Von meiner neu entfachten Liebe zu Toastern, über die kreativsten Möglichkeiten an WLAN zu gelangen und einem facettenreichen Bulgarien.
Drei Wochen Bulgarien. Drei Wochen, die nicht unterschiedlicher hätten sein können. In meinem süßen kleinen Shumen, (es fühlt sich an wie ein großes Dorf, weil ich immer wieder die selben Menschen auf der Straße treffe) in dem es von M wie Militärschule, über M wie Monument, bis M wie Moschee wirklich alles gibt, fühle ich mich mittlerweile wirklich sehr wohl und heimisch. Das liegt vielleicht auch an: „Mittwoch ist Kehrwoche!“ Fühlt sich an wie zuhause… In der ersten Woche habe ich mich hier eingelebt und keinen persönlichen Kontakt zu jemandem aus Deutschland gehabt. In der zweiten Woche dafür umso mehr. Von absolut alles fremd und neu, zu deutscher Blase in weniger als 8 Tagen. Es fühlt sich an, als ob ich Teil zweier komplett unterschiedlichen Welten bin. Jetzt, in der dritten Woche, nachdem ich mich nach meinem Ausflug nach Sofia und Gabrovo tatsächlich sehr auf meine eigene Wohnung gefreut habe und es war als ob man wirklich nach Hause kommt, bin ich dabei meine Eindrücke zu verarbeiten. Es klingt seltsam aber tatsächlich fällt es sehr schwer sich Zeit zu nehmen um alle neuen Reize zu verarbeiten, da ständig etwas neues passiert. Ich bin also reif für den Wald. Den habe ich nun schon über eine Woche nicht gesehen und fange an, ihn langsam zu vermissen. Generell ist die Natur hier so vielfältig und wunderschön. Auf jeden Fall den ein oder anderen Besuch wert.
Im Moment sitze ich im Lehrerzimmer der Deutschlehrerinnen an meiner Schule und arbeite an ein paar Projekten und Aufgaben, die ich meinen Schülern geben möchte. Warum ich hier sitze? Nun hier gibt es WLAN! Ein wirklicher Unterschied zu jeder Schule in Deutschland auf der ich war. Eine andere Möglichkeit an WLAN zu kommen sind übrigens die Busse hier. Nachdem Josi und ich auf einer dreistündigen Fahrt noch darüber gescherzt haben, dass auf dem Bus „freewifi“ steht und wir später von Elias aufgeklärt wurden, dass es tatsächlich WLAN gibt, freue ich mich jetzt schon auf die nächste Fahrt.
Der Kontrast zwischen meinem Leben alleine hier in Shumen, meiner Arbeit und den Ausflügen mit den anderen Freiwilligen muss ich wirklich erst in mir zu einem Bulgarien verbinden. Die erste Verbindung zwischen diesen zwei Welten stellt mein neu erworbener Toaster dar. Ich möchte nicht angeben, aber ich habe mich mindestens genauso schnell für einen entschieden wie Josi. Allerdings muss ich dazu sagen, dass es in meinem Laden auch nur ein Modell gab.
So, jedenfalls bin ich im Moment sehr viel beschäftigt. Die Lehrer wurden auch erst einen Tag vorher darüber informiert, dass es jetzt online Unterricht gibt, deshalb ist alles noch ein bisschen chaotisch. Ich freue mich aber schon sehr darauf, besonders mit den 8.Klässlern, die erst seit diesem Jahr deutsch lernen, Projekte zu machen. Es klingt schwieriger als man denkt deutsche Worte zu erklären.
Ich hoffe nach dieser Pause, in der ich meine Gedanken zu Papier gebracht habe, bin ich noch in der Lage ein paar Dinge vorzubereiten und dann wisst ihr ja wo ich zu finden bin:
über neue Freundschaften zu Gemüsehändlern und Freiwiligen und einen Wochenendtrip in die lustigste Stadt Bulgariens
Während es zu Beginn der zweiten Woche hier auf meinem Esstisch noch so aussah,
fühlte sich in meinem Inneren alles schon etwas geordneter an. So langsam hat man das Metronetz im Kopf, den Weg zum Lidl in der Tasche und einige aufschlussreiche Kilometer durch Sofia in den Beinen.
