30 Sekunden

In einem Augenblick kann sich in Medellín alles ändern. In jeder Ecke der Stadt gibt es problematische Barrios und soziale Brennpunkte. Die Schicksale der Menschen prallen auf engstem Raum aufeinander und die sozial Schwachen befinden sich immer noch in einer Spirale aus Gewalt und Armut. Das öffentliche Engagement zur strukturellen Beseitigung von sozialer Ungleichheit entwickelt sich zwar nur langsam, ist aber durch Projekte wie z.B. die neue Metrocable-Linie durchaus sichtbar.

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Zweite Anekdote

In den Jahren bevor Magdalena von FARC-Rebellen entführt und gefangen gehalten wurde, wuchs sie in einem kleinen Dorf in der kolumbianischen Provinz Antioquia auf. Magdalena ist mit Leib und Seele eine Paisa. Aber für ein Mädchen auf dem kolumbianischen Land ist es immer noch schwierig, Träume zu verwirklichen und ein eigenes Ding zu machen.

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Eine Anekdote

Eine kolumbianische Freundin, nennen wir sie Magdalena, hat viel erlebt in ihrer Heimat. Manchmal sitzen wir zusammen und sprechen über Gott und die Welt, aus kolumbianischer und deutscher Sicht. Ich höre ihr gerne zu, denn sie erzählt mir anhand ihrer Lebensgeschichte wie Kolumbien sich entwickelt und welche Zeiten dieses Land durchlebt hat. In anonymisierter Form gebe ich hier eine dieser Erzählungen wieder.

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Zufallsverkäufer

Bevor ein erster Atemzug den Körper mit frischer Luft versorgt, bevor ein Kind zum ersten Mal im Bauch der Mutter strampelt und bevor die erste Zellteilung beginnt, findet die große Geburtslotterie statt.

Ein jedes Kind wird in eine Umgebung hineingeboren, die es sich nicht ausgesucht hat. Kinder werden auf Kontinente verteilt, in Nationalitäten eingeordnet und in Familien unterschiedlicher sozialer Herkunft gesteckt. Sie wachsen mit zwölf Geschwistern oder als Einzelkind auf. Sie besuchen eine Schule oder tragen Trinkwasser in Eimern zu Blechhütten.

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