Sommerregen

Der Kalender zeigt den 31. August an und es regnet in Strömen. Draußen versinkt die Welt im Grau und die Kirchturmuhren schlagen. Die Lufttemperatur beträgt 16 Grad. Dabei sollte es doch eigentlich noch Sommer sein, oder?

Die Schüler haben zumindest Sommerferien. Ein süßes Gefühl der Überlegenheit kribbelt im Abiturienten, denn es geht nicht mehr zurück an die Schule: Morgen beginnt das Vorbereitungsseminar und am 14. September startet das Flugzeug nach Kolumbien.

Continue reading

Die Stadt des Ewigen Frühlings

Im Tal des Río Magdalena erstreckt sich die Hacienda Nápoles über fast 3000 Hektar. Als Pablo Escobar den gigantischen Landsitz im Jahr 1978 errichten ließ, fanden auf dem Gelände sowohl eine Stierkampfarena als auch eine Flugzeuglandebahn Platz. Neben einer wertvollen Oldtimersammlung und prächtigen Villen machte vor allem der hauseigene Zoo großen Eindruck: Hier lebten exotische Tiere wie Zebras, Kamele, Elefanten, oder Nilpferde.

Wer war dieser Pablo Escobar? Das wusste der mächtige Gründer des Medellínkartells wohl manchmal selbst nicht, denn während er die Antilopen im eigenen Zoo bestaunte, versuchte er politisch als „Anwalt der Armen“ seinen Einfluss geltend zu machen. Aber Escobar ist eine wichtige kolumbianische Persönlichkeit: In Medellín ist knapp 25 Jahre nach seiner Erschießung immer noch ein Stadtviertel nach dem Drogenboss benannt. Zu Escobars Zeiten galt die Hauptstadt von Antioquia als gefährlichster Ort der Welt.

Fakt ist, dass ich in etwa drei Wochen mein WG-Zimmer in eben dieser Stadt finden sollte. Ich hoffe auf eine solide Spülmaschine und einen Gemeinschaftsbalkon, vielleicht sogar auf amerikanisches Fernsehen. Ob ich Angst habe?

Continue reading