging! Ein Beitrag mit wenig Erklärung, aber viel Bebilderung 🙂

Angefangen hat meine Reise in Dzita in der Meet Me There African Home Lodge. Eine Unterkunft, die ich gerne erwähnen möchte, da sie eine non-profit Lodge ist und mit einer NGO zusammenarbeitet, die sich für Bildung, Hygiene und Gesundheit in der Umgebung einsetzen. Neben dem Hintergrund bietet die Lodge auch einen traumhaften Blick auf Palmen, Strand und Meer. Perfekt, um nach fast fünf Monaten arbeiten mal runterzukommen.

Der nächste größere Stopp brachte uns nach Wli in die Nähe von Hohoe. Dort konnten wir die größten Wasserfälle Westafrikas bestaunen. In nur 45 Minuten wandern, gelang man an den unteren Wasserfall. Eine sechsstündige Wanderung hätte uns zu den hohen Wasserfällen gebracht. Untergekommen sind wir in einer Unterkunft, die von Deutschen betrieben wird. In kleinen, süßen Hütten begrüßen sie ihre Gäste dort. Und vom Gelände aus kann man sogar den oberen Wasserfall sehen.

Schaut genau hin, dann sieht man den Wasserfall! 🙂