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Arbeit mit Kindern

Die Vorweihnachtszeit

Über die Zeitspanne des Zwischenseminars wurde im Kopf meiner Mitfreiwilligen eine Idee geboren. Warum machen wir nicht einen gemeinsamen Adventskalender?

Ja, warum eigentlich nicht?

Das Resultat dieser Idee war eine hektische und arbeitsreiche erste Woche zurück in Litauen. Zusätzlich zu der Arbeit, die in der vorherigen Woche liegengeblieben war, kamen die Absprache mit verschiedenen Lehrern und die Recherche nach Umsetzungsmöglichkeiten. Wie erstellt man einen Adventskalender für Schüler aus Estland, Litauen und der Ukraine?

Der erste Dezember rückte näher und die Zeit verging wie im Flug, doch wir stellten das Projekt auf die Beine. Beteiligt waren Anja Kraus und Anna Klostermann. Wir fanden eine Internetseite, auf welcher Adventskalender online selbst gestaltet werden konnten. Man konnte eigene Texte einfügen, Bilder und Videos hochladen und Links zu anderen Websites oder YouTube-Videos einfügen. Perfekt für unser Vorhaben.

Jedes Land erhielt genau sechs Türen, um die vierundzwanzig Türchen zu füllen und jeder war für sein Gastland verantwortlich. Die Inhalte für das vierte Land, Deutschland, teilten wir unter uns auf. Da alle Schüler deutsch lernten, musste Deutschland natürlich miteinbezogen werden.

Inhalte des Adventskalenders sollten landeseigenen Traditionen der Weihnachtszeit sein. Also alles von Rezepten über Lieder und Tänze bis zu eigens durchgeführten Projekten mit Schülern unserer Schulen. So bekamen die Schüler in jedem Land zum Beispiel die Aufgabe, aufzuschreiben, warum sie sich auf Weihnachten freuen. Die Antworten waren teilweise sehr aufheiternd.

Anja lud ebenfalls ein Video hoch, auf dem ihre Schüler das Märchen „Aschenputtel“ auf Deutsch aufführten und ein weiteres, wo sie zeigten, wie man Engel bastelt. Diese sind ein wichtiges Symbol Kiews. Meine Schüler sangen das Lied „Stille Nacht/Tyli naktis“ auf Deutsch und Litauisch und auch die ukrainischen Schüler gaben ihre Version des Liedes zum Besten.

Die Türchen des online Adventskalenders konnten erst am jeweiligen Tag geöffnet werden, also konnte keiner auf einmal den ganzen Kalender durchforsten.

Die Schüler erhielten dann am ersten Dezember einen Anmeldecode für unseren Adventskalender und wir waren glücklich. Das erste große Projekt war gelungen!

Deutsche Woche in Litauen

Vom 16.10. – 20.10.2017 war deutsche Woche in Litauen. In dieser Woche fanden über 200 Veranstaltungen zum Thema „Wie heißt das auf Deutsch“ oder „Ö kaip vokiskai?“ statt. Das ganze Gymnasium war mit Flaggen und anderen Dekorationen geschmückt.

Am Eingang des Gymnasiums stand zum Beispiel ein Schloss aus Pappebacksteinen. Abwechselnd kamen Klassen der Jahrgangsstufe fünf in das Foyer und füllten jeden Stein mit einer deutschen Vokabel, bis das Schloss mit Wörtern gefüllt war.

Aber auch außerhalb meiner Schule nahm ich an Veranstaltungen bezüglich der deutschen Woche teil. Die Deutsche Botschaft Wilna und das Alumniportal Deutschland luden mich anlässlich der litauenweiten Tage der deutschen Sprache zu einem Vortragsabend mit anschließender Ausstellungseröffnung ein. Das Thema für den Abend war „Luther und Litauen: Sprache im Lichte der Reformation“.

Anwesend waren abgesehen von der Deutschen Botschafterin Angelika Viets und Milena Dech auch die Praktikantin vom Goethe Institut in Vilnius, die ich bereits beim Botschaftsempfang kennengelernt hatte. Ich fand es amüsant, der Botschafterin bereits ein drittes Mal zu begegnen, da sie ein großes Interesse an der Arbeit der Jesuiten hat und am vorherigen Freitag meine Einsatzstelle besuchte. Dort wurde sie vom Schulleiter empfangen, welcher selbst gut Deutsch spricht und begab sich mit dem Deutschkollegium in den Konferenzraum für Kaffee und Plätzchen. Ich habe also schon Plätzchen mit der deutschen Botschafterin gegessen 😀

Zwei Professoren zu dem sprachlichen und historischen Thema wurden für diese Veranstaltung extra aus England und Deutschland eingeladen. Prof. Dr. Karin Friedrich von der Universität Aberdeen hielt einen Vortrag zur „Reformation in Litauen zwischen Deutschland und polnisch-litauischer Republik“ und Prof. Dr. Jolanta Gelumbeckaite von der Goethe-Universität Frankfurt am Main und DAAD-Alumna erläuterte die „Reformation und Entstehung der litauischen Schriftsprache“.

Beide Vorträge waren kurzweilig und über Themen, mit denen ich mich im Voraus noch nicht auseinandergesetzt hatte. Im Anschluss fand die Eröffnung der Ausstellung „Reformation im östlichen Europa“ des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Potsdam.

 

Nähere Informationen zu dem Abend findet man unter: http://www.wilna.diplo.de/Vertretung/wilna/de/06/Kulturelles-in-Litauen/2017-10-17-Reform-Vortrag-Alumni-de.html

 

Am 19. Oktober fand im Jesuitengymnasium die Aktion „Deutsch für Kreative und Neugierige“, ein Quiz Wettbewerb für die Jahrgangsstufe sieben, statt. Gemeinsam mit der Oberstufenschülerin Julia bildeten ich die Jury. Fünf Teams traten in drei verschiedenen Runden gegeneinander an.

Für die erste Runde hatten die Teams die Hausaufgabe bekommen, einen kleinen Film zu drehen, der eine Laufzeit von fünf Minuten nicht überschreitet. Thema des Films war „Meine Freunde und ich“. In dem Film sollten sie das Thema  zusammen darstellen, indem sie Situationen nachspielen oder sich selbst vorstellen, auf jeden Fall musste eine Konversation auf Deutsch beinhaltet sein.

In der zweiten Runde waren lediglich die Kapitäne der Teams gefragt und auf ihr Wissen über Deutschland geprüft. So ging es um geographisches Wissen, deutsche Traditionen und Essen und auch die sprachlichen Kompetenzen wurden abgefragt. Ich war sehr überrascht über das umfangreiche Wissen der SchülerInnen, besonders wenn es um geographische Kenntnisse und bekannte deutsche Marken ging.

In der dritten Runde bekam jedes Team das gleiche Gedicht, musste dieses aber auf unterschiedliche Art und Weise aufführen. So hörten wir das Gedicht als Komödie, Drama, Wiegenlied, Musical und Rap.

Am Ende werteten Julia und ich unsere Notizen aus und kürten die Gewinner. Das Team  „Schnitzelfamilie“ holte sich als bestes Team den Sieg, während der beste Kapitän aus Team „Plankton“ kam.

Insgesamt war es eine sehr spannende und weiterbildene Woche.