Zweite Anekdote

In den Jahren bevor Magdalena von FARC-Rebellen entführt und gefangen gehalten wurde, wuchs sie in einem kleinen Dorf in der kolumbianischen Provinz Antioquia auf. Magdalena ist mit Leib und Seele eine Paisa. Aber für ein Mädchen auf dem kolumbianischen Land ist es immer noch schwierig, Träume zu verwirklichen und ein eigenes Ding zu machen.

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Dinge, an die ich hier denke

Pablo, Paisa, PASCH – so hab ich mir Kolumbien vorgestellt, als ich noch in Deutschland an meinem Schreibtisch saß. Schon auch wegen Narcos. Und wegen Wikipedia. Und wegen den ganzen PASCH-Newslettern und Login-Daten und Vorstellungsschreiben, die ich erhalten hatte. Kolumbien habe ich auf drei Begriffe reduziert und bin ganz gut damit gefahren – allerdings sind die Themen Pablo, Paisa, PASCH nur drei kleine Teile im bunten Kolumbienpuzzle. Welche Rolle spielt Pablo Escobar denn aber nun in meinem Leben?

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Eine Anekdote

Eine kolumbianische Freundin, nennen wir sie Magdalena, hat viel erlebt in ihrer Heimat. Manchmal sitzen wir zusammen und sprechen über Gott und die Welt, aus kolumbianischer und deutscher Sicht. Ich höre ihr gerne zu, denn sie erzählt mir anhand ihrer Lebensgeschichte wie Kolumbien sich entwickelt und welche Zeiten dieses Land durchlebt hat. In anonymisierter Form gebe ich hier eine dieser Erzählungen wieder.

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Bilder aus der Comuna 13

Medellín ist in verschiedene Barrios eingeteilt, die wiederum als Comunas zusammengefasst werden.  An den Berghängen der Stadt, fünf Busminuten von der Metrostation San Javier entfernt, liegt die Comuna 13 – einst der gefährlichste Teil von Medellín. Die Barrios in der Comuna 13 waren bis 2002 zwischen ultralinker Guerilla und rechten Paramilitärs aufgeteilt. Niemand konnte seine Nachbarschaft verlassen. Morde fanden bei Tageslicht statt. Die Comuna 13 war arm, kriminell und extrem risikoreich.

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Die Stadt des Ewigen Frühlings

Im Tal des Río Magdalena erstreckt sich die Hacienda Nápoles über fast 3000 Hektar. Als Pablo Escobar den gigantischen Landsitz im Jahr 1978 errichten ließ, fanden auf dem Gelände sowohl eine Stierkampfarena als auch eine Flugzeuglandebahn Platz. Neben einer wertvollen Oldtimersammlung und prächtigen Villen machte vor allem der hauseigene Zoo großen Eindruck: Hier lebten exotische Tiere wie Zebras, Kamele, Elefanten, oder Nilpferde.

Wer war dieser Pablo Escobar? Das wusste der mächtige Gründer des Medellínkartells wohl manchmal selbst nicht, denn während er die Antilopen im eigenen Zoo bestaunte, versuchte er politisch als „Anwalt der Armen“ seinen Einfluss geltend zu machen. Aber Escobar ist eine wichtige kolumbianische Persönlichkeit: In Medellín ist knapp 25 Jahre nach seiner Erschießung immer noch ein Stadtviertel nach dem Drogenboss benannt. Zu Escobars Zeiten galt die Hauptstadt von Antioquia als gefährlichster Ort der Welt.

Fakt ist, dass ich in etwa drei Wochen mein WG-Zimmer in eben dieser Stadt finden sollte. Ich hoffe auf eine solide Spülmaschine und einen Gemeinschaftsbalkon, vielleicht sogar auf amerikanisches Fernsehen. Ob ich Angst habe?

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