Genug eingelebt, um endlich meinen ersten Gast zu empfangen. Die liebe Karla kam am Dienstag aus Schumen hierher nach Sofia, um sich von der unendlichen Schönheit Sofias und meiner Wohnung zu überzeugen. Während ich den Tag über in der Schule verbrachte, machte sie sich ein eigenes Bild von der Stadt (nicht wörtlich zu nehmen, Karla ist nämlich zu faul, um Fotos zu machen) und abends zogen wir dann gemeinsam durch die Straßen.
Wir haben Lifehacks entdeckt (Joghurt und Wasser ist wie Milch), Secondhandläden besucht und auch lebensnotwendige Dinge wie meinen Toaster gekauft. Wer mich kennt, weis, dass ich kein Freund von schnellen Entscheidungen bin. Wenn man jedoch im Toasterladen steht, auf ein zufälliges Gerät zeigt und dann die sehr professionelle Verkäuferin sagt: „this is the best one“, ich meine was muss man dann noch lange überlegen. Zu meinen neusten Errungenschaften gehören jetzt übrigens auch ein Nudelsieb, eine Wasserfilterkanne (nach dem zweiten Einkauf nun auch mit Filtern) und eine wunderschöne aber eher unpraktische handgetöpferte Schüssel vom Ladies Market.
Bei unserem ersten Schumensko auf dem Balkon wurden wir uns dann aber auch einig, dass Alltag einfach anstrengend ist. Jede kleine Besorgung ist ihr eigenes Abenteuer und wird durch die (immer noch vorhandene) Sprachbarriere nicht gerade erleichtert. Auch das üben von Ja und Nein mit der entsprechenden Bewegung (genau umgekehrt wie in Deutschland) ist mühsam und manchmal auch verwirrend.
Jedoch lohnen sich diese Anstrengungen auch immer öfter. Habe ich mich diese Woche endlich zum Stand meines lokalen Gemüsehändlers getraut und versucht mich mit Bulgarischbrocken durchzukämpfen, hat er mir sofort mit bestem Schulenglisch meinen Beutel mit Leckereien befüllt und diese dann später wiederum auf seiner manuellen Messingschalen-Gewichtswaage abgewogen. Dieses Spiel der Gegensätze, das Sofia hier gerade eindeutig gegen mich gewinnt, ist also noch nicht vorbei. E-Scooter auf alten Ausgrabungsstätten und Pferdekutschen als Fortbewegungsmittel vor meiner Haustüre, diese Bilder sind hier Realität.
Am Freitagnachmittag hieß es dann mal wieder „Hajde, Hajde“ und ein Wochenendtrip nach Gabrovo stand an. Laut internen Informationen ist das die lustigste Stadt Bulgariens. So ganz nebenbei ist sie auch 28 km lang und hatte das erste Mädchengymnasium in ganz Bulgarien. Karla hatte es irgendwie geschafft, Tickets zu kaufen für einen Bus dorthin und einem Treffen mit allen Freiwilligen stand nichts mehr im Weg. 3 Stunden Busfahrt und keine Ticketkontrolle später standen wir dann tatsächlich in der 50.000 – Einwohner Stadt in Zentral Bulgarien. Es war leicht überfordernd, Leute zu begrüßen, die man zwar von zehn Tagen Online Seminar kennt, jedoch noch nie in echt gesehen hat. Aber wenig später saßen wir dann fast vollständig bei Pestonudeln und einer lokalen Bierverkostung in der Wohnung von Tom und Connor, zwei Jungs die dort ihr FöJ machen.
