Von der Ankunft und dem tiefsten See der Erde

Jetzt bin ich also doch unter die Blogger gegangen, ich hoffe das Geschriebene lässt sich zumindest ertragen.

Zum Vorbereitungsseminar möchte ich nachträglich nicht allzu viel schreiben, das haben schon ganz viele andere (auch mit mehr Enthusiasmus) gemacht. Die Zeit war auf jeden Fall schön, wenn auch anstrengend, ist natürlich schon leicht ironisch irgendwo, dass man so coole Leute kennenlernt um denen dann 10 Tage „Tschüss“ und mit ein bisschen Glück „Auf Wiedersehen“ zu sagen.

Am 14.09. bin ich dann frühmorgens in Irkutsk, meinem Zuhause für die nächsten 6 Monate, angekommen. Das Wetter war hervorragend, ich war mit Jacke und allem drum und dran sicherlich zu dick angezogen. Meine Gastfamilie holte mich direkt am Flughafen ab, wobei die Begrüßung etwas komisch ausfiel, größtenteils weil ich nicht wusste, wie ich mit der Situation umgehen sollte (da ich gelesen hatte, dass es in Russland ist wohl nicht allzu üblich den Frauen bei der Begrüßung die Hand zu geben, es aber jetzt vermehrt am Kommen ist).

Sie fragten mich, ob ich eine SIM-Karte brauche, worauf ich antwortete, dass ich mir die auch später besorgen könnte. Paar Minuten später waren wir auf dem Heimweg, ich mit einer russischen SIM-Karte in der Hand.

Das Haus wurde mir gezeigt, ich ruhte mich ein paar Stunden aus (es sind immerhin 6 Stunden Zeitdifferenz) und später gingen wir noch in der Stadt spazieren. Hier ein paar Eindrücke aus dem (bislang) super sonnigem Irkutsk.

Am riesigen Angara-Fluss (auch wenn man das jetzt nicht so sieht)

Und vor dem Wahrzeichen Irkutsks, dem Babr (Бабр)

 

Der Eintrag wird doch länger als gedacht, wer es also bis hierhin geschafft hat, das Ende ist nicht mehr allzu weit. Am Freitag ging es noch kurz in die Schule, an der ich dann den Freiwilligendienst mache, darauf gehe ich aber nochmal wann anders ein.

Am Samstag, (gestern, also) fuhren wir (mal wieder unterm blauen Himmel) Richtung Baikalsee. Die Fahrt dauerte mit dem Auto so etwa 40 Minuten, bis sich der See plötzlich vor uns erstreckte. Das war schon ein schöner Anblick. Berge im Hintergrund, der Himmel so blau wie das Wasser (für die Physikkundigen unter euch – ja, eigentlich genau andersrum). Der See enthält etwa 1/5 des ganzen Frischwassers auf der Erde. Nebenbei ist er noch der tiefste und älteste Süßwassersee auf der Erde. Volumenmäßig größer als die Ostsee. Und ich stand auf einmal vor diesem See, verrückt.

Wir fuhren mit einer Seilbahn einen Berg hoch, schossen ein paar (oder ein paar mehr) Fotos, liefen den ganzen Weg runter, gingen in ein Museum und aßen dann später noch Geräucherten Omul (Омуль), ein Fisch, der fast ausschließlich im Baikalsee vorkommt. Ein richtig gelungener Tag, durch und durch.