Polarexpedition: Kadriorg

Tere und Guten Tag,

liebe Leute es hört einfach nicht auf. Es schneit und schneit und schneit…. und taut…..und friert… und schneit.

Aber die Hoffnung stirbt zu letzt. Der Sommer muss einfach irgendwann kommen. 🙂

Gestern hatte ich das große Glück meine Arbeitswoche, die nur aus Mathematiknachhilfe und Katze füttern zu bestehen schien, kurz unterbrechen zu können und wurde zu einem Mittagessen und einem anschließenden Spaziergang eingeladen und zwar von Miriam, die mir eine äußerst schmackhafte russische „Hähnchenhaxen“-Variation zubereitete. Nach einem kurzen Kaffee mit Kuchen haben wir unsere Polarexpedition (so waren ihre Worte zum Ende hin, es war eher als kurzer Spaziergang geplant) in Angriff genommen und haben den Kadriorgpark erobert. Dieser Park, ein Geschenk Peter des Großen an seine Frau, ist auch im Winter hübsch anzusehen und liegt, wie soll es auch anders sein, unter einer 30cm starken Schnee oder Eisdecke begraben, der Todestoß für alle Frühlingsblüher, dachte ich.

Und es hört nicht auf zu schneien, auch während ich schreibe.

Aber Schnee beiseite. Wie es sich für gute Feldforscher gehört, führte uns dann der Weg auch abseits der bekannten Pfade, mitten ins Getümmel der Schneekristalle. Wir bezwangen vereiste Abhänge, wadentiefen Verwehungen (daher der Schnee in den Schuhen) hin zur mit meterhohen (ja eine Übertreibung)  Eisschollen, die panzerhaft die baltische See verdecken, wir kämpften gegen eisige Stürme, Schneetreiben, mit abgestorbenen Gliedmaßen….

Aber hinter dem Windschatten eines Baumes, ein Fleckchen Erde, der auch mal die Sonne zu sehen bekommen haben muss, die Überraschung. Da hat doch ein Frühjahrsblüher die widrigen Umstände überlebt und bereitet sich auf seine Knospung, sein Erblühen, seine Pflanzwerdung vor.

Expedition erfolgreich.

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Eine Antwort zu Polarexpedition: Kadriorg

  1. Ilona sagt:

    Hey du,
    kenne dich zwar nicht 😉 , aber dafür die Situation, wenn man außer Schnee sonst nicht mehr viel anderes sieht. Habe selbst zwei Winter in Helsinki verbracht.
    Aber – und es gibt nichts schöneres auf der Welt – demnächst wirst du zum ersten Mal wieder das Gras sehen und das ist dann so viel grüner, als du es in Erinnerung hattest.
    Freu dich darauf und halte bis dahin durch 🙂
    Ilona (gerade bei 38Grad in Indien)

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