Durchatmen

Cabarete, 7am: Verlassene, naturbelassene Strände, bestückt nur mit einer Hand voll Surfbretter, riesige Wellen, Palmen, heiße Sonne, der Sand unter den Füßen, das Salz im Mund. Für mich ein unglaubliches Durchatmen, im wahrsten Sinne des Wortes, nach den letzten stressigen, ungewissen und abenteuerlichen Wochen in Santo Domingo. Lärm, Abgase, Rufe und Blicke tauschte ich ein für Stille und Grün, soweit das Auge reicht – ein Traum. Diese Insel ist wirklich voller Kontraste.

Cabarete heißt der Ort im Norden der Insel, nahe Sosúa, am Atlantischen Ozean. 5,5 Stunden im Bus aus Santo Domingo, einmal quer durch Dörfer, Regenwald, Bergkette und Santiago. Hier in Cabarete soll man einen der besten Kitesurfspots finden.

Zwei Freundinnen und ich gingen surfen, aber ohne Kite. Dafür muss man früh aufstehen, um der gleißenden Sonne ab 11 Uhr aus dem Weg zu gehen und um die besten Stunden und weniger heißen Temperaturen genießen zu können. Die Wellen sind riesengroß aber das Glücksgefühl im Wasser und auf dem Board ist allen Adrenalin wert und trägt einen durch den Rest des Tages. Surfen macht mir echt Spaß. Am Strand und im Wasser ist man eins. Nicht nur eins mit der Natur sondern auch mit den Menschen hier. Da ist es egal woher man jetzt genau kommt oder wie  viel Geld man denn eigentlich hat, weil man ja „weiß“ ist. Hier spielt nur eines eine Rolle und das ist: Auf dem Surfboard aufstehen. Wenn das klappt und man danach noch lächelt ist man einer von ihnen und das fühlt sich gut an.