Nach wenig Schlaf und vielen Gesprächen ging es am nächsten Tag mit Sergey, der Ansprechperson der Jungs, die, aufgrund ihrer super offenen und netten Art, von uns auch liebevoll Ehrensergey genannt wird, in das Etara Dorf. In diesem Freilichtmuseum etwas außerhalb der Stadt kann man viel über das historische und damals wasserbetriebene Handwerk der lokalen Bulgaren lernen. Man kann aber auch sehr gut das schöne Wetter, die Natur und die Leute erleben. Weniger gut kann man Boza genießen. Dieses beliebte bulgarische Getränk ist wohl nicht nur in Gabrovo nicht ganz nach meinem Geschmack…
Nach einem netten Mittagessen mit Spüli-Limo und Knoblauchbrot ohne Knoblauch ging es dann ohne Sergey aber dafür mit den nachgereisten Pius den Berg hinauf, zum Kloster Sokolski. Mal wieder kamen wir aber mit der bulgarischen Wegbeschreibung nicht zurecht und fanden uns wenig später mitten im Wald, ohne einen blassen Schimmer des Weges, wieder. Man muss aber dazu sagen, dass es ein sehr schöner Wald war. Dieser Faktor und die fehlende Motivation veranlassten uns dazu, einfach weiter querfeldein zu gehen. Wenig später erreichten wir dann aber sogar ein kleines Dorf und wurden von den hiesigen Bauarbeitern auch gleich mit einem: „Look, Beton, Beton“, empfangen.
Der Weg zum Kloster war dann nur noch kurz, die Pause vor Ort ziemlich entspannend und die Atmosphäre wunderbar angenehm.
Nach einem Gruppenfoto und einigen Meinungsverschiedenheiten über den Rückweg, kamen wir dann irgendwann wieder unten an. Mit einem Eis in der Hand gings dann über die Bushaltestelle und einigen Minuten des Wartens wieder zurück in die Stadt. Den Abend ließen wir mit leckerer Linsensuppe, süffigen Bier und einem aufregenden Barbesuch enden. Am letzten Tag/Sonntag/Abreisetag ging es dann über mehrere lustige Zwischenstopps (Frühstück auf dem Billa Parkplatz, Museum des Humors und verpasste Busse) nach Hause. Nach Hause…Also nach Sofia. Klingt verrückt oder?
Bis ich diesen Artikel zu Ende verfasst habe, ist schon wieder super viel passiert. Angefangen bei einem nervenaufreibenden Ausflug zu Decathlon bis hin zur Schnäppchenjagd bei Lidl (die Kruscht-Ecke wird mir immer sympatischer!). Aber auch die Ungewissheit, wie es mit der Corona Situation weitergeht hat mich die letzten Tage hier beschäftigt. Die Schüler ab der 8.Klasse müssen wieder ins Homeoffice und die Zahlen steigen stetig an. Ich versuche hier jeden Tag zu genießen und zu hoffen, dass es weiterhin so schön bleibt…
Aber Kopf hoch, muss ja irgendwie weitergehen! Hajde, Hajde
Wie es das „bulgarische Vamos“ in meinen Wortschatz schaffte und warum ich mir bald ein Nudelsieb zulegen werde – die erste Woche in Sofia, Bulgarien
Sodala… Am Montag den 12.10.2020 ging es für mich los. Vom Provinzflughafen Memmingen brachte mich ein Flieger in die Metropole Sofia. Der Abschied von Freunden und Familie war schwer und die Rucksäcke und Taschen, die an mir hingen und als Handgepäck getarnt waren, waren es ebenfalls. Angekommen in Sofia, mit massig Aufregung im Gepäck, wurde ich vom Schulleiter persönlich abgeholt. Der folgende Roadtrip durch Sofia (Andere würden es als „den Weg vom Flughafen zu meinem neuen Wohnort“ beschreiben) war gleichermaßen interessant wie überfordernd. Ehe ich mich versah, stand ich mit Sack und Pack im Sekretariat der „Deutschen Schule Sofia“ und wusste nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte. Nach einer herzlichen Begrüßung wurde ich in meine Wohnung geleitet und musste erstmal durchatmen. Alleine zu wohnen ist krass, krass cool aber auch krass anstrengend. Den ersten Abend verbrachte ich mit einer Free Walking Tour in Sofia und mit ersten Schwierigkeiten im Metronetz.
