Die Weihnachtszeit

Egal wo man sich befindet, die Weihnachtszeit ist immer stressig. Wenn Menschen sich freudig versammeln sollen, um Plätzchen zu backen und Tee zu trinken, beginnt in Wahrheit wahrscheinlich die anstrengendste Zeit des Jahres. Geschenke müssen gekauft werden, Konzerte und andere Events werden organisiert und die letzten Klausuren vor den Ferien geschrieben, bevor das Halbjahr beendet ist.

Das mit den Klausuren war hier etwas anderes. Es werden reichlich davon geschrieben, aber sie dauern bis zur letzten Woche vor Halbjahrsende an.

Am ersten Dezember werden in allen Städten Litauens die Weihnachtsmärkte eröffnet. Sie existieren bis Anfang Januar. Da ich keinen eigenen Adventskalender hatte, beschloss ich zusammen mit meinem Mitfreiwilligen Thibaut, jeden Tag eine kleine Nascherei auf dem Weihnachtsmarkt zu essen.

Die vorherigen Tage konnte man den Aufbau der Buden und vor allem die Konstruktion des Weihnachtsbaumes beobachten. Diese werden in Litauen nicht gefällt und geschmückt. Stattdessen werden einzelne Tannenzweige an einem Metallgestell befestigt.

Der Weihnachtsbaum in Vilnius gilt als einer der schönsten Europas und es gibt in Litauen einen regelrechten Wettbewerb um den schönsten Weihnachtsbaum. Die Eröffnung des Weihnachtsmarktes beinhaltet die Entzündung des Weihnachtsbaumes. In Vilnius findet dies auf dem Kathedralenplatz statt und wird von einer beeindruckenden audiovisuellen Show untermalt. Ein guter Grund das selbst mitzuerleben.

Ich wurde nicht enttäuscht. Hunderte von Menschen tummelten sich in den Straßen. Die Hauptstadt war festlich geschmückt und warme, gelbe Lichter leuchteten den Weg zur Hauptattraktion. Speziell für die Weihnachtszeit gibt es in Vilnius einen von Zwergen gefahrenen Weihnachtszug. Um den riesigen Weihnachsbaum im Zentrum des Platzes erstreckt sich das kleine Dorf aus Buden, die mit süßen Leckereien und Glühwein Besucher zu ihren Ständen locken.

Als der Weihnachtsbaum dann endlich anging, war ich fast geblendet von dem Licht. Weiß und pink geschmückt strahlt der Baum so hell, dass er sogar aus dem Flugzeug über Vilnius gesichtet werden kann. Für seine Beleuchtung werden rund 50.000 Glühbirnen verwendet.

Auch die Show war unterhaltend, nur leider waren meine Sprachkenntnisse nicht ausgereift genug, um den Worten des Moderators zu folgen. Gelohnt hatte sich der Ausflug aber auf jeden Fall!