Drei sehr berechtigte Fragen, die ich mir bisweilen selbst stelle. Wie es mir geht, nun ja in Anbetracht der Tatsache, dass ich nun nicht mal mehr 7 Wochen hier in Kenia habe, geht es mir nicht mehr ganz so gut, weil ich schon jetzt immer wieder feststelle, dass ich sehr viele Menschen vermissen werde. Ich freu mich aber auch auf zu Hause, also keine Angst. Was die gesundheitliche Verfassung betrifft, geht es mir nach wie vor blendend. Bisher hatte ich noch keine Malaria und die paar Moskitostiche habe ich recht gut überlebt.
Was ich im Moment mache ist schwerer zu beschreiben. Eigentlich bin ich gerade ständig am Pendeln. Erst war das Zwischenseminar in Nairobi, dann war ich für eine Woche in Meru in der Schule, da habe ich das gemacht was ich immer mache und ein bisschen mehr, weil ich endlich angefangen habe, den Schülerinnen das Flöte spielen beizubringen. Dann war ich schon wieder für eine Woche in Nairobi für einen Comic Workshop. Es gibt im Herbst einen Comicwettbewerb für Pasch-Schüler mit dem Thema „Comic und Konflikte“, dafür sollten die Lehrer das Handwerkszeug bekommen um den Schülern dann bei der Umsetzung behilflich sein zu können. Dazu zählte neben Sprechblasenkunde auch ein kleiner Ausflug in die Malschule und jetzt kann auch ich „Kunstlegastheniker“ ein wenig Gesichtsausdrücke zeichnen.
Am Wochenende hat mich dann David, ein Freiwilliger in Nairobi, besucht und wir haben einen kleinen Roadtrip gemacht. Bevor es jedoch so weit war, haben wir erst noch gemeinsam Serahs Brille beim Optiker abgeholt. Dank großzügiger Spenden von Freunden konnte ich sie mit Geld unterstützen und sie hat sich sehr gefreut und ist nun sehr stolz auf ihre neue Brille. Hiermit ein herzliches Dankeschön an die Spender, auch im Namen von Serah. Ihr habt ihr damit einen sehr großen Gefallen getan.
Der Roadtrip führte David und mich von Meru über Maua und Isiolo nach Nanyuki, in mein Lieblingskloster, zu meinen Lieblingsmöchen. Dort haben wir auch die Nacht verbracht und David hat sich am nächsten Morgen von dort auf den Weg nach Nairobi gemacht. Ich habe noch den Fronleichnamsgottesdienst mitgefeiert, dieses Fest wird hier nämlich am Sonntag gefeiert, weil die Kenianer am Donnerstag keinen Feiertag haben.
Seit Montag bin ich also wieder in Meru und besuche, bzw. gebe mit Emmah fleißig Unterricht. Allerdings nur diese Woche, weil es am Sonntag schon wieder heißt „Auf nach Nairobi“ ein weiteres Seminar steht an. Und ich werde den Teufel tun und mich bestimmt nicht beschweren, dass ich so oft unterwegs bin, wenn auch mir die Schülerinnen ein wenig fehlen werden.
Das wars dann erstmal von mir und ach übrigens mittlerweile könnte ich glaub ich schon mindestens dreimal verheiratet sein, denn am Dienstag waren wir in Nairobi in einem Konzert und da hab ich doch glatt einen Liebesbrief von einem männlichen Wesen bekommen, dessen Gesicht ich nicht kenne, da der Brief Emmah zugesteckt wurde und sie sollte ihn mir geben. Ein anderer Heiratsantrag war von Pater Winfried, der war allerdings natürlich sehr im Scherz gesagt.