Um das ganze hier mal etwas abzukürzen gibt’s die nächsten Tage bis zum Wochenende im Schnelldurchlauf: Dienstag stand der Coronatest an, der, zu meiner Erleichterung, negativ war. Ab Mittwoch wurde ich schon in die unendlichen Weiten der Grundschule eingeführt und fand mich wenig später von super offenen und freundlichen Kindern umgeben im Klassenraum wieder. Das tolle an Kindern ist, dass sie so neugierig sind und ehrlich. „Willkommen an der Schule, Frau Anna“ von einer 2.Klässlerin zu hören ist wunderschön und tut echt gut. Übrigens habe ich mich weder als Frau noch als Anna vorgestellt, doch ist mein Zweitname anscheinend leichter auszusprechen 😉 Zwischen Schule und Einkäufe erledigen bleibt wenig Platz für Langeweile oder Nachdenken, was ich wirklich als positiv empfunden habe. Zwischen Wohnung putzen, Umgebung auschecken und in der Schule mithelfen habe ich natürlich auch schon die ein oder andere Ecke Sofias erkundet.
Obwohl ich wirklich Angst hatte vor einer richtigen Großstadt, bin ich begeistert von der Vielfalt und Diversität der Architektur, den vielen Ausgrabungen, antiken Schätzen mitten im Zentrum und dem Spagat zwischen Balkan und „Westen“, in dem Sofia sich befindet.
Aber eben diese krassen Gegensätze machen mir auch zu schaffen. Während die High-Society Sofias in Rooftopbars flaniert und mit fetten Autos durch die Gegend düst, gibt es Menschen hier, die haben wirklich gar nichts. Überall Müll, Straßenhunde, bettelnde Kinder in der Innenstadt, Geschäftskonzepte wie Schuheputzen und Kartoffeln verkaufen auf der Straße oder im Stop&Go Fensterscheiben von PKWs putzen. Eindrücke, an die ich als privilegiertes, deutsches Mädchen nicht gewohnt bin und mich auch nicht gewöhnen werde. Die richtige Mischung aus FsJ und Welt verbessern muss ich erst noch finden, jedoch schwirren mir solche Eindrücke noch lange im Kopf herum…
Außerdem geht hier in Sofia gerade politisch ziemlich die Post ab. Jeden Abend sind Protest vor dem Parlament und aufgebrachte Bürger schreien Forderungen, die ich natürlich nicht verstehe. Was ich aber verstehe ist, dass die Leute gegen ihre Regierung auf die Straße gehen und wirklich was ändern wollen.
Am Freitag hatte ich dann die ersten fünf Tage hinter mir. Fünf Tage die sich angefühlt haben wie eine Ewigkeit. Ich habe Alles mitgenommen was geht und mein Körper gab mir langsam zu verstehen, dass es so nicht weitergeht. Also endlich mal wieder Durchatmen, Duschen und Nudeln kochen. Verbrannte Finger beim Abgießen mit Alibi-Topfdeckel-Sieb (Nudelsieb die 1.), extreme Müdigkeit und viel zu viele Eindrücke für so eine kurze Zeit, machten mir dann auch leicht zu schaffen und ein leises Gefühl von Leere und Heimweh schlich sich ein. Ich denke, es ist wichtig, dass man sich Zeit lässt. Ich habe in der ersten Woche definitiv zu viel auf mich genommen und schlussendlich konnte ich dem Ganzen dann auch nicht mehr standhalten.
