Paradiesische Ostern

Von den paar Tagen, die meine Familie mich besuchte, durfte ich noch einige Tage wunderbaren Urlaub mit ihnen während der Semana Santa genießen. Wir verbrachten eine tolle Zeit in den Gebieten, die die Aushängeschilder für die Dominikanische Republik sind, weil sie echt teilweise unwirklich erscheinen, so traumhaft ist die Natur. Aber auch zu sehen, dass das nur ein ganz kleiner Ausschnitt dieses Landes ist, ist sehr wichtig. Als mein Bruder und ich Fotos mit der dominikanischen Flagge am Strand machten, fragte uns eine Amerikanerin zu welchem Land die Flagge gehöre. Erst dachte ich, ich hätte mich verhört. Doch diese Frage der Dame verdeutlichte mir gut, dass wirklich viele Touristen hier nur in der Paradiesblase leben und das Leben dahinter nicht kennen und auch nicht kennen wollen.

Definitiv sind die karibischen Strände in den Urlaubsregionen ein Traum und man muss sich viel zu oft kneifen, damit man merkt, dass man nicht gerade in einem Urlaubskatalog stolziert, sondern das alles echt ist. Ein wunderbares Paradies!

Inspiriert vom Meeresrauschen und den vielen Glücksgefühlen der letzten Woche, habe ich noch ein kleines Gedicht verfasst:

Das Paradies?

Türkises Meer,

Grüne Palmen,

Weißer Sand,

Es ist alles hier, im paradiesischen Land.




Kneifen muss ich mich,

All das Elend sehe ich hier nicht.




Blauer Himmel,

Bunte Früchte,

Gebräunte Haut,

Alle Sorgen still und Träume laut.




Wie eine andere Welt.

Hier bekommt jeder was ihm gefällt.

Der Ort ist es, der das Land aufrecht hält?

Durchatmen

Cabarete, 7am: Verlassene, naturbelassene Strände, bestückt nur mit einer Hand voll Surfbretter, riesige Wellen, Palmen, heiße Sonne, der Sand unter den Füßen, das Salz im Mund. Für mich ein unglaubliches Durchatmen, im wahrsten Sinne des Wortes, nach den letzten stressigen, ungewissen und abenteuerlichen Wochen in Santo Domingo. Lärm, Abgase, Rufe und Blicke tauschte ich ein für Stille und Grün, soweit das Auge reicht – ein Traum. Diese Insel ist wirklich voller Kontraste.

Cabarete heißt der Ort im Norden der Insel, nahe Sosúa, am Atlantischen Ozean. 5,5 Stunden im Bus aus Santo Domingo, einmal quer durch Dörfer, Regenwald, Bergkette und Santiago. Hier in Cabarete soll man einen der besten Kitesurfspots finden.

Zwei Freundinnen und ich gingen surfen, aber ohne Kite. Dafür muss man früh aufstehen, um der gleißenden Sonne ab 11 Uhr aus dem Weg zu gehen und um die besten Stunden und weniger heißen Temperaturen genießen zu können. Die Wellen sind riesengroß aber das Glücksgefühl im Wasser und auf dem Board ist allen Adrenalin wert und trägt einen durch den Rest des Tages. Surfen macht mir echt Spaß. Am Strand und im Wasser ist man eins. Nicht nur eins mit der Natur sondern auch mit den Menschen hier. Da ist es egal woher man jetzt genau kommt oder wie  viel Geld man denn eigentlich hat, weil man ja „weiß“ ist. Hier spielt nur eines eine Rolle und das ist: Auf dem Surfboard aufstehen. Wenn das klappt und man danach noch lächelt ist man einer von ihnen und das fühlt sich gut an.