Der Montag war geprägt von Beatles Songs. Macht euch also auf ein paar Beatles Anspielungen gefasst und klickt immer schön auf die Links dahinter, um selbst in den Beatles-Groove zu verfallen.
Wieso jetzt aber die Beatles und nicht die Rolling Stones oder Justin Bieber (schreibt man den so)? Die Sache ist einfach und schnell geklärt, denn am Montag war die Deutsche Bühne Ungarn (das Deutsche Theater) aus Szekszárd zu Besuch in der Schule und haben ein Theaterstück aufgeführt. Ja, dass erklärt jetzt noch immer nicht das Beatles-Feeling diese Woche aber die Lösung kommt gleich. Jeden Falls wird das Theater in Szekszárd umgebaut und renoviert und so ziehen die Schauspieler von Stadt zu Stadt und führen dort ihre Stücke auf. Der Aufwand dafür ist nicht gerade gering, denn das ganze Bühnenbild wird auch noch fleißig mitgeschleppt. Die Vorführung fand bei uns in der großen Turnhalle statt und das natürlich mit dem Original Bühnenbild. Schüler der 5.-8. Klasse durften das Stück unter dem Namen „Beatles a fedélzeten – Beatles an Board“ genießen (ah also endlich eine Anspielung auf die Beatles). In dem Stück ging es dann aber eher weniger um die Beatles selbst sondern um drei Stewardessen auf ihrem Flug von Budapest nach Paris, auf dem sie auf die Situation zugeschnittene Beatles Songs schmetterten. Das Ganze war für Lehrer und Schüler durchaus eine „Magical Mystery Tour“ (https://www.youtube.com/watch?v=qM0tzshqCb4) und der ein oder andere Lehrer fragte sich dann doch, ob das Stück für diese Altersklasse denn angemessen sei und sich nicht lieber die älteren Schüler das Stück anschauen hätten sollen. Dabei ging es wohl eher nicht um die Beatles Songs, obwohl diese englischen Lieder in einem deutschen Stück auf für Missmut sorgten, sondern um abgetrennte Körperteile (ein Pilot wurde während des Fluges zerfetzt und die „Leichenteile“ lagen überall herum) und einen positiven Schwangerschaftstest, der auf der Angestellten Toilette gefunden wurde, und über den gefühlte Stunden diskutiert wurde. Oh ja, der Schwangerschaftstest hat auch nachher noch für Gesprächsbedarf gesorgt. Ich fand das ganze jetzt nicht sonderlich ordinär sondern habe die Beatles Songs genossen.
Wer meine Pécs Bilder vielleicht einmal etwas näher betrachtet hat dem ist wohl auch das Hochhaus aufgefallen, dass man hier in Pécs schwer übersehen kann. Egal von welcher etwas höher gelegenen Stelle man fotografiert, das Hochhaus scheint immer darauf zu sein und ist tatsächlich ein wahrer Schandfleck im sonst so schönen Pécs. Das sogenannte „Magasház“ steht tatsächlich schon seit Dezember 1989 (also seit fast 27 Jahren!) leer. Seit dem ist das 25-stockwerkhohe-Gebäude, das höchste unbewohnte Gebäude in Zentral-Europa und zu dem der wohl größte Schandfleck in Pécs. Fast nicht zu glauben ist auch die Tatsache, dass früher tatsächlich um die 800 Personen auf einmal in dem Gebäude gewohnt haben. Seit 1989 sucht man jedoch vergebens nach Lösungen für das immer mehr verfallende Gebäude. Letztendlich hat sich dieses Jahr die ungarische Regierung der Sache angenommen und investiert 1 Billion Forint in den Abriss des Gebäudes. Wie lange das jedoch wieder dauern wird steht in den Sternen. Fakt ist jedoch auch, dass in den vergangenen Jahrzehnten in dem Riesen schon mehr als einmal um Hilfe geschrien wurde, da man es trotz des im untersten Stock postierten Wachmann, ein paar Etagen noch oben geschafft hatte. Help! (https://www.youtube.com/watch?v=yWP6Qki8mWc) musste in diesen Fällen dringend her.