Nach 13 Stunden Schlaf ging es mir dann aber schon besser und ein Brunch mit den anderen Freiwilligen in Sofia stand an. Auf dem Hinweg zum Restaurant versuchte ich noch meine kaputtgegangene Uhr zur Reparatur zu bringen. Jedoch wurde in den meisten Läden mein „Imam problem“ (Ich habe Problem) und das Zeigen meiner Uhr nur mit einem wiaschtem „He“ (also Nein) gekontert. Schlussendlich fand meine Uhr dann in einem kleinen Laden am Ende der Einkaufsstraße, eingeklemmt zwischen zwei alten, dickbäuchigen Bulgaren und ihrem kleinen Arbeitstisch, Obhut. Der amerikanische Rock Gesang, der aus den Lautsprechern dröhnte und das nette Lächeln des einen Mannes stimmen mich zuversichtlich, obwohl ich kein Wort verstanden habe. Das mit der Verständigung hier ist sowieso nochmal eine ganz andere Erzählung. Zumindest kann ich aber mittlerweile die wichtigsten Wörter und für einen Besuch im Restaurant hat es auch gereicht.
Mit den anderen Freiwilligen Elias und Nele und einer Praktikantin vom Goethe-Institut hier in Sofia, schlug ich mir mit „Shopska Salat“ und „Tarator“ den Bauch voll.
Kurz danach ging es auf den Vitosha Berg. Der Hausberg der Sofioter ist gut mit Metro und Bus zu erreichen und bietet auch
Mitte Oktober spektakuläre Aussichten und Wanderungen. Querfeldein ging es für uns nach Oben, was den Weg als etwas schwieriger gestaltete unsere Abenteuerlust jedoch nicht hemmte. Da man vom Berg aus einen guten Ausblick auf den IKEA in Sofia hat (Ich sag doch, Gegensätze…), machten wir noch einen kleinen Abstecher dorthin. Und was soll man sagen, ist halt IKEA… Zurück nahmen wir ein Taxi, was für mich zwar auch eine völlig neue Erfahrung ist, aufgrund der niedrigen Preise jedoch wohl öfters zum Zuge kommen wird. Wenigstens war der Taxifahrer bulgarischer Box Champion, wie er uns mittels Google Übersetzter während der Autofahrt auch gerne mitteilte. Am Abend machten wir noch das Nachtleben Sofias unsicher, beziehungsweise machte uns das Nachtleben unsicher und wir zogen durch ein paar Bars.
Der Sonntag und somit der letzte Tag der ersten Woche stellte sich als kleines eigenes Abenteuer heraus. Mit zwei anderen Wahl-Sofiotern war ein Ausflug nach Koprivshtitza geplant. Dieses Dorf ist bekannt für traditionelle und gut erhaltene Architektur und war allemal einen Besuch wert. Die Hinfahrt bestritten wir mit dem Zug (offensichtlich ein alter DB Zug) bis nach Anton. Knapp 77 km und 2h für 5 Leva, also ca. 2,50 Euro. Von Dort aus ging es weiter zum Bahnhof von Koprivshtitza, der, wie sollte es doch auch anders sein, 8km weit weg vom eigentlichen Dorf liegt. Nach einigen bulgarischen Ansagen des voll besetzten Busses, dass wir hier raus müssen, standen wir also vor einem Bahnhof Mitten im Nirgendwo umgeben von Bergen, Bauarbeiten und Straßenhunden.
In 30 min sollte ein Shuttle in das Dorf gehen und nach einigen „Hajde-Rufen“ ging es 45 min später auch wirklich los. Das Dorf erkundeten wir dann im Schnelldurchlauf, also Hajde! Viele schöne Häuser, in denen viele wichtige Personen geboren wurden. Die Museumskarte für 3 Leva haben wir uns auch noch gegönnt, noch Einiges gesehen und den Touristen an diversen Souvenirständen raushängen lassen. Der Shuttle ging dann auch wieder zurück und tatsächlich ging vom Bahnhof Koprivshtitza ein Zug zur Sofia Central Station. Zu Hause angekommen wurden dann erstmal Nudeln gekocht und die Hände verbrannt (Nudelsieb die 2.).
Und hier noch eine kleine Liste von mehr und weniger interessanten Eindrücken und Erlebnissen:
Das Leitungswasser hier ist bei Weitem nicht so gut wie daheim und Wasserflaschen schleppen ist richtig scheiße!
Auch wenn du kein bulgarisch sprichst, reden die Bulgaren einfach immer weiter, mit der kleinen Hoffnung, dass du doch irgendwas verstehst
Beim Metro fahren kenne ich mich mittlerweile so gut aus, dass ich mich richtig cool fühle, wenn ich ohne Hilfe von A nach B komme
Wasserhähne hier kennen nur „Tropfen“ und „Fontäne“ und auch nur „eiskalt“ und „kochend heiß“
Jedes Bahnhofhäuschen ist gelb gestrichen und draußen stehen Mitarbeiter mit lustigen Hüten, die manuell die Erlaubnis zum Weiterfahren erteilen. Die Pausen sind mal länger und mal kürzer, aber auf jeden Fall lang genug für eine Zigarette
Das war so grob meine erste Woche in Sofia. Viele kleine Abenteuer habe ich gar nicht erzählt und einige behalte ich auch einfach nur für mich.
Hey ich bin Elias und werde euch in diesem Blog aus Sofia berichten, ich bin als Kulturweit-Freiwilliger im Goethe Institut und versuche mich gerade ein wenig einzufinden. Ich bin 18 Jahre alt und habe gerade das CoronaAbi absolviert. Den Rest über mich könnt ihr in meiner Bio lesen, nun aber ab zum Beitrag für heute:
Nun bin ich hier, seid etwa 5 Tagen hier und habe schon so viel erlebt. In den ersten zwi Tagen war ich schon bei meiner Einsatzstelle im Goethe Institut in Sofia. Ich schätze ich habe es etwas zu ernst und auf die leicht Schulter genommen und hatte daraufhin am Freutag einen emotionalen Zusammenbruch. Es ging einfach nix mehr und nur das Telefonat mit den Eltern hat geholfen. Also falls es euch auch so geht, schaut hier im Kutlurweit-Blog vorbei oder ruft einfach mal zuhause an, eure Eltern freuen sich bestimmt!
Das Wochenende bis jetzt war intensiv, aber auch entspannend, gestern war ich mit zwei weiteren Kulturweit-Freiwilligen und einer Praktikantin vom Goethe Institut (alle kommen aus Deutschland) auf dem Vitosha Berg in der Nähe von Sofia. Dort hatten wir eine kleine Quer-Feld-Ein-Wanderung und danach einen Preisintensiven Besuch bei Ikea. Ich empfehle euch zu Ikea oder einem anderen Möbelgeschäft zu gehen, damit ihr euer Zimmer oder eure Wohnung ein bisschen personalisieren könnt. Ich habe mir (Ikea-treu) Teelichter, Messer, eine Decke, drei kleine Kakteen und ein paar Sachen für das Bad geholt. Es ist echt erstaunlich wie viel so kleine Dinge die Wohnung entfremden können. Ich fühle mich zwar noch nicht 100 prozentig Wohl aber schonmal besser als vor noch 2 Tagen. Am Abend waren wir dann noch ein bisschen Bar Hopping und hatten einerseits die High-Society RooftopBar abgecheckt (wo wir aber auch nicht all zu lang geblieben sind, vorallem wegen den Preisen), andererseits eine ganz coole Kiez-Bar erwischt und eine sehr versteckte aber wunderschöne Alternative-Bar gefunden. Bei der letzteren gab es definitiv die besten Drinks.
Sonst hat mich die Stadt in ihren herbstlichen-Flair gezogen, die Parks sehen wunderschön aus und der Wind weht die ersten verblühten Blätter von den Bäumen, auch wenn ich den Sommer mehr mag als die kalten Herbst und Wintermonate, hat es doch was durch eine Stadt zu laufen wo es pro Person im Schnitt 11 Bäume gibt.