Backen statt Denken!

Ja, ich hänge etwas hinterher mit meinen Beiträgen hier. So ist das nunmal, wenn man auf die 60 Stundenwoche hinarbeitet, daneben noch Besuch von ganz wunderbaren Menschen hat (Grüße an Philipp und Jakob!) und bereits so viele belgrader Kontakte zu pflegen hat, dass man sich in der „neuen“ Stadt überhaupt nicht mehr alleine fühlt. Oh, und Serbisch lerne ich ja auch noch. Weil man dazwischen auch mal eine Pause braucht, gibt es heute anstelle eines hochpolitischen Beitrags ein Rezept, ganz getreu dem Motto „Backen statt Denken!“.

Die besten Kiflice von die ganze Welt

Entdeckt habe ich dieses Rezept in diesem Blog auf der Suche nach einem Snack, den ich zum kulturweit Zwischenseminar in Sremski Karlovci mitnehmen könnte. Daraus wurde natürlich nichts, weil meine Belgrader Freunde (und ich) das gesamte Backblech voll Kiflice (sprich: Kiflize) innerhalb von wenigen Stunden in unseren Mägen verschwinden ließen. Da dann irgendwie auch schon wieder keine Zeit mehr war, kamen meine lieben Mitfreiwilligen leider nicht in den Genuss meiner neuentdeckten Backkünste – aber vielleicht wollen sie das Rezept ja einfach selbst einmal ausprobieren! Hier meine Version des Rezepts:

Zutaten für ein Blech Kiflice sa sirom (kleine Hörnchen mit Käse)

für den Teig

500g Mehl
1 TL Salz
20g frische Hefe
1 TL Zucker
250 ml Milch
75 ml Sonnenblumenöl
1 Ei

für die Füllung

300g Balkankäse (alternativ: Feta)
1 Eiweiss

außerdem

1 Eigelb
1 TL Milch
etwas Sesam

Und so wirds gemacht

Zunächst bereite ich die Hefe vor. Dazu wird die frische Hefe mit etwas lauwarmer Milch und dem Zucker in einer Tasse aufgelöst und an einem warmen Ort abgestellt. Anschließend darf sie ein bisschen gehen, während ich das Mehl abwiege und zusammen mit dem Ei, dem Öl und der Milch in eine Rührschüssel gebe. Hierzu kommt die nun gegangene Hefe (die aber immer noch da ist – kihihi).

Nun heißt es kneten! Das funktioniert am besten mit einem (hölzernen) Löffel, der durch kräftiges Rühren bald die Zutaten zusammenführt und so einen kräftigen Hefeteig entstehen lässt. Nachdem ich ihn mitsamt Rührschüssel in ein Handtuch gepackt habe, gebe ich ihm nun ebenfalls Zeit um zu gehen, am besten an einem warmen Ort (z.B. im nicht eingeschalteten Ofen).

Während der Teig noch geht, mache ich mich an die Vorbereitung der Füllung: Dazu nehme ich meinen Käse (hier bekommt man „Balkankäse“ ja in jedem Supermarkt als Standardkäse) und zermatsche ihn mit einer Gabel. Meist ist er dann noch sehr krümelig, weshalb ich ein Eiweiss hinzugebe und ebenfalls mit dem Käse verrühre. Die Füllung soll nicht zerlaufen, aber auch nicht auseinanderfallen.

Ist der Hefeteig nun auf doppelte Größe angewachsen, kann man ihn weiterverarbeiten. Wenn nicht – das passiert mir auch manchmal – kann man trotzdem gut mit ihm arbeiten, er ist dann nur etwas klebriger. Dazu knete ich den Teig nochmals gut durch und teile ihn in 5 kleinere Teigballen.

Diese Ballen rolle ich nacheinander mit einem Nudelholz zu runden Fladen aus, die in mit einem feuchten Messer in Achtel zerschnitten werden. Wie eine Pizza sieht der Teig nun aus. Anstatt ihn mit Tomatensoße zu bestreichen, nehme ich einen Löffel von der Käse-Masse und gebe ihn auf das breite Ende eines dieser Achtel. Die äußeren Ecken des „Pizza“-Stücks werden nun darübergefaltet, bevor man das Achtel um die Käsefüllung herum aufrollt.
Nun bin ich mir nicht sicher, ob ihr mich verstanden habt. Wenn nicht, schreibt mir nochmal! Dann habe ich einen Grund noch mehr Kiflice zu backen und euch ein Foto mit der Rolltechnik zu machen =)

Die vorbereiteten Kiflice positioniere ich auf dem mit Backpapier ausgelegten Backblech, bestreiche sie mit Eigelb-Milch-Gemisch, bestreue sie mit Sesam und schiebe sie für 20 Minuten in den auf 180°C vorgeheizten Ofen. Vorsicht! Lieber erstmal 15 Minuten backen und dann nachschauen, ob sie schon schön groß und gebräunt sind, als dass sie euch verbrennen!

Fertig sind die Kiflice!

Wenn ihr euch ausprobiert, schickt mir gerne Fotos =)