Und dann kam wieder einmal der Regen und ein kleines gelbes U-Boot wäre in diesem Moment wohl genau das richtige gewesen (https://www.youtube.com/watch?v=vefJAtG-ZKI). Wenn man es nicht selber miterlebt kann man wirklich kaum glauben welche sinnflutartigen Regenschauer sich ab und zu mal über Pécs ergießen. Gepaart mit einem nicht unerheblichen 25km/h Wind kann der Weg in die Schule schon zur Farce werden (siehe diesen Freitag). Da die Straßen durch die Gebirgslage mal wieder reißenden Flüssen statt asphaltierten Straßen glichen und mein Schirm sich Dank der Windböen entschieden hatte schon nach fünf Minuten sein Ableben zu verkünden kann man sich sicher vorstellen wie ich letztendlich in der Schule ankam. Ich sag mal, wenn ich frisch aus der Dusche komme dann sehe ich auch nicht anders aus. Zum Glück war ja Putznachmittag angesagt und so gab’s gleich ein paar Wechselsachen, die ich anziehen konnte. Ja, genau. Putznachmittag. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen und die der Großteil der Lehrer wohl auch. Wer putzt schon gerne und vor allem wenn die Schüler einen dumm angaffen. Ja, bis jetzt entgeht mir immer noch der Sinn wieso die Lehrer (+ich) den Dreck der Schüler aufräumen und wegputzen mussten und die Verursacher des Ganzen sich beim Zuschauen köstlich amüsieren konnten. Die Putzaktion startete zwar erst 13:00 also nach der letzten Stunde für alle Schüler am Freitag aber in Ungarn ist es keines Falls so, dass die Schüler dann die Schule verlassen sondern sie lungern immer noch 1-2h im Schulgebäude herum. So war das natürlich auch am Freitag und als man die putzenden Lehrer gesehen hat war dies natürlich erst recht kein Anlass dafür die Schule zu verlassen. Nach dem Fensterputzen der gesamten zweiten Etage und einigen Schreckmomenten, bei denen ich fast von der Leiter gefallen wäre, bildete die Krönung des Ganzen eine Fünftklässlerin die anfing Fotos von mir beim Putzen zu machen. Da hörte der Spaß endgültig auf und die Schüler durften der Reihe nach das Schulgelände verlassen. Um nun nicht auch noch die Treppen wischen zu müssen haben eine Lehrerin und ich uns in ihr Klassenzimmer zurück gezogen und angefangen den Schrank zu entrümpeln. Ich kann euch sagen: Treppenwischen wäre die bessere Alternative gewesen. Nach 3h war die Putzaktion für uns dann zum Glück erledigt und die Schule glänzt nun wieder. Als ich nach diesem anstrengenden und nassen Tag in die Wohnung gekommen bin war ich froh den Tag erst einmal überstanden zu haben 😉 Aber da ihr sicher auch wissen wollt wie „A hard day’s night“ (https://www.youtube.com/watch?v=09QJt9MBBUY) aussieht werde ich euch auch dies kurz zusammen fassen, denn kaum hatte ich die Wohnung betreten kam auch schon eine Einladung zum Essen von Max. Der hatte nämlich Besuch von Isa (Kulturweitfreiwillige in Brünn) und so haben wir zu dritt gekocht. Wer jetzt hier von Nudeln mit Tomatensoße ausgeht liegt vollkommen falsch, denn die beiden schienen besonders ambitioniert und hatten ein vielseitiges, vegetarisches Gericht aus dem Kochbuch herausgesucht, das durchaus ein wenig aufwendig in der Zubereitung war. Jedoch (zum Glück) war es den Aufwand wert und es hat lecker geschmeckt. Vielleicht werde ich das Ganze auch selbst noch einmal irgendwann nach kochen.
Nach dem ambitionierten Kochen ging es dann noch in eine Bar, was gar nicht so einfach war, da jede bis oben hin gerammelt voll zu sein schien. Nachdem wir eine Weile gewartet haben und Isa sich ein Herz gefasst hatte zu fragen, ob wir uns bei zwei jungen Männern dazusetzen konnten hatten wir dann doch letztendlich einen Sitzplatz und konnten unsere Limonaden und Max sein Bier genießen. Umso später der Abend umso ausgelassener die Stimmung, der vor allem männlichen Barbesucher, und so dauerte es nicht lange bis wir plötzlich drei Jägermeister vor uns fanden. Ein Unger, der erstaunlich gut Deutsch sprach und meine das käme weil er deutsches Fernsehen schaue, schien zu glauben wir könnten ein wenig Alkohol vertragen. „Schade“ nur, dass Max der einzige Alkoholtrinker an diesem Abend war und die zwei verbliebenen Jägermeister eine Weile unangerührt auf dem Tisch standen bevor „unser“ spendabler Ausgeber einen noch selbst getrunken hat und wir den anderen am Ende noch versucht haben unter die Leute zu bringen.
Dass die Nacht kurz war merkte ich spätestens Samstagmorgen (also gestern), denn während ihr vermutlich noch in euren warmen kuscheligen Betten gelegen oder euer Frühstück genossen habt war es schon wieder Zeit für mich in den Kindergarten zu gehen. Wieso jetzt Kindergarten? Hat die jetzt Umgeschult? Nein, wegen schlechten Benehmens wurde ich nicht am Wochenende zwangsweise in der Kindergarten strafversetzt aber da in Ungarn der 15. März Feiertag ist und die arbeitende Bevölkerung somit auch den 14. März freibekommt musste der natürlich wieder einmal im Vorhinein abgearbeitet werden. Das hieß dieses Mal zunächst jedoch nicht Schule sondern kurz vor halb 8 sollten sich die Lehrer in einem der beiden Kindergärten, die zur Schule gehören, einfinden. Wieso? Die Direktorin hielt es für notwendig, dass die Lehrer auch mal wissen wie es eigentlich in den Kindergärten aussieht und wo die neuen Erstklässler denn eigentlich herkommen, denn das Koch Valeria zieht sich seine Schüler schon im Kindergarten mit Deutschkenntnissen heran. So hieß es also gestern Früh sich zweieinhalb Stunden lang beide Kindergärten anzuschauen. Bei der anschließenden Konferenz in der Schule musste ich dann jedoch nicht mehr dabei sein, da diese auf Ungarisch stattfand. Böse war ich darüber jedoch ganz und gar nicht, denn am Nachmittag war ich mit Annika verabredet. Hauptsächlich haben wir die Zeit mit Essen und Shopping verbracht. 😉 Eine grüne Hose für die wir uns beide interessiert haben war dann aber doch nicht so toll wie erwartet aber ein paar Sachen konnten „With a little help from my friend“ (https://www.youtube.com/watch?v=SkyqRP8S93Y) trotzdem gekauft werden.
Eine der Lehrerinnen findet übrigens nach der Begutachtung meiner Schrift, dass ich „deutsch“ schreibe. Nach meinem sehr verwirrten Blick meinerseits erklärte sie „naja die Deutschen schreiben in Schreibschrift. Du schreibst „deutsch“.“ Na gut, wenn das das Grundkriterium ist, dann schreibe ich tatsächlich „deutsch“.
Das war’s dann auch für diese Woche.
P.S. I love you (https://www.youtube.com/watch?v=Cz0zVGKf